Ein prächtiger Bart hat es verdient auch ordentlich behandelt zu werden. Auch wenn er ab ein paar Zentimetern Länge zu völlig neuen und noch nie dagewesenen Experimenten verleitet, solltest Du dieser Versuchung widerstehen. Hier ein Liste mit 10 Dingen, die Dein Bart nun wirklich nicht verdient hat!
Der Bart in meiner Hand
Ist der Bart noch jung und kurz, kommt man auf wenig dumme Gedanken. Natürlich kann man auch da schon einiges falsch machen, aber wenn der Bart erst eine gute Handbreit lang ist, dann ergeben sich plötzlich Möglichkeiten, die man vorher nicht hatte. Ein solcher Bart liegt gut in der Hand und verleitet zu allerhand Versuchen. Wenn Du braver besonnener Bartträger bist, dann lies an dieser Stelle nicht weiter. Ich möchte Dich nicht vom Weg abbringen, oder Dir dumme Ideen in den Kopf setzen. Alle anderen können anhand der nachfolgenden Liste einmal die eigenen unausgereiften Ideen durchgehen. Ist eine der gelisteten Ideen dabei, dann empfiehlt es sich, die sofort zu streichen und auf keinen Fall auszubrüten!
Vorsicht
Die nachfolgend beschriebenen Handlungen sind nicht zur Nachahmung gedacht! Die teilweise bildhaften Schilderungen dienen lediglich der Veranschauung und sollen auf keinen Fall als Aufforderung verstanden werden. Ich möchte nachdrücklich ermahnen und warnen und nicht animieren!
Alles klar? Gut, dann starten wir mit der Liste der 10 Dinge, die Du Deinem Bart nicht antun solltest!
1. Einsauen
Eigentlich selbstverständlich, aber in der Hitze des alltäglichen Gefechts kann es schon einmal vorkommen, dass man sein Prachtstück so richtig einsaut. Es gibt natürlich Feuchtgebiete in die man sich mit dem Bart zuerst vorwagt, gegen die man eigentlich nichts sagen kann. Da muss man durch und dem kalkulierten Risiko mit anschließender Bartwäsche begegnen! Andere Gelegenheiten, die auch die Begegnung mit schleimig feuchten einschließen, sollte man aber mit etwas mehr Vorsicht genießen. Eine ordentliche Portion Pommes Special wird es sicher nicht zu schätzen wissen, wenn wir sie zärtlich mit dem Barthaar kitzeln und auch der Döner mit Alles und scharf wird nicht noch schärfer durch die bärtige Liebkosung. Drüm prüfe, in welche weichen Teile Du deinen Bart drückst!
Auch beim Handwerk sollte mit Bart auf Hygiene und saubere Hände großer Wert gelegt werden. Es kann leicht sein, dass man vor dem geöffneten Motorblock steht und sich verträumt durch den Bart streicht. Wer da den Ölfilm auf den Händen vergisst, der sollte auf dem Heimweg noch eine Extraflasche Bartshampoo mitnehmen!
2. Anzünden
Gut, starten wir also mit den brachialen Dingen. Es gibt Menschen, die Nachts im Halbdunkel mit einem Freund unterwegs sind, der plötzlich eine Idee für ein Youtube-Video hat. „Ich zünde Dir mal eben Deinen Bart an!“ lautet die Regieanweisung und schon hat der vermeintliche Kumpel neben dem Handy auch noch ein Feuerzeug in der Hand. Wenn Dir einmal etwas derartige passiert, dann geh weg. Die Richtung ist relativ egal, es sollte aber möglichst mit dem Rücken zu dem Herrn mit dem Flammenwerfer erfolgen. Das Timing spielt dabei auch eine Rolle. Achte unbedingt darauf zu gehen, bevor der Kollege Deinen Bart angezündet hat!
Aber auch im Alltag kann dem starken Raucher schon mal ein Missgeschick passieren. Eine zittrige Hand, ein Vollbart und ein Feuerzeug können in dieser Kombination rasch unangenehm werden. Auch selbstgedrehte Zigaretten ohne Filter bergen eine gewisse Gefahr. Hier sollte der Bartschutz über dem Geiz stehen und die Zigarette nicht bis zum vorletzten Millimeter geraucht werden. Die Glut tut dem Bart nicht gut.
3. am Bart ziehen
Bringen wir gleich die brutalen Themen alle hinter uns, dann wird es weiter unten entspannter. Am Bart ziehen ist eine ganz schlechte Idee! Zwar hält der Bart einiges aus. Das Barthaar hat die Stärke und die Reißfestigkeit von Kuferdraht. Wer beherzt in den Bart greift und kräftig zieht läuft also nicht Gefahr, den Bart büschelweise zwischen den Fingern zu haben. Ein paar sind allerdings immer drunter. So 3-5% ist völlig in Ordnung und normal. Schließlich befinden sich ja etliche Haare gerade in der katagenen Phase und wären ohnehin in den nächsten Tagen ausgefallen. Um den Bart braucht man sich also wenig Sorgen zu machen, aber für die Haut darunter ist diese Belastung einfach unangenehm. Es schmerzt, wenn man am Bart gezogen wird. Abgesehen davon macht manch einer, der dem Gegenüber erstmals beherzt ins Barthaar langt meist die Erfahrung, dass das einfacher ist als erwartet. Umso wahrscheinlicher ist es damit, dass die Zugkraft, ohne viele Reibungsverluste ankommt. In einer Bewegung gelingt es, den Bart zu greifen und kräftig daran zu ziehen.
Abgesehen von Schäden an der Halswirbelsäule sollte man in diesem Fall unbedingt darauf achten, dass der Kopf nicht irgendwo aufschlägt. Dagegenhalten ist schwer, wenn der Griff in den Bart unerwartet fest sitzt und die überdosierte Kraft direkt auf unser Kinn wirkt. Hier hilft es nur, es dem Mungo gleichzutun. Schnellt die Hand des Angreifers in Richtung Bart, hilft nur ein augenblickliches Wegducken. Allerdings sollte man nicht, wie der Mungo, versuchen direkt in die Hand zu beissen.
4. Gegen den Strich rasieren
Jetzt mal Hand aufs Herz – Das hat doch jeder schon mal. Ist ja auch viel einfacher, als mit dem Strich. Soll man aber nicht! Rasiert man gegen den Strich läuft man Gefahr, das Barthaar zu verletzen und die Haut zu reizen. Die Folge sind eingewachsene und entzundene Haare. Das schmerzt. Wenn Du also Deine Konturen nachrasierst, dann mach das unbedingt immer mit dem Strich.
Problematisch kann das werden, wenn der Nachwuchs (ich meine die Barthaare) bereits einige Millimeter lang ist und Du einen Systemrasierer mit mehreren Klingen verwendest. Die verkleben in so einem Szenario rasch und aus der Not heraus rasiert man dann eben gegen den Strich, weil man mit der verklebten 12-fach-Klinge sonst nur das Barthaar streichelt. Trotzdem ist es falsch, mit der Rasur gegen den Strich zu reagieren. Korrekt wäre es, den Zauberrasierer einem Obdachlosen zu schenken und stattdessen ein ordentliches Rasiermesser anzuschaffen. Wer dafür zu arm ist, dem bleibt nur, sich öfter zu rasieren und, so wie es sein soll, den Hobel alle 2 Tage anzusetzen.
5. hinterm Bart halten
Manch einer denkt sich „Bart drüber“ und stellt ab 5 Zentimetern kurzerhand die Pflege der Kontur am Hals ein. Da wuchert wild, was das Testosteron aus den Poren drückt und der smarte Bartträger denkt sich, dass es ja keiner sieht. Warum also rasieren? Gut dafür gibt es viele Argumente. Ein einfaches Beispiel macht es klar. Es ist nicht unüblich auch im heterosexuellen Umfeld und ohne massivem Drang zu Metrosexualität, oder verschiedenen Fetisch-Ausprägungen, den Rasierer auch an sein zweitbestes Stück zu führen und einmal intim nach dem rechten zu sehen. Bartstyle für den Johannes, sozusagen. Sieht ja im Alltag (Stripper ausgenommen) auch kaum einer. Wozu der Stress?
Es geht unten, wie hinten, also im Schritt, wie am Hals darum im richtigen Moment nicht abzustoßen, sondern anzuziehen. Liegt man also, frei nach Tim Toupet, im grünen Gras und kommt ein Flieger vorbei, dann kann es passieren, dass man den Kopf hebt. Das ist der Moment, in dem sich die Schlamperei am Hals negativ bemerkbar macht. Auch wer gerne mal im Aufwind steht, kennt das Problem. Der Bart flattert um die Nase und der Hals ist weithin sichtbar. Spätestens jetzt bereut man, dass man es sich hier so leicht gemacht hat!
6. Malen
Es war mal einer, der sich Bartmaler nannte. Und damit der Name nicht aus dem Zusammenhang gerissen war, hat der Kollege, der im echten Leben Marco Figgen heißt mit seinem 1,70m langen Rasta-Bart gemalt. Gut, er hat zumindest reichlich Geld für Pinsel gespart und somit vielleicht einen entscheidenden wirtschaftlichen Vorteil gegenüber seinen Mitbewerbern erreichen können, aber auch wenn er in der Produktion seiner Bilder alles richtig gemacht und die Produktionskosten minimal gehalten hat (Keiner weiß, woher er die Farbe genommen hat), hat er seinem Bart doch Einiges abverlangt.
Ein Bart sollte möglichst von Chemikalien ferngehalten werden. Also sollte man ihn auch nicht unbedingt den ganzen Tag in Farbe tränken. Das Lösungsmittel trocknet die Bartspitzen massiv aus und in diesem, ohnehin geschwächten Zustand, kommt auch noch eine massive mechanische Belastung hinzu. Beruhigend ist, dass Barthaar von 1,70m Länge bereits abgestorben ist, sonst müsste man vielleicht wirklich etwas gegen die Bartquälerei unternehmen. Wie auch immer. Streich diese Idee und hol Dir einen Pinsel im Baumarkt. Wenn Du gut bist, wird man dem Bild nicht ansehen, ob Du es mit Deinem Bart, oder einem Pinsel gemalt hast. Bist du schlecht, dann erst recht nicht.
7. Verknoten
Bei kleinen Kindern kommt es häufig vor. Sie lieben ihre Haare und manche können einfach nicht davon ablassen. Da wird der Finger ins Haar gesteckt und solange gedrecht, bis ein ordentlicher Knoten entstanden ist. So veranlagte Kinder haben zwar kein Problem damit, wenn sie sich selbst die Haare ausreißen, oder jemand den Knoten mit Gewalt wieder löst, wir sind aber weder so veranlagt, noch sind wir Kinder. Als Mann hat man kein Problem mit Fleischwunden, aber Schnupfen und kleine Schmerzquellen, wie ein Reißen am Bart, das können wir einfach nicht ab. Dafür wurde der männliche Körper und das integrierte Schmerzempfinden nicht designed.
Also stecke niemals Deinen Finger in den Bart und dreh ihn gedankenverloren. Sollte es Dir doch einmal passieren, dann zieh ihn nicht unbedacht aus dem entstandenen Knoten. Dreh vorsichtig in die andere Richtung! Wir wollen doch keine kahle Stelle im Bart?
8. Essen
Auch aus der Kindeheit hinlänglich bekannt, ist die Angewohnheit Dinge in den Mund zu stecken. In manchen Situationen ist so eine Veranlagung durchaus zu begrüßen, hier gehts aber um den Bart. Und beim Bart sollte man zwischen Mundinnenseite und Mundaußenseite unterscheiden. Außen Bart, innen bitte nicht! Es ist aber auch zu verlocken. Speziell, wer einen ordentlichen Moustache trägt, der kann schon mal verträumt an einer Strähne knabber. Auch der Bart am Kinn kann, die richtige Mindestlänge vorausgesetzt, ganz wunderbar bekaut werden. Wer beim ersten Punkt nicht aufgepasst hat, der hat vielleicht auch ein überraschendes geschmackliches Erlebnis, wenn er am Bart nuckelt.
Auch wenn es ein tolles Gefühl ist, den Bart an der Schleimhaut z.B. an der Mundinnenseite zu spüren, sollte man schon aus hygienischen Überlegungen davon Abstand nehmen. Wenn das Bedürfnis groß ist, dann besorg Dir etwas zu Naschen, oder eine Lolly, aber lass bitte Deinen armen Bart in Ruhe!
9. Verwetten
Ist man Single, oder hat aus anderen Gründen keine Schwiegermutter zur Hand, dann fällt es schwer, wirklich wertige Dinge als Wetteinsatz auf den Tisch zu legen. Allerdings sollte man vor Körperteilen abstand nehmen. Kleine Finger, Ohrläppchen, oder der Bart sollten niemals als Wetteinsatz herhalten müssen. Der Bart hat es schlichtweg nicht verdient!
Abgesehen davon sollte man sich unbedingt vor Augen halten, dass eine Wette niemals eine sichere Sache ist. Klar gibt es sichere Wetten, aber da wird wohl keiner dagegen wetten. Schon gar nicht etwas, das es an Wert auch nur ansatzweise mit dem Bart aufnehmen kann. Wenn also einer meint, er würde gegen Euch wetten, dann besteht zumindest eine kleine Chance, zu verlieren. Hände weg vom Bart! Hier lieber Mamas Haushaltsgeld zum Einsatz bringen, oder das Auto verwetten. Der Bart sollte niemals in Gefahr gebracht werden!
10. Abschneiden
Jetzt sind wir wirklich am Ende angekommen. Schlimmer geht es nicht mehr. Abschneiden? Hallo! Was auch immer die Mitbewohnerin, die liebe Mutti, oder die Erbtante sagen, was auch immer der Chef an Argumenten und Forderungen vorbringt, Abschneiden ist keine Lösung! Hier auf meiner Seite findest Du für jedes Argument ein Gegenargument. Bist Du bartsuizidal, dann lass Dich unbedingt beraten. Wende Dich vertrauensvoll an einen Barber, oder an eine beliebigen Bartträger. Jeder wird Dir wieder Hoffnung machen. Gerne kannst Du auch mir ein Mail schreiben, ein Nachricht über Facebook, oder hier ein Kommentar hinterlassen. Bevor Du ihn abschneidest, lass uns reden, wir bekommen das hin!
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