Alle Tage wieder ist es an der Zeit den Bart zu pflegen. Das Barthaar hat andere Anforderungen, als das Kopfhaar und sollte daher mit speziellen Pflegeprodukten behandelt werden. Bei kaum einem Produkt ist das so schwer zu erklären, wie bei Bartshampoo. Warum man nicht einfach das Haarshampoo für den Bart verwenden kann ist zwar nicht leicht erklärt, lässt sich aber überzeugend argumentieren. Weil es einfach tolle Bartshampoos und Bartseifen gibt!
Das gibt es ja nicht
Gut, man muss der Haarshampoo-Szene zugestehen, dass es auch Haarshampoo in unendlich vielen Varianten und Duftnoten bekommen kann, allerdings hat die handliche Plastikflasche vom Drogeriemarkt auch eine Kehrseite. Und auf der steht, was alles in dem bunten Schleim sein Unwesen treibt. Auch wenn es ehrenhafte Shampoo-Hersteller gibt, so haben ihnen die Bartshampoo-Macher etwas voraus. Die schreiben sich nämlich gerne und in großen Lettern auf ihre biologisch abbaubaren Fahnen, dass es sich um Naturprodukte handelt. Die Kopfhaut ist ja einiges gewohnt. Sauerer Regen, Hagel und viel anderes, was von oben auf den Kopf so im Laufe des Tages einwirkt. Damit sie das aushält hat sich die Evolution eine ganze Menge Talgdrüsen ausgedacht und eingebaut. Die Kopfhaut hat also ihre eigene kleine Raffinerie und sorgt für eine entsprechende Schutzschicht. So kann auch ein einfaches Shampoo angewandt werden, ohne dass die Haut zu stark austrocknet.
Haar ist nicht Haar
Haut und Haar oben am Kopf sind also pflegeleicht. Im Gesicht sieht das gleich anders aus. Das Barthaar ist dicker und härter als das Kopfhaar. Soweit ja noch kein großes Problem, aber unter dem Bart liegt die Gesichtshaut. Da war die Evolution mit dem Wachsen lassen der Talgdrüsen etwas sparsamer. Es ist daher nötig, dem Bart eine besondere Pflege zukommen zu lassen. Zur besonderen Pflege sollte man auch unbedingt besondere Produkte verwenden und die findet man handverlesen und in ausreichenden Mengen bei beardandshave. Von beardandshave habe ich diesmal auch zwei Shampoos und eine Bartseife zum Produkttest überlassen bekommen. Alle drei Produkte sind etwas besonderes und haben es auf jeden Fall unser Prachtstück zu reinigen.
Fellows Essential Gentleman
Bei der freien Übersetzung des Firmennamens Fellow Essential Gentleman kommt man ein wenig ins Stottern. Das lockert sich aber, wenn man die Information bekommt, dass der Gründer Fellows heißt. Alles klar. Scott Fellows mischt in England feine Naturkosmetik und legt dabei das Augenmerk deutlich auf den Mann. Zwar hat er auch Produkte für Sie im Sortiment, alleine was die Kategorien angeht führt der Bart aber mit 12:4 ganz eindeutig. Eines der Highlights im Sortiment sind sicher die Kerzen für Männer, die männliche Antwort auf Duftkerzen.
Neben der natürlichen Inhaltsstoffe zeichnen sich die Produkte durch interessante und überraschende Duftkombinationen aus. Arctic Blast mit Pfefferminze, Thymian und Teebaumöl, oder Fruit Blast, in dem sich Mango gleich mit einer ganze Liste von Zitrusfrüchten mischt sind da gute Beispiele. Im Test hatte ich zwei andere, aber auch sehr unterschiedliche Shampoos.
Citrus Forest
A gentle zesty aroma accompanied by deep wooden untertones
Das Fellows Essentiel Gentleman Citrus Forest hat einen Namen, der Programm ist. Eine Zitronennote begleitet, oder besser getragen von kräftigen holzigen Tönen. Das Shampoo ist relativ dünnflüssig und grün. Der Geruch in der Flasche ist sehr intensiv und das Sandelholz und die Zeder stehen im Vordergrund. Arbeitet man es in den Bart ein, so entwickelt sich auch die Zitrone und verbreitet ihren erfrischenden Duft. Nach dem Ausspülen bleibt angenehm wenig übrig, so dass der Bart wahlweise ohne weitere Pflegeprodukte mit einem sehr zurückhaltenden Zedern- und Sandelholz Duft, oder mit dem Pflegeprodukt der Wahl getragen werden kann.
Coconut & Lime
A exotic burst of coconut with subtle lime top notes
Da könnten sich andere Hersteller von Bartpflegeprodukten ruhig ein Beispiel nehmen. Sitze ich sonst hier und zerreibe unter ständigen schnüffeln die Produkte zwischen den Fingern, im Bart, oder auf dem Handrücken, damit mir die richtigen Worte zufliegen, so hab ich heute mal wenig zu tun. Ein anderer Poet hat sich schon die Mühe gemacht und ich brauche nur noch zu übersetzen, was auf der Flasche steht. Exotische Kokosnuss mit einer subtilen Limetten-Kopfnote. Dem ist wenig hinzuzufügen. Der markante Kokosnussduft steht im Vordergrund und auch hier darf die Zitrusfrucht sich kurz ausleben. Die Anwendung ist ident mit dem Citrus Forest. Das Fellows Essential Gentleman Coconut & Lime wirkt etwas dickflüssiger, als sein grüner Bruder.
Die Anwendung
Beide Shampoos unterscheiden sich nicht in der Anwendung. Eine kleine Menge ist ausreichend um den Bart einzuseifen. Der Schaum ist nicht so dicht und fest, wie man es von Haarshampoos her kennt. Die Shampoos sind aber ergiebig und lassen sich einfach anwenden.
Der Effekt ist überzeugend. Das Barthaar wird leichter kämmbar und ist auch ohne den Einsatz von anderen Bartpflegeprodukten weich. Der Duft hält sich eine Weile im Bart ist dabei aber nicht aufdringlich.
Und die Seife
Neben den beiden Shampoos habe ich nochmal ein Bartseife von Urban Beard erhalten. Die Jungs aus Kanada stellen regionale Produkte aus natürlichen Inhaltsstoffen her. Der Shampoo Bar fühlt sich Gummiartig an. Beim ersten mal ist man etwas überrascht darüber, dass die Seife nicht fest ist, sie lässt sich aber problemlos handhaben. Die Anwendung einer Seife im Bart ist etwas gewöhnungbedüftig, aber eine gute Alternative zu flüssigem Shampoo.
Der Shampoo Bar hat einen angenehmen Zitrusduft und bildet einen angenehmen weichen Schaum. Der Bart ist nach der Anwendung angenehm weich und kämmbar. Die enthaltenen Öle pfegen Haut und Haare. Das Produkt ist übrigens vollständig vegan.
Sauber muss er sein
Ob man Shampoo, oder Seife verwendet ist reie Geschmackssache. Tatsache ist, dass der Bart eine spezielle und auf seine besonderen Bedürfnisse abgestimmte Pflege benötigt. Shampoo, oder Seife sollten daher mit Sorgfalt ausgewählt werden.