Unter dem Stichwort metrosexuell haben Männer in aller Welt heute viel von der Frauenwelt übernommen. Aus dem sympatischen Holzfällertyp mit naturbelassener Körperbehaarung und gesunder Gesichtsfarbe werden heute vielerorts glatte und modisch einwandfrei gestylte Gestalten. Aber auch andere Männer, denen man die Problematik auf den ersten Blick garnicht zutrauen würde, stellen sich die Frage nach der Rasur. Nicht nur der Bart wird von manchem Banausen entfernt, viele wollen auch die Brust rasieren. Ist das vereinbar mit einem Vollbart?
Metrosexuell
Ist man eher der Typ Mann, der sich optisch etwas gehen lässt, dann wird man metrosexuellen Männern mit gemischten Gefühlen gegenüber stehen. Man könnte es durchaus als männliche Eigenschaft bezeichnen, sein Äußerliches nicht in den Mittelpunkt zu stellen. Nicht, dass der Mann sich keine Gedanken darüber macht, was er trägt und wie er es kombiniert, der Unterschied zur Frau und dem metrosexuellen Mann liegt aber darin, dass man auf den ersten Blick nicht sieht, dass er sich Gedanken gemacht hat. Es sieht einfach gut aus, aber es ist nicht so inszeniert. Da baumeln keine Accessoires, aber trotzdem ist das Gesamtbild stimmig.
Körperpflege
Den eigenen Körper zu pflegen ist eine Selbstverständlichkeit. Man kürzt Nachgewachsenes und bringt das Verbleibende in Form. Im Rahmen der regelmäßigen Inspektion der verschiedenen Köperregionen stolpert man an manchen Stellen über eine dichte Behaarung. Je nach Veranlagung findet man die behaarten Körperteile gut, oft aber auch weniger gut. Viele Bestandteile der Körperbehaarung fallen daher einer Rasur zum Opfer. Das ist, solange wir nicht über den Bart reden, durchaus in Ordnung. Allerdings gibt es eine Region, bei der man sich die Rasur eigentlich sparen könnte.
Haare
Zum Haar hat der Mensch ein zwiespältiges Verhältnis. Am Kopf eine tragbare Option, im Gesicht ein absolutes Muss und am Rest des Körpers teilweise ein Übel, das man entfernt, oder resignierend zur Kenntnis nimmt. Die männliche Körperbehaarung verteilt sich etwas großzügiger über den Körper, als bei den Damen. Üppige Büschel sprießen am Rücken, unter den Armen und in den südlichen Regionen. Brust, Arme und Beine sind ebenfall nicht sicher vor der männlichen geschlechtsspezifischen Behaarung. Während viele Körperteile nur mäßig vom Körperhaar überwuchert werden, ist die Brust bei vielen Männern ein guter Nährboden. Hier scheiden sich die Geister, wie bei kaum einer Körperbehaarung. Manch einer lässt den Extraknopf am Hemd bewußt offen, damit das Brusthaar auch einmal etwas Auslauf bekommt und andere bearbeiten ihre Brust mit Nass- und Trockenrasierer und sorgen für eine Glätte, die man sonst nur beim Eishockey und anderen Eisflächen erlebt.
Brust rasieren
Wer selbstsicher und stolz seinen Naturpullover trägt, der hat auch gute Karten, bei der Frauenwelt gut anzukommen. Wie ein ordentlicher Bart zeigt auch das Brusthaar eindrucksvoll, wieviel Testosteron durch die männlichen Blutbahnen pulsiert. Trotzdem entscheiden sich viele Männer, die Brust zu rasieren. Dabei kann man sich das getrost sparen. Einerseits bekommt man im Alltag so gut wie nichts von der Brustbehaarung mit. Auch wenn man großzügig eine gute Handvoll Knöpfe offen trägt, wird der Bart den Blick auf das Brusthaar verwehren. Die Brust rasieren ist also in diesem Fall nicht erforderlich. Hat man im Alltag also, dank des Bartes keine Berührungspunkte zwischen Brusthaar und Umwelt, so erfolgt die Allnacht üblicherweise im privaten Rahmen.
Haariges Vergnügen
Wie einst Sean Connery kann man mit einer ordentlichen Brustbehaarung durchaus punkten. Im Regelfall wird die Mitbewohnerin Haaren eher positiv gegenüberstehen. Ein paar davon an anderen leicht zugängigen Stellen können dabei weder schaden, noch Probleme machen. Im Ernstfall bieten sie auch ein Betätigungsfeld, das Platz für die Hände bietet und nicht zuletzt den Bart schont. Ein dicktes Brustfell findet sicher Anklang.
Allerdings gibt es auch Veranlagungen, die eine üppige Behaarung der Brust verhindern. Hier muss man von Fall zu Fall entscheiden. Brust rasieren, oder stehen lassen? Wachsen wenige einzelne Häärchen auf der Brust, dann kann man diese Brustbehaarung im Rahmen der Pflege der Konturen gleich mitnehmen. Wie die einzelnen Häärchen zwischen Auge und Bart, stören auch diese Brusthäärchen die Wirkung des Bartes.
Konturversatz
Wer jetzt aber glaubt, dass man das Brusthaar getrost in den Bart integrieren kann, den muss ich leider enttäuschen. Die Konturen, also die Abgrenzung des Bartes vom Rest des Körpers, bleibt einem auch bei starken Haarwuchs an der Brust nicht erspart. Der Bart ist der Bart und muss unabhängig von anderer Behaarung gepflegt werden. Viel Haar auf der Brust bedeutet also nicht etwa weniger Pflege, sondern ganz im Gegenteil. Die Bartpflege bleibt unverändert, aber auch das Brusthaar braucht Pflege.Die gute Nachricht ist aber, dass man auch Bartpflegeprodukte an der Brust anwenden kann.
Zusammen mit dem gepflegten Bart kann eine gepflegte Brustbehaarung durchaus ein optischer Gewinn sein. Souverän und mit Stolz getragen ergänzt sie das Erscheinungsbild. Die Brust rasieren ist zwar eine Option, wer aber mit entsprechendem Brusthaarwuchs ausgestattet ist, der sollte dazu stehen und Bart und Brusthaar zu einem Gesamtkunstwerk machen!