Alle, die heute das erste Mal bei mir mitlesen, sei gesagt, dass der dieser Artikel nicht repräsentativ für die Linie meines Blogs ist! Das heutige Thema ist die Rasur, das Entfernen des Vollbarts, also die Entmannung des Gesichts. Ich möchte vorausschicken, dass ich das auf keinen Fall gutheiße, allerdings muss auch ich einräumen, dass es Gründe gibt, sich lieber zu rasieren.
Jeder Bart ist ein guter Bart
Es gibt keinen schlechten Bart. Die Gene entscheiden darüber, wo und wie sie den Mann mit Bartwuchs beglücken. Wenn Oma sapiens also eher auf die affenartigen Typen mit dem haarlosen Gesicht stand, dann wird sich im eigenen Gesicht auch nicht so viel abspielen. Das was wächst, wächst aber auf jeden Fall ästhetisch ansprechend und symmetrisch. Wer also keinen triftigen Grund hat, sich zu rasieren, der sollte der Natur ihren Lauf lassen und stolz seinen Bart tragen!
Dummerweise ist es uns aber nicht immer vergönnt, das zu tun, was uns gut tut. Wir leben in einer Welt voller Zwänge und viele unserer Handlungen und oft auch der ganze Tagesablauf ist fremdbestimmt. Wirtschaftliche Interessen, selbst auferlegte Ziele und manchmal auch intime Vorlieben bedeuten oft das Aus für den Bart. Ich habe mal ein paar Punkte zusammengetragen, die als Grund für eine Rasur durchgehen könnten. Schließlich kann man vom Bart alleine nicht leben und was nützt der schönste Bart, wenn man die Miete nicht bezahlen kann? Hier also die Gründe, sich zu rasieren.
1 Fetisch
Es gibt Menschen, die haben Gefallen daran gefunden, sich von anderen Menschen demütigen zu lassen. Da wird gefesselt, geknebelt und geschlagen. Dazu gibt es auch eine eigene Tracht aus schwarzem Lack, Leder und Latex. Wer in seiner Freizeit gern mal zur Domina geht und sich für eine Handvoll Euro so richtig zur Sau machen lässt, der trägt meistens keinen Bart. Einerseits ist der Bart ein Symbol der Macht, das man besser nicht mitbringen sollte, wenn man zur Erniedrigung vorbeischaut und andererseits ist ein ordentlicher Bart beim Schließen des Reißverschluss vor dem Mund in akuter Gefahr.
Natürlich heißt das nicht, dass jeder der sich rasiert, eine dunkle Seite, oder wenigstens eine in 50 Grauschattierungen hat, aber ausgeschlossen ist es natürlich nicht! Auch andere Fetisch, die das Verteilen von hausgemachten Substanzen, auf die ich nicht näher eingehen möchte, auf dem anderen beinhalten, können sich negativ auf den Bart auswirken. Also besser ab damit, wenn man auf sowas steht!
2 Leistungssportler
Wer die Teilnahme an den olympischen Spielen plant, dem könnte ein Bärtchen im Weg stehen. Der Bart, so wunderbar er auch aussieht, erhöht Luft und Wasserwiderstand. Das kann bei allen, die auf höchstem Niveau Schwimmen, Laufen, oder Radfahren genau die 100stel Sekunde kosten, auf die es angekommen wäre. Wer es richtig ernst nimmt, der entledigt sich aller Haare und trainiert sich zusätzlich noch in eine möglichst perfekte Stromlinienform.
Nur wer CW-Werte, wie eine Saturn V Rakete hat, kann im Umfeld auftrainierter Spitzenathleten ganz vorne mitmischen. Da werden nicht nur die Haare entfernt, sondern auch nicht benötigte Körperöffnungen und Ecken, an denen sich der Fahrtwind fangen könnte, kurzerhand zugespachtelt und geglättet. Dass in diesem umkämpften Spitzenfeld ein Bart das falsche Statement wäre, ist klar. Wer aber abends privat eine runde Fahrrad fährt, oder auch eine Runde läuft, dem sollte das nicht als Ausrede dienen. Ob er die Runde in 20 Minuten, oder in 20 Minuten und 0,01 Sekunden absolviert, spielt keine Rolle.
3 Job in der Rasiererindustrie
Arbeitet man bei einem Hersteller von Rasierprodukten, dann macht es sich gut, wenn man selbst gut rasiert ist. Natürlich kann man auch nur die Konturen rasieren und so dafür sorgen, dass der Fachmann die Leistungsfähigkeit der eigenen Produkte erkennt. Die breite Masse sieht im Tragen eines Vollbarts leider immer noch die Ablehnung und Verweigerung der Rasur. Aus diesem Grund gehört es in Unternehmen, die solche Produkte herstellen, zum guten Ton, die Produkte auch im großen Stil zu verwenden. Speziell in der Führungsetage, im Außendienst und im Verkauf gehört ein glattrasiertes Gesicht zur Pflicht. Hier hilft nur der Jahresurlaub, um wenigstens einmal im Jahr gut auszusehen!
4 Tierpfleger
Der Bart hat zwei Eigenschaften, die ihn für einen Tierpfleger weniger gut geeignet erscheinen lassen. Einerseits befindet er sich direkt unter der Nase und andererseits nimmt er gerne Gerüche an. Wer schon mal einen Sonntag Nachmittag 30 Minuten im Giraffenhaus verbracht hat, der wird den Geruch länger in der Nase gehabt haben. Die beissenden Gerüche, die manche Tiere mehrmals täglich produzieren, setzen sich im Bart fest und sorgen dafür, dass man länger etwas davon hat. Auch gibt es Situationen, in denen man nicht unbedingt in der Nähe sein sollte.
Flusspferde nutzen ihr Stummelschwänzchen um beherzt ihren Kot zu verteilen und je nach Fallhöhe kann es bei verschiedenen Zootieren beim Wasser lassen schon zu Kollateralschäden im Umkreis von mehreren Metern kommen. Manche Tiere machen die Blase auch eher waagrecht leer und wer da unweit des hinteren Endes seinen Job macht, könnte der plötzliche Strahl zum Verhängnis werden. Wer auf Du und Du mit seinen Tieren ist, der bekommt schon mal eine Kuss von der Mähnenrobbe, oder wird mal eben vom dankbare Wolf abgeleckt. Alles Umstände, bei denen unangenehme und potentiell geruchsintensive Substanzen in den Bart eingearbeitet werden. Auch zu Unfällen kann es kommen. Wie in diesem Video zu sehen, tut man auch bei den Elefanten gut daran, keinen Bart zu tragen.
5 Erzieher
Die lieben Kleinen haben einige Gemeinsamkeiten mit den Großen aus dem Zoo. Zwar läuft man nicht direkt Gefahr, beim Ausscheiden im Weg zu stehen, aber der Spieltrieb der Kleinen kann schon dazu führen, dass der Bart in Mitleidenschaft gezogen wird. Der Drang der Kinder alles anzufassen, kann beim Einsatz von Leim und Fingerfarben auch den Bart des Erziehers miteinbeziehen. Auch die Wirkung des Bartes kann bei der Arbeit stören. Will man neue Kinder herzlich Willkommen heißen, dann kann ein schöner Vollbart negative Effekte haben. Manche Kinder kennen Bärte nicht und haben Angst.
6 kurzsichtiger Schweißer
Schweißer ist, spätestens seit Flash Dance ein Beruf mit einem sehr männlichen Image. Große Kräfte mit hoher Präzision zu kontrollieren, fasziniert uns Männer schon immer. Kräne, Traktoren und Arbeitsmaschinen jeder Art ziehen Männer daher seltsam an. Auch beim Schweißen spielt diese Komponente mit. Mit wenigen gezielten Bewegungen, werden mächtige Konstruktionen hergestellt und für die Ewigkeit miteinander verbunden. Allerdings ist das helle Licht beim Schweißen schlecht für die Augen und man trägt eine Schutzmaske um die Augen vor dem Licht und das Gesicht vor dem Funkenflug zu schützen. Hier lauert auch schon das erste Problem mit dem Bart. Der sollte nämlich zumindest nicht länger sein, als die Maske.
Steht er unten hervor, könnte er leicht Feuer fangen. Auch kurzsichtige Schweißer haben ein Problem. Zwar besteht hinter der Maske kaum Gefahr für den Bart, will man aber nach dem Schweißvorgang die Naht genau betrachten und auf Schwachstellen prüfen, dann könnte der Bart in Kombination mit Kurzsichtigkeit und einer glühenden Schweißnaht verhängnisvoll werden. Je nachdem, wie stark die Kurzsichtigkeit ausgeprägt ist, empfiehlt es sich, den Bart zumindest zu kürzen. In Härtefällen muss er aber komplett weg.
7 Feuerschlucker
Ebenfalls feuergefährdet sind Künstler, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen brennbare Flüssigkeiten im Mund zu halten und anschließend gegen eine brennende Fackel zu pusten. Auch das Ausdämpfen des Fackel mit dem Mund gehört üblicherweise zur Show. Dass ein Bart bei so einer Show leiden könnte, liegt auf der Hand. Einerseits besteht natürlich akute Feuergefahr, andererseits wird mit verschiedenen Substanzen zum Schutz vor Feuer und zum Entfachen beeindruckender Flammen gearbeitet, die die Haut und auch die Haare austrocknen könnten. Also besser rasieren, dann sehen die Zuseher auch mehr von den Feuerschluck-Künsten.
8 Profi-Wrestler
Beim Wrestling gibt es schon immer die Diskussion, ob die Kämpfe wirklich ernst stattfinden. Das ist allerdings nebensächlich. Auch zu Showzwecken kann es sehr unangenehm werden, wenn ein übertrainierter Aggressor mit übergroßen Händen in den Bart greift und Dich daran zu Boden reißt. Auch Sportarten, die es wirklich ernst meinen und beinhalten, dass ein Gegner mit den Händen versucht den Kopf zu fassen, sind ein hervorragender Grund für eine Rasur. Wer also MMA, oder Ringen ausübt wird wahrscheinlich nach dem ersten Kampf den Bartwuchs überdenken.
9 Modell
Ja, es wird immer üblicher, dass Modells Bart tragen. Natürlich nur die männlichen. Aber auch das ist bei einigen Aufträgen hinderlich. Soll beispielsweise eine Halskette angepriesen werden, oder ein besonders gelungener Kragen angepriesen werden, kann ein Bart bei der Präsentation evtl. im Weg hängen. Für ein schönes authentisches Foto der neuesten Fliege kann ein Bart tatsächlich die Bildkomposition stören. Auch wenn man als Männermodell gebucht wird um ein Video, oder eine Bilderserie zum Schlips binden zu machen, könnte der Lerneffekt beim Betrachten des Videos deutlich unter dem Vorhandensein des Bartes leiden. Speziell beim Schlips binden hätte man auch keine Hand frei um den Bart hochzuhalten.
10 Travestiekünstler
Ein triftiger Grund für eine tägliche Rasur ist gegeben, wenn man beruflich, oder privat, gerne in Frauenkleider schlüpft. Wer zur Unterhaltung anderer auf Bühnen in die Rolle einer Frau schlüpft, der trägt besser keinen Bart. Andernfalls würde ihm kaum jemand die Rolle abkaufen. Auch andere Jobs im Showbusiness können bedingen, sich zu rasieren. Wer hohe 8-stellige Beträge für das Verkörpern eines rasierten Mannes in einem Hollywood-Film bekommt, der kann sich nach den Dreharbeiten entspannt für ein paar Jahre der Bartpflege widmen. Die Rasur ist in diesem Fall ein Preis, den man gerne bezahlt.