Erst vor kurzem habe ich das Interview mit Joav ben Jaakow von Bartpracht geführt und viel über die Produkte von Bartpracht erfahren. Seitdem sind etwa 6 Wochen vergangen und schon wieder habe ich einen guten Grund ihn nochmal zu bitten meine Fragen zu beantworten. Eigentlich sind es zehn Gründe. Alle zehn sind schwarz und tragen ein goldenes Logo mit Krone und Bart. BartRoyal, die neuen Produkte von Bartpracht.
Ölwechsel und mehr
Bartpracht verkauft feine Bartpflegeprodukten. Von hervorragenden Ölen, über Bartshampoo und Bartwachs ist alles dabei, was der Bart begehrt. Jetzt habe sie aber noch einen draufgesetzt und eine komplett neue Serie unter einer anderen Marke auf den Markt gebracht. Auf den Markt gebracht ist in diesem Fall sogar wörtlich zu nehmen. Während Bartpflege in vielen Fällen heute eine Holschuld ist und man sich im Internet bis zum richtigen Shop vorgoogeln muss um dann, je nach Paketdienst mehrere Tage mit trockenem Bart auf die dringende Öllieferung zu warten, übernimmt Bartroyal die Lastmile für uns und stellt uns die Produkte im Drogeriemarkt des Vertrauens direkt ins Regal. Hängen die Moustachenenden traurig herunter, riecht das Bärtchen nach der Dusche nach nassem Hund, oder ist das Barthaar spröde und strumpf braucht man nicht mehr auf schreiende Paketboten zu warten. Rüber in den Laden, Duft ausgewählt und schon steht er wieder, der Moustache und unterstreicht den seidigen Glanz des wohlriechenden Bartes.
Bartpflege to go
Das ist natürlich ein gewaltiger Vorteil in der Last-Minute-Bartpflege. Bartträger an sich zeichnen sich aber nicht nur durch Schönheit, Reichtum und übermäßige Intelligenz aus, sondern nehmen auch das Attribut vorausschauend für sich in Anspruch. Also kommt es in den seltensten Fällen zu dramatischen Bartpflegeengpässen. Gut, man könnte die Beschaffung ausgelagert haben, der Lieferant könnte versagt haben, oder der Bart befindet sich erst im Wachstum, wodurch eine Knappheit entstehen könnte. Im Regelfall wird die regionale Verfügbarkeit nicht unbedingt den Ausschlag geben. Ein Glück, dass hinter Bartroyal kein unerfahrener Chemielaborant mit Drei-Tage-Bart steht, sondern eben Bartpracht. Dass die Jungs von Bartpracht wissen, was wir Bartträger brauchen, liegt auf der Hand. Also kann man davon ausgehen, dass die Produkte von Bartroyal neben der Tatsache, dass sie griffbereit im Regal stehen auch noch andere Qualitäten haben.
Vertrauen ist gut
So sehr sich Bartpracht natürlich einen Vertrauensvorschuß verdient hat, ist es doch besser das auch mal zu kontrollieren. Bartroyal hat mir das umfangreiche Sortiment für einen Produkttest zur Verfügung gestellt und ich habe meinen Bart ins Rennen geschickt um mich von der Wirkung und dem Duft der Produkte zu überzeugen. Aber fangen wir mal mit den Hardfacts an.
Shampoo, Öl und Wachs
Bartroyal liefert zehn Produkte. Drei Shampoos, dreimal Bartwachs und vier Bartöle. Erst mal zur Verpackung. Auf jedem Produkt findet man goldene Bartroyal Logo. Der Bartroyal-Schriftzug mit Krone und Bart ist auf dem Etikett oben angedruckt. Darunter findet sich die Produktbezeichnung in weiß und wiederum darunter die Bezeichnung des Duftes. Alle Produkte sind matt schwarz verpackt und wirken elegant und hochwertig, Bartöl und Bartwachs sind in einem Karton verpackt.
Installationsanleitung
Bartpracht gibt zu seinen Produkten immer eine Gebrauchsanleitung. Wer versiert ist in der Bartpflege, der wird so etwas nicht brauchen, bedenkt man aber die Zielgruppe von Bartroyal, dann macht es durchaus Sinn die Produkte und deren Verwendung kurz vorzustellen. So findet man auf der Verpackung des Bartwachs den Hinweis, dass es den störrischen Bart geschmeidig in Form bring und auf der gegenüberliegenden Seite eine ordentliche Gebrauchsanweisung. Beim Bartöl sieht es ähnlich aus. Auf der einen Seite wird die Wirkung beschrieben, gegenüber die Anwendung. Sogar auf der Rückseite des Shampoos finden sich die beiden Informationen. Bis auf das Bartwachs enthalten alle Produkte den Hinweis „vegan und tierversuchsfrei“. Da das Bartwachs Bienenwachs enthält ist es nicht vegan, aber genauso tierversuchsfrei.
Die Düfte
Bartwachs und Shampoo gibt es in drei Duftnoten. Das Bartöl gibt es jeweils im selben Duft, allerdings gibt es noch ein viertes, neutrales Öl. Fangen wir am besten mit diesem neutralen Öl an.
Ein Öl, ohne eigenen Duft hat seine Berechtigung, speziell dann, wenn man gerne ein Parfum, oder ein Bartwachs trägt, zu dem es kein Bartöl im selben Duft gibt. Das Bartroyal Baröl neutral hat einen leichten Eigengeruch. Es enthält Mandelöl, Jojobaöl, Arganöl und Aprikosenkernöl. Alle vier regenerieren und heilen die Haut und spenden dem Barthaar Feuchtigkeit. Das Öl ist ausgewogen gemischt, leicht und ölt nicht. verreibt man einen Tropfen davon in den Handflächen, dann verschwindet er fast sofort. Kurz ist der ölige Geruch warnehmbar, aber nach einer Minute ist das Öl selbst kaum noch vorhanden. Die Haut fühlt sich geschmeidig und weich an. Der selbe Effekt stellt sich im Bart ein. Das Öl zieht rasch und problemlos ein und schont damit Handydisplays und Hemdkrägen.
Vanille
Vanille hatte einen schlechten Start bei mir. Ich habe das Bartroyal Bartöl Vanille als erstes getestet und neige bei Produkttests Anfangs dazu hoffnungslos überzudosieren. Der Vanilleduft ist intensiv und hält sich sehr lange. Den Fehler in der Dosierung hatte ich so den ganzen Tag in der Nase. Nicht, dass der Duft unangenehm wäre, ich bevorzuge aber, wenn er sich ein wenig im Hintergrund hält. Nach Beseitigung der Anwendungsfehler kann man an dem Duft aber nichts aussetzen. Die Vanille kommt direkt und ohne Umwege und bleibt auch für eine Weile. Dosiert man sparsam, dann ist der Effekt perfekt. Am Öl selbst gibt es auch nichts auszusetzen. Die Mischung ist anders, als die des neutralen Öls von Bartroyal und kommt ohne Arganöl aus. Es wirkt ein kleines bisschen öliger, als das neutrale Öl und zieht etwas langsamer ein. Es hält sich für ein paar Minuten im Bart, zieht aber trotz Verzögerung vollständig ein.
Bartroyal Bartwachs Vanille
Das erste Bartwachs, das ich getestet habe war ebenfalls Vanille. Hier spielt das Sortiment seine Stärke aus. Hat man ein paar Bartpflegeprodukte im Badezimmerschrank, dann steht man jeden Tag vor dem Dilemma. Bartwachs, oder Bartöl. Die Produkte bemühen sich alle um einen einzigartigen, markanten Duft und liefern immer wieder überzeugende Duftmischungen. Allerdings lassen sich zwei Düfte nur in den seltensten Fällen reibungslos miteinander vermischen. Also bleibt die Entscheidung zwischen Wachs, oder Öl. Bietet der Hersteller aber beides in derselben Duftnote an, dann ist die Entscheidung klar. Man nimmt einfach beides! Bartroyal eröffnet diese Möglichkeit. Das Bartwachs und das Bartöl schlagen geruchlich in die selbe Kerbe, oder eigentlich kuscheln sie sich eher sanft in die Kerbe. Natürlich nur, wenn man richtig dosiert 😉
Das Bartwachs ist hart, wie ich es schon von den Bartpracht-Wachsen gewohnt bin. Es lässt sich leicht mit dem Daumennagel aufnehmen, wird zwischen den Fingern weich und lässt sich problemlos in den Bart einarbeiten. Dort sorgt es für guten Halt für Stunden.
Bartroyal Bartshampoo Vanille
Bartshampoo sollte ein paar Eigenschaften mitbringen. Neben Reinigung sollte auch die Pflege nicht zu kurz kommen. Ob das Bartshampoo alles richtig gemacht hat lässt sich leicht mit einem Kamm feststellen. Ziept es nicht, sondern lässt sich der Bart problemlos durchkämmen, dann passt alles mit der Pflege. Das ist bei dem Shampoo von Bartpracht der Fall. Leicht kämmbar, leicht zu glätten und natürlich sauber wird der Bart mit der Anwendung. Beim Duft hat das Bartshampoo auch eine besondere Herausforderung zu meistern. Soll es während dem Einseifen angenehm duften wäre es nicht schlecht, wenn der Bart danach nicht intensiv riechen würde. Da soll jetzt ja andere Bartpflege eingearbeitet werden, die auch ihren Duft im Bart entfalten möchte. Auch das beherrscht das Bartshampoo von Bartroyal perfekt. Angenehmer Duft, der nach dem Ausspülen sehr sich rasch unter die Wahrnehmungsgrenze zurückzieht. So soll es sein!
Cocos
Tja, da gibt es wenig zu sagen, was nicht auch bei Vanille bereits zugetroffen hat. In der Ölmischung ist, wenig überraschen, Kokosöl enthalten. In Sachen Duft ist Cocos absolut unaufdringlich. Ich liebe Kokos und für meine Geschmack hätte er ruhig etwas aufdringlicher sein dürfen, aber so wird es wohl auch anderen gut gefallen. Auch für mich ist es absolut in Ordnung. Wie schon bei der Vanille kommt Cocos gleich zur Sache. Mit Kopf und Basisnote hält sich der Duft nicht auf, sondern liefert das, was draufsteht. Es riecht angenehm dezent nach Kokos und ist auch sehr beständig. Das Bartwachs ist bis auf den Duft, ident mit Vanille in Härte und Anwendung und das Bartshampoo überzeugt mit Pfelge und der richtigen Duftintesität.
Oud Wood
Es macht wenig Sinn Zeit damit zu verschwenden den Geruch von Vanille, oder Kokos zu beschreiben. Bei Oud Wood macht es aber Sinn ein wenig auszuholen. Der Adlerholzbaum wächst bei uns zwar genausowenig, wie Vanille, oder Kokos, aber die beiden kann man in jedem Supermarkt kaufen. Für das Adlerholz muss man zumindest in die Parfumerie. Der Duft erinnert ein wenig an Rosen, aber holziger. Es duftet süßlich, hat aber eine leichte Schärfe, die den Duft zu einem männlichen Duft macht. Der blumig süßliche Duft nimmt nach ein paar Minuten ab und räumt das Feld für die herberen und holzigeren Düfte. Das Bartroyal Bartöl Oud Wood enthält als einziges der vier Öle Olivenöl. Bartwachs und Shampoo weisen dieselben Eigenschaften auf, wie die beiden anderen Duftrichtungen, alle drei Produkte überzeugen aber mit dem angenehmen Oud Wood Duft.
Leider habe ich auch bei dem letzten Test einen Fehler gemacht. Nach Einarbeiten des Bartöls und Bartwachs habe ich meiner Frau eine Abschiedskuss gegeben und bin ins Büro gefahren. Nachmittags hat sie mich angerufen und sich erkundigt, was genau ich im Bart hatte, als ich sie geküsst habe. Nach einem kurzen Vortrag über Herkunft, Wirkung, Duftrichtung und Hersteller war sie einstweilen zufrieden, ließ sich die Produkte aber abends nocheinmal genau zeigen. Nach einer kurzen Diskussion darüber, ob die Anwendung von Bartöl Auswirkungen auf den Bartwuchs hat, hat sie das Öl und das Shampoo eingezogen und im Badezimmerschrank in ihrem Teil verstaut. Seitdem verwendet Sie das Shampoo und experimentiert mit dem Öl, das sie zur Gesichtspflege einsetzt bezüglich dem Einsatz in der weiblichen Haarpflege.
Das Interview
Joav hat mir in einem kleinen Interview sämtliche offenen Fragen zu den Bartroyal-Produkten beantwortet. Hier seine Antworten.
mein-vollbart.de: Die Bartpracht-Produkte überzeugen ja unter anderem damit, dass sie zu 100% aus Naturprodukten bestehen. Wie sieht es da bei der Bart Royal Serie aus?
Joav: Unsere Bart Royal Serie ist zwar nicht 100% natürlich, hat aber in der Basis natürliche, hochwertige Bartpracht Rohstoffe – die im Bartöl enhaltene, geringe Menge Duftöl ist leider nicht 100% natürlich.
Unsere Mission ist es Bärte in Deutschland und die Bartträger noch großartiger aussehen zu lassen.
mein-vollbart.de: Die Produkte von Bart Royal kann man direkt im Einzelhandel kaufen. Viele große Drogerieketten verkaufen die Produkte. Was hat Euch dazu bewogen Eure Produkte auch direkt zu vertreiben?
Joav: Unsere Mission ist es Bärte in Deutschland und die Bartträger noch großartiger aussehen zu lassen. Daher war es ein notwendiger Schritt, um noch mehr Bärte zu erreichen.
mein-vollbart.de: Der Bartträger ist es gewohnt, seine Produkte online zu bestellen. Bisher konnte man kaum auf anderem Weg an gute Bartpflegeprodukte kommen. Wollt Ihr mit Bart Royal eine neue Zielgruppe ansprechen, oder an wen richtet sich die Marke Bart Royal?
Joav: Bart Royal richtet sich eigentlich an jeden, der mag. Also, Männer und Frauen (ja, Frauen kaufen oft für Ihre Männer Bartpflegeprodukte!), die noch keine Erfahrung mit Bartpflege gemacht haben. Genauso, wie erfahrene Bartträger, die einfach ein neues Öl benötigen.
mein-vollbart.de: Es gibt unter der Marke Bartpracht ja ein ansehnliches Sortiment und eine sehr bekannte Marke. Warum habt Ihr nicht einfach Bartpracht-Produkte in den Einzelhandel gebracht, sondern eine komplett neue Marke gegründet?
Joav: Wir haben bei Bartpracht einen sehr hohen Qualitätsanspruch (hochwertige Öle, 100% natürlich, made in Germany etc.) Der Einzelhandel ist meist mehr auf das mittelpreisige Segment ausgelegt – daher haben wir Bart Royal als neue Marke auferleben lassen, mit der Basis von Bartpracht, aber etwas abgespeckt quasi.
Bartpracht verkaufen wir aber auch z.B. in Friseur/Barberläden, bei Müller in den Naturshops etc.
mein-vollbart.de: Etwas Neues, was es in der Bartpracht-Produktpalette noch nicht gab, ist ein neutrales Bartöl. Der Vorteil liegt auf der Hand. Einerseits können auch tolle Düfte nach einiger Zeit unangenehm werden, wenn man sie direkt unter der Nase trägt und andererseits gibt es ja viele verschiedene Bartpflegeprodukte, die alle mehr oder weniger riechen. Warum habt ihr ein neutrales Öl erst jetzt in den Verkauf gebracht?
Joav: Eigentlich haben wir mit Arnsberg ein neutrales Öl. Aufgrund dass es 100% natürlich ist kommt hier zu Beginn kurz der Argangeruch zum Vorschein, dieser verschwindet aber nach wenigen Sekunden. Arnsberg ist auch das „heilsamste“ Öl, da hier viele wertvolle, natürliche Öle enthalten sind. Ein Freund von mir nutzt es sogar gegen seine Neurodermitis und ist total glücklich mit der heilenden Wirkung.
mein-vollbart.de: Die Duftrichtungen der Bartpflegeprodukte sind fast grenzenlos. Ich teste viele Produkte und lese auch viel zu dem Thema. Kokos ist mir dabei aber noch nicht über den Weg gelaufen. Wie ist dieser Geruch entstanden? Nach welchen Gesichtspunkten habt ihr die drei Duftrichtungen entwickelt?
Joav: Wir haben eine Facebook Umfrage gestartet um zu erfahren welche Düfte sich die Bartträger wünschen. Es kamen in jedem zweiten Kommentar Vanille, Cocos, Oud Wood, oder Patchouli vor.
mein-vollbart.de: Zuletzt noch eine unangenehme Frage. Bartpracht und Bart Royal stehen ja somit in direkter Konkurrenz. Das Bartöl von Bart Royal ist allerdings um gut ein Drittel günstiger. Warum ist das so?
Joav: Sehr gute Frage. Zum einen einfach, weil es wirklich nicht 100% natürlich ist. Zum anderen verkaufen wir direkt an den Einzelhandel, bzw. die Zentrale, d.h. hier sind weniger Zwischenhändler als bei der Verteilung über Großhändler, Einzelhändler etc. (Friseurläden, die z.B. bei ihrem Großhändler einkaufen)
Zu guter Letzt ist es auch so, dass wir durch Bartpracht an bessere Konditionen von Packmittel und Rohstoffen gelangen, was wir hier auch dem Kunden 1:1 weitergeben können.
Wie gesagt. Uns ist es wichtig, dass wir Bärte und Bartträger in Deutschland noch besser aussehen lassen, da sind wir auch bereit auf andere Annehmlichkeiten zu verzichten.
mein-vollbart.de: Vielen Dank für das Interview!
Bartroyal
Bartpracht ist nicht unerfahren in der Herstellung von Bartpflegeprodukten. Diese Erfahrung spürt man auf jeden Fall, wendet man die Produkte von Bartroyal an. Die Düfte sind geradlinig und ehrlich. What you see is what you get. Vanille riecht nach Vanille, Cokos nach Kokos und Oud Wood nach Adlerholz. Abgesehen von Geruch bekommt man für einen fairen Preis tolle und ausgereifte Produkte, die in gewohnter Bartprachtqualität Gute tun im Bart.
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