Badezimmermöbel, Kulturbeutel und Bart

Der Bart bringt uns Männer einmal zu einem kleinen Seitenwechsel. Haben die Frauen der Schöpfung eine lange Zeit um die Emanzipation gekämpft und kämpfen auch heute noch, so gibt es für den Mann heute einige Bereiche, bei denen er Aufholbedarf hat. Eine kleine Emanzipation findet statt und der Mann dringt in Bereiche vor, die bisher der Frauenwelt vorbehalten werden. Eine davon ist der Kulturbeutel.

Männerpflege

Vorbei ist die Zeit in der Mann sich nach der Toilette die Hände nicht gewaschen hat. Das animalisch wilde unseres Geschlechts und manche e coli Bakterie haben heute schlechte Karten. Brav muss man als Mann sein. Weiche Haut, gepflegte Fingernägel und generell ein ordentliches Erscheinungsbild. Moonwalk ist noch drin, aber der beherzte Griff in den Schritt geht heute garnicht mehr! Damit einher geht eine ganze Industrie. Zwar ist die Industrie nicht neu, aber ein neuer lukrativer Geschäftszweig wurde gefunden. Männerpflege liefert uns heute die Kosmetikindustrie, die schon dafür sorgt, dass Oma und Enkelin gleichalt aussehen. Zwischen all den Antiaging-, Antifalten- und Antischlechtaussehen-Mittelchen, die in Tigeln verkauft werden, auf denen man kaum den meist dreistelligen Preis aufdrucken kann, weil sie so winzig sind, hat der Mann heute die Qual der Wahl.

Drauf damit

Körperpflege ist ja im Prinzip nichts schlechtes und wenn man sich hochwertige natürliche Stoffe auf Haut und Haar reibt, dann kann das ja nicht schlecht sein. Zwar nimmt der Bart und die Bartpflege einem viele Sorgen ab, weil die Haut unter dem Bart einfach nicht so stark beansprucht wird, wie der Rest, aber man will ja auch nicht zwei traurige Augen in zerknitterten Höhlen über dem stolzen Vollbart tragen. Antiwasauchimmer kann man da durchaus anwenden, damit die Falten sich wieder glätten.

Eigene gekühlte Masken kann man auflegen und wer dann die Haut auch noch gut vor Sonne, Wind und Wetter schützt, der sieht auch morgen noch wie vorgestern aus. Wer hier aber regelmäßig mitliest, der weiß, dass der durchschnittliche Bartträger bereits ein paar Kosmetikprodukte besitzt. Pomade in hart und weich, Bartwachs, Bartbalsam, mehrere Bartöle, Rasieröl, oder eine Rasierseife, Bartseife und Bartshampoo braucht man einfach. Für den Feinschliff dann noch ein Moustachewachs und natürlich verschiedenen Kämme und Bürsten, mit denen man sein Prachtstück glättet und in Form bringt.

Badezimmerschank

Hr. Allibert hatte wohl eine andere Aufteilung im Kopf, als er den ersten klassischen dreiteiligen Spiegelschrank fürs Badezimmer zusammengenagelt hat. Auf der einen Seite die Frau, auf der anderen der Mann und in der Mitte, wie eine demilitarisierte Zone, der Bereich den beide nutzen. Das haben die Frauen aber von jeher missverstanden und nicht nur ihren und den mittleren Teil, sondern auch noch sieben Achtel des, für den Mann vorgesehenen Schrankteil beschlagnahmt. Jetzt wandeln sich die Zeiten und wer es mit der Bartpflege ernst nimmt, der greift zum Schlagbohrer (Achtung bei den Fliesen) und installiert das XL-Erweiterungsmodul von Allibert. Vom entstandenen Badezimmerschrank im Format Cinemascope beansprucht der bärtige Hausherr den Löwenanteil, während die Frau sich von Manchem trennen muss. Steigt der Bartträger auch noch in die Männerpflege ein, muss die Frau meist ausziehen. Zumindest aus dem Badezimmerschrank.

Der Kulturbeutel

Auf Reisen wird diese Entwicklung auch immer deutlicher. Mancher Kulturbeutel, den Mann prall mit dem nötigsten füllt, liegt heute leicht über den maximalen Größen für Handgepäck bei den meisten Fluglinien. Für die gut 6 Liter Pflegeprodukte müsste man ohnehin erst die passenden durchsichtigen und wiederverschließbaren Plastiktüten erfinden. War früher die weibliche Begleitung für manches Übergepäck verantwortlich, so liegt der Schwerpunkt heute oft im männlichen Kulturbeutel. Man will ja auch auf Kurztripps nicht auf die Auswahl an Bartpflegeprodukten verzichten. Ganz nach Laune und Tagesverfassung kommt Amber, Nadelholz, oder das klassische Sandelholz zum Einsatz. Das Ganze dann noch als Öl, Balm und Wachs, damit man auch wirklich eine Auswahl hat, ist ja wohl das Mindeste.

Grundausstattung

Auch wenn man auf manches herrliche Bartpflegeprodukt im Urlaub verzichten muss, sollte eine schöne Auswahl im Kulturbeutel nicht fehlen. Umfasst der Tripp mehr als eine, oder maximal zwei Nächte, dann muss man auch sein Rasierzeug mit auf die Reise nehmen. Rasiermesser, oder der Rasierhobel mit der Seife und einem Aftershave müssen dann auch noch in den Kulturbeutel. Wer es ordentlich machen möchte, der packt auch das Rasierhandtuch ein. Reist man in unterentwickelte Regionen, dann sollte man auch seinen Handtuchwärmer mitnehmen, oder wenigstens die Mikrowelle. Spätestens ab einer Rasierklinge ist der Kulturbeutel, auch wenn die Airline bei Größe und Gewicht kulant ist, aber leider nicht mehr handgepäckstauglich.

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