Alles hat ein Ende und weil es einfach ein wunderbares Gefühl ist, seinen Vollbart mit einem hochwertigen Bartöl zu verwöhnen, neigt sich auch dieses Bartpflegemittel irgendwann dem Ende entgegen. Bevor man in Sachen Bartöl auf dem trockenen sitzt sollte man unbedingt rechtzeitig eine Entscheidung treffen. War die Flasche die letzte, die im Schrank war, dann geht es ans Bartöl kaufen. Stehen da noch andere, dann gibt es auch andere Möglichkeiten.
Der Genuss der Wahl
Bartpflege gibt es zum Glück an jeder Ecke. OK, das war übertrieben, aber wenn man sich ein wenig auskennt, dann kennt man sicher einen Laden wo man etwas bekommt. Im Barbershop des Vertrauens steht meistens eines im Regal, aber auch die Drogeriemarktkette versucht sich mit Bartpflegeprodukten. Als Bartträger ist man versucht sich am schönen Etikett und dem stolzen Preis zu orientieren, wenn man Bartöl kaufen will. Eine Flasche Bartöl ist aber kein Wein. Abgesehen von der Farbe und hoffentlich auch dem Geruch muss man mit dem Bartöl doch ein paar Monate klarkommen. Der Wein schafft es selten in den zweiten Abend.
Kriterienkatalog
Sehen wir uns so ein Bartöl einmal von oben bis unten an. Es gibt ein paar Dinge, die man wissen sollte, und die nicht sofort offensichtlich sind.
1. Die Flasche
Bartöl wird in Flaschen verkauft. Meist handelt es sich dabei um kleine 30, oder 50 ml große Flaschen. Die Meinungen gehen bezüglich der Farbe etwas auseinander. Lichtschutz ist auf keinen Fall ein Fehler und sorgt für eine längere Haltbarkeit des Öls. Die meisten Bartöl-Fläschchen sind daher braun, einige sogar schwarz. Andere Hersteller sind der Überzeugung, dass auch eine klare Flasche keinen Nachteil darstellt. Schließlich stellt man sein Bartöl ja nicht in die Sonne, sondern in erster Linie in den Badezimmerschrank. Der Lichtschutz, bzw. die Farbe der Flasche ist also nicht unbedingt wichtig. Der Größe der Flasche sollte man aber durchaus ein wenig Beachtung schenken und sich die Zeit nehmen den Preis pro Milliliter zu berechnen. 30ml können leicht weniger kosten als 50ml. Achtet man auf den Preis, dann muss man natürlich auch auf die Größe achten.
2. Die Dosierung
Damit man das Öl gut dosieren kann habe ich bisher drei verschiedene Versionen gesehen.
a. Die Pipette
Am weitesten verbreitet ist die Pipette. Der Gummi-Kopf ist in verschiedenen Farben ausgeführt und dient dazu, das Bartöl tropfenweise zu dosieren. Das klappt mit der Pipette auch sehr ordentlich, obwohl man sagen muss, dass es Unterschiede in der Qualität gibt.
b. Der Pumpkopf
Die zweithäufigste Variante ist ein Pumpkopf. Wie man es von einer Sprühdose kennt wird oben mit dem Finger gedrückt. Damit das mit der Dosierung klappt hat der Pumpkopf eine winzige Fördermenge. Weil unten dran ein Schlauch bis an den Boden der Flasche geht und bei jedem Druck nur ein kleiner Tropfen transportiert wird hat man beim ersten Durchgang eine kleine Aufgabe vor sich. Gefühlt muss man nämlich mehrere hundert mal pumpen bis der erste Tropfen den Weg ans Licht findet. Tatsächlich sind es wohl 50-100 Pumphiebe bis das System gefüllt ist.
c. Der Tropfaufsatz
Die Flasche ist fest mit einem Plastikstoppel versehen, der in der Mitte ein Loch hat. Man kennt es von Medikamenten, die man 15 Minuten lang über einen Löffel hält bis man 10 Tropfen gesammelt hat. Die Version, die ich hatte, hat aber anstandslos funktioniert. Man dosiert, indem man das Öl über den Tropfaufsatz in die Handfläche spritzt.
Dosierkopfranking
Müsste ich eine Reihung vornehmen, dann wäre der Pumpkopf auf dem letzten Platz. Der Grund ist erstens, dass er unnötig viel Technik für einen einfachen Vorgang braucht und zweitens, dass das Öl sehr lange in der Leitung bleibt. Bartöl sollte man vor der Verwendung immer ein wenig aufschütteln, bevor man es verwendet. Speziell, wenn es länger gestanden ist können sich die einzelnen Bestandteile etwas absetzen. Mit der Pipette drückt man einfach bei der geschlossenen Flasche ein paarmal auf die kleine Gummipumpe und entleert und füllt die Pipette jedesmal. Damit mischt man auch gleich das Öl, was dafür sorgt, dass man in der Pipette die richtige Mischung hat. Im Pumpsystem kann sich das Öl durchaus ein paar Wochen befinden.
Durch das enge Rohr sollte es sich weder absetzen, noch mit Luft in Berührung kommen und das ist auch der Vorteil des Pumpsystems. Das Öl kommt nie mit der Luft in Berührung und ist daher länger haltbar. Einen weiteren Nachteil habe ich auch unter Punkt 5 angeführt. Der Tropfaufsatz kommt für mich knapp hinter der Pipette auf den zweiten Platz. Die Flasche kann geschüttelt werden und das Öl ist luftgeschützt im Inneren, aber irgendwie finde ich den Tropfaufsatz weniger sympathisch, als die Pipette. Man darf aber getrost auf die Bartölhersteller vertrauen. Keines der Dosiersysteme sollte dem Öl schaden und bei regelmäßiger Anwendung sind alle drei sicher gleichwertig.
3. Der Preis
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Bartöl ist nun mal nicht billig. Ein Liter darf ruhig zwischen 500 und 1000€ kosten. Klar verdienen die Hersteller etwas damit, aber Qualität hat nun mal ihren Preis. Eine außergewöhnlich große Flasche für einen außergewöhnlich niedrigen Preis wird wahrscheinlich außergewöhnlich schlechtes Bartöl sein. Das kann schon fein duften und der Bart kann davon schon weich werden, aber die zwangsläufig enthaltene Chemie ist potentiell gefährlich. Um ein paar Euro geht keiner in den Wald und sammelt Kräuter, da setzt sich höchstens ein verrückter Professor ins Labor und mischt einen analogen Duft, den er dann Fässerweise für ein paar Cent produziert. Das führt uns dann auch gleich zum nächsten Punkt.
4. Die Inhaltsstoffe
Auf einem Bartöl sind immer die Inhaltsstoffe angeführt. Qualitätskriterien, neben den eigentlichen Inhaltsstoffen sind die Angabe einer Charge und ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Auch das Symbol mit dem geöffneten Tiegel und einer Beschriftung, wie „12 M“, ist ein gutes Zeichen. Das sagt aus, dass man das Bartöl nach dem Öffnen 12 Monate lang verwenden darf. Beim Bartöl kaufen kann auch das eine Rolle spielen. Die eigentlichen Inhalstsstoffe, die im Bartöl enthalten sind, sind vielfältig. Im Prinzip haben die verschiedenen Inhaltsstoffe drei Aufgaben.
Ein Teil bildet das Trägeröl, ein Teil sorgt für den Duft und dann gibt es noch den dritten Teil. Der Dritte Teil sind verschiedene, in Kosmetik übliche, Inhaltsstoffe, die die Eigenschaften des Bartöls beeinflussen. Damit das Öl sich sauber vermischt und eben so wenig wie möglich absetzt, gibt es eigene Mittel und andere unterstützen die Haltbarkeit. Ich plane schon länger einen Artikel über die verschiedenen Inhaltsstoffe, das Thema ist allerdings sehr weitreichend und manch ein Öl und mancher wunderbare Duftstoff hätte einen eigenen Beitrag verdient!
Auch wenn manches, was da in Latein, Englisch, oder Fachchinesisch auf das Etikett gedruckt wurde, einen angsteinflössenden Namen hat, ist es meistens schon ganz OK, was in die Bartöle gemischt wird. Ich habe ein Wort, das ich in den Inhaltsstoffen nicht mag. Es lautet „Parfum“. Das ist meist das Zeug, das der verrückte Professor gemacht hat, wobei man das nicht pauschal verurteilen kann. Allerdings lese ich gerne auch den Rest der Inhaltsstoffe und schlage sie im Internet nach, wenn ich Parfum lese.
5. Der Duft
Hier kann man wenig dazu sagen. Der Duft ist reine Geschmackssache, wobei man zwei Dinge wissen sollte. Einerseits ist wichtig, dass Duft in Flaschen anderes riecht als Duft auf der Haut. Es richt einfach anders, als es in der Flasche gerochen hat, wenn man es in den Bart reibt. Die zweite Sache, die beim Bartöl kaufen essentiell ist, ist die Kenntnis über die Kopf-, die Herz- und die Basisnote. Gerade die Kopfnote ist gemein. Wer das Parfum von Hr. Süskind weder gesehen, noch gelesen hat, dem sei gesagt, dass der Duft eines Parfums sich entwickelt. Im ersten Moment nimmt man die Kopfnote wahr. Der Duft verfliegt schnell und die Herznote darf sich entfalten. Nach ein paar Stunden bleibt dann theoretisch noch die Basisnote. Meiner Erfahrung nach gibt es beim Bartöl zwei Stufen.
Zuerst kommen die kräftigen, aber flüchtigen Düfte. Zitrus, oder Minze wären da gute Beispiele. Intensiv und deutlich wahrnehmbar. Reibt man sich ein Bartöl in den Bart, schnüffelt an seinen Händen und dem Bart und mag, was man riecht, dann ist es immer noch zu früh um das Bartöl zu kaufen. Erst nach 5-10 Minuten sollte man eine Entscheidung treffen, weil dann haben sich Lemongrass und Grapefruit davon gemacht und Zimt und Sandelholz dürfen mal ran. Jetzt kann man das Bartöl kaufen, wenn man den Duft mag.
Das richtige Bartöl kaufen
Beim Bartöl kaufen gibt es allerdings ein kleines, aber unangenehmes Problem. Jeder Mann hat nur einen Bart. Hat man in einem Laden die Möglichkeit Bartöl zu testen, dann wäre es fatal sich beherzt von jedem Produkt mal ordentlich was in den Bart zu reiben. Das hat ab dem zweiten Bartöl keinen Sinn mehr, außer man testet zwischendurch Bartshampoo. Damit Du das richtige Bartöl kaufst empfehle ich Dir meine Testst zu den Bartölen zu lesen.
Warum ich hier so schamlos Werbung mache hat zwei Gründe: Ich bemühe mich ersten bei meinen Tests immer auch den Duft zu beschreiben und wenn ich einen guten Tag habe, dann kann man schon nachvollziehen, wie das Öl liest und zweitens teste ich nicht jedes Öl. Willst Du sicher sein, dass ein Öl in punkto Inhaltsstoffen in Ordnung ist, dann kannst Du Dich auf mich verlassen. Ich lese die Inhaltsstoffe sehr genau und nehme nur Bartöl zum Test an, wenn ich von der Unbedenklichkeit überzeugt bin. Unter dem Schlagwort Bartöl findest Du hier auf mein-vollbart.de Alles, was ich dazu geschrieben habe und unter Produkttest findest Du alle Beiträge mit Produkttests. Ich wünsch Dir viel Erfolg beim Bartöl kaufen!