Die Bikinifigur ist ein anstrebenswerter Zustand. Während die Frauen der Schöpfung sich abmühen, die körperlichen Ideale zu erreichen um nicht an allen Ecken und Enden aus dem Bikini zu quellen, haben wir Männer es etwas leichter. Erstens verhüllen wir unsere Oberweite im Freibad nicht und haben daher auch keine Atemnot, wenn wir den Winterspeck von einem Winter zum nächsten mitnehmen und andererseits machen wir mit Vollbart auf jeden Fall eine gute Figur!
Nichts einfacher als Bart
Der Mann ist von der Natur reich beschenkt. Während Frauen in erster Linie mit geschickt platzierten und kunstvoll hochgeschnallten Fettdepots optische Anreize für das andere Geschlecht schaffen müssen, so reicht bei uns Männern ein Blick ins bärtige Antlitz um das Stammhirn und fundamentale Instinkte zu aktivieren. Ein ordentlicher Vollbart, sauber konturiert und kunstvoll geformt kann mehrere tausend Stunden im Fitnesscenter ersetzen. Die beeindruckende Gesichtsbehaarung verdanken wir unserem Testosteron, dem männlichen Sexualhormon. Die Männlichkeit ist uns also ins Gesicht geschrieben und zeigt sich dort von ihrer schönsten Seite. Allerdings gilt auch bei der bärtigen Pracht der alte, aber treffende Spruch: Ohne Fleiss kein Preis! Also nicht auf dem konstant hohen Testosteronspiegel ausruhen, sondern schon jetzt an den nächsten Sommer denken. Die Bartfigur bekommt man nicht von alleine!
Der prächtigste Bart im Bad
Ziel ist, im Schwimmbad eine gute Figur zu machen. Knusprig braun gebrannt funkeln Bart- und Sonnenöl auf unserem männlichen Körper um die Wette und junge Damen platzieren sich strategisch rund um unseren Liegeplatz um neben der Sonne auch den Anblick des gepflegten Vollbarts zu genießen. Allerdings sollte man heute schon an morgen denken und dann nicht gleich wieder aufhören mit dem Denken. Wer schlau ist, und das möchte ich bei meinen Lesern und speziell bei denen mit Vollbart gerne voraussetzen, der denkt heute schon an den Sommer. Was auch immer an Bartstyle, oder Bartfrisur geplant ist, der Grundstein sollte spätestens Anfang des Jahres gesetzt werden, damit der eigene Bart, der Prächtigste im Freibad, oder am Teich wird!
Ziel definieren
Wie bei jedem größeren Vorhaben ist es wichtig, ein Ziel zu definieren. Ein Ziel hat ein paar klare Eigenschaften. Es muss z.B. erreichbar und messbar sein. Wer Großes vorhat, der sollte das Ziel in kleine Teilziele zerschlagen. Umgelegt auf den Bart heißt das, dass z.B. nicht nur die finale Bartlänge im Fokus stehen darf. Es muss auch der Weg dorthin in kleine Zwischenstationen geteilt werden. Bekanntlich wächst ein Barthaar 2,8mm pro Woche. Man kann also grob von 1cm Bart pro Monat ausgehen. In 5 Monaten kann man also 5cm Bart züchten. Bedenkt man, dass ein Ziel auch erreichbar sein muss, dann fallen Längen von mehr als 5cm in der gegebenen Zeit aus. Wer also ein Bärtchen wie Billy Gibbons und Dusty Hill anstrebt, der muss vor etwa 3 Jahren mit dem Projekt begonnen haben. Die Bartlänge ist ein ausgezeichnetes Beispiel für ein Ziel. Ist einmal eine erreichbare Länge in angemessener Zeit als Ziel definiert, dann kann die Zielerreichung leicht auch gemessen werden. Perfekt!
Auf die Länge kommt es nicht immer an
Jeder Bart ist ein guter Bart. Ob man einen Schnauzer, wie Magnum, einen Vollbart, wie Hans Langseth, oder einen Backenbart wie Wilhelm I. trägt, spielt nur eine untergeordnete Rolle. Bart ist Bart und Bart ist gut! Aber es gibt etwas, was auch bei einem Bart einen negativen Beigeschmack hinterlassen kann und das ist in dem Fall keine bloße Floskel. Der Bart legt sich ins Zeug, er opfert sich für Dich und stellt sich Dir ganz zur Verfügung. Mit seiner Textur, seiner Form und seinem Wuchs dient er Dir treu als optischer Quantensprung. Er sorgt souverän für eine ansprechende und beeindruckende Optik und hängt sich voll rein! Lässt Du ihn als Dank auch voll rein hängen, und das in so unerfreuliche Substanzen, wie Knoblauchcremesüppchen, ein dezentes Majo-Topping auf den Pommes Spezial, oder einmal Alles mit Scharf im Fladenbrot, dann sorgt das optisch für einen schweren Rückschlag. Der Bart gibt aber nicht auf. Er tut was er kann und es gilt nach wie vor, dass jeder Bart ein guter Bart ist, aber es gibt ein Aber! Aber wenn den Bart zusätzlich zur geknickten Optik ein, nur bedingt als dezent zu bezeichnender Hauch umweht, der sich in eine Reihe prominenter Gerüche irgendwo zwischen Schafstall, nassem Hund und Fischfilet vom vorletzten Jahr einreiht, dann kann auch der schlaueste Spruch die Ehre des Bartes nicht mehr retten.
Neuorientierung
Die Länge allein ist also nicht genug. Bei sträflicher Vernachlässigung der Barthygiene kann die Länge sogar ein Nachteil werden. Viel Bart bietet auch viel Platz für Reste der Zwischenmahlzeiten. Wer also ein kleines Schweinchen ist und mit Duschen das letzte mal 1960 bei der Premiere von Psycho im Kino zu tun hatte, der sollte seinen Bart kurz halten. Weniger ist in diesem Fall mehr sauber, als mehr. Aber eigentlich wollte ich ja etwas ganz anderes schreiben. Also zurück zum Thema.
Wer im Sommer das Zentrum des Freibad-Universums sein möchte und in die Fotosammlung auf den Mobiltelefonen der Damen möchte, der darf keine Zeit verlieren. Ziel definieren, in Zwischenziele filetieren und loslegen mit dem Bart wachsen. Der Bart wächst allerdings von alleine. Das sorgt dafür, dass wir beide Hände frei haben, während das Prachtstück sich µm um µm aus dem Gesicht arbeitet. Und diese Hände sollte man auf keinen Fall für etwas anderes einsetzen, als die Bartpflege. Zumindest 30 Minuten täglich sollte man die beiden gesunden Hände abstellen, um sich um den Bart zu kümmern.
Unters Messer legen
Auch wenn man daheim in den eigenen vier Wänden sehr weit kommen kann mit der Bartpflege, sollte man trotzdem auch die professionellen Dienste eines Barbers in Anspruch nehmen. Sitzt der Bart perfekt, dann kann der Barber mit heißen duftenden Kompressen und einer Kopfmassage sicher noch etwas zur Entspannung beitragen. Gibt es noch Luft nach oben, dann versteht der Barber neben seinem Handwerk auch, diese Luft zu füllen. Zumindest für das initiale Setzen der Konturen empfehle ich den Profi. Sitzen die Konturen einmal dort, wo der Barber sie haben möchte, dann kann man wieder auf Selbstbedienung umstellen und den nachwachsenden Bart entlang der Kontur entfernen. Das Nachschneiden wird einfacher, wenn der Bart länger wird. Steht man am Anfang, dann fällt es schwer Bart und Gesichtsbehaarung zu unterscheiden. Später ist der Längenunterschied deutlich zu sehen und erleichtert die exakte Führung des Messers.
Der Bart sitzt
Der Bart ist keine Insel. Untrennbar ist er mit seinem Träger verbunden und macht seinen Job. Damit er so richtig zur Geltung kommen kann und das eigene Bild den Weg aus der Fotobibliothek der Bewunderinnen auf den Deskophintergrund der Handys schafft, empfliehlt sich der ganzheitliche Zugang. Statt 100% der Energie in den Bart zu investieren, investiert man 50% der Energie in das Trainieren und Bearbeiten des eigenen Körpers und weitere 100% in den Bart. Ein gesunder Bart an einem gesunden Körper, wie schon die alten Römer zu Protokoll gegeben haben. Mentum Man kann also, neben der bedingungslosen Pflege und dem Gestalten des Bartes auch etwas für den Körper tun. Fettverbrennung aktivieren und die Gesamtfitness steigern wäre ein schönes Ziel. Den BMI ermitteln und ihn in vertretbarem Maß in Richtung Idealgewicht schieben, oder diverse Umfänge und den Körperfettanteil vermessen. So hat man einen Basiswert und kann wieder ein entsprechendes Ziel definieren. Was auch immer ihr tut, um der Hingucker No. 1 zu weden, vergesst nicht Euren Bart!