Kaum klingen Akne und andere Nebenwirkungen der Pubertät ab müssen sich junge Männer einer Frage stellen. Eigentlich sind es gleich eine ganze Reihe von Fragen. Manche, wie die Frage ob man sich überhaupt einen Bart wachsen lassen sollte, sind entbehrlich. Zwar gibt es angeblich keine dummen Fragen, aber die Antwort Nein wäre bei dieser Frage wohl die dümmste Antwort. Hat man sich einmal zum Bartwuchs bekannt, dann führt das zu vielen Folgefragen. Wo setze ich die Konturen? Welche Art von Rasierer setze ich ein? Wie lange soll der Bart werden? Wann hat mein Barbier Zeit für mich? Habe ich überhaupt einen Barbier? Fragen über Fragen, die nach dem Wechselbad der Hormone durchaus eine Belastung darstellen können. Zum Glück gibt es Blogs, die Antworten liefern. Sehen wir uns einmal die Barttypen an und klären welcher Bart am besten passt.
Lass ihn raus
In jedem echten Mann schlummert ein echte Bart. Unter der Gesichtshaut, zumindest in der unteren Gesichtshälfte, beginnt es zu brodeln, wenn das Testosteron einschießt. Follikel reifen und bilden die ersten Haare, die sich tapfer aus den Poren zwängen. Anfangs noch Flaum, der noch nicht seine volle Pracht entfalten hat, wird der junge Bart von Tag zu Tag stärker und selbstsicherer. Oft steht man als Jüngling vor der Entscheidung die Rasurroutine der glattrasierten Vorfahren fortzuführen, oder aus der Familientradition auszuschwenken. Unmutsbekundungen älterer weiblicher Familienmitglieder, denen ein anderes Schönheitsideal vermittelt wurde, sollte man getrost überhören. Auch wen die Oma mit dem Bartwuchs unzufrieden ist kann man in den meisten Fällen davon ausgehen, dass die Oma nicht zur Zielgruppe gezählt werden kann. Frauen im korrekten Alterssegment können mit gepflegter männlicher Gesichtsbehaarung durchaus umgehen und kennen die verschiedenen Barttypen. Den Bart wachsen zu lassen ist also eine leichte Entscheidung.
Spätberufene
Aber nicht nur zu Beginn der Geschlechtsreife entscheidet der Mann sich für, oder gegen den Bart. Wer schon ein paar Lenze auf dem Buckel hat kann sich als spätberufener Bartträger einen lang gehegten Wunsch erfüllen. Oft ist es im fortgeschrittenen Alter nicht mehr die Oma, die reklamiert, sondern die Mitbewohnerin. Allerdings bietet der Bart auch in der zwischenmenschlichen Begegnung durchaus Vorteile. Während man Oma von diesen haptischen und optischen Vorzügen nur vorsichtig erzählt darf die feste Freundin sich persönlich überzeugen lassen. Argumentativ eine deutliche Erleichterung für beide Seiten. Wagt man nach Jahren der Rasur den Schritt zur befreiten Männlichkeit und emanzipiert sich schließlich durch den Bartwuchs steht man schließlich vor demselben Problem, wie der junge Mann, der die ersten Barthaare ordnet. Auch wenn der Bart bereits seine Endausbaustufe hinsichtlich der Haarstärke und -farbe erreicht hat, stellt sich die Frage, welchen der vielen Barttypen man auswählen soll.
Barttypen
Es gibt mehr Barttypen, als man meinen sollte. Irgendwer hat für jede Variante der Linienführung und Länge einen Namen vergeben. Oft gibt es dieselbe Form unter verschiedenen Namen. Dabei sind die Grenzen allerdings verschwommen. Um es etwas einfacher zu machen unterscheiden wir ganz oberflächlich und einigen und erst einmal auf 5 Barttypen. Da gibt es einmal den Moustache, der Oberlippenbart, der isoliert zwischen Mund und Nase wächst und gedeiht. Lässt man das Barthaar rund um den Mund bis hinunter zum Kinn wachsen, während die Wangen und der Hals rasiert wird, dann ist das in der ursprünglichen Form ein Henri Quatre. Hier gibt es viele Varianten der Form, aber wir wollen es ja einfach gestalten. Darf der Bart sich auch an den Wangen ausbreiten und trotzdem über und unter dem Mund seine Arbeit machen, dann sprechen wir vom Vollbart. Rasiert man die Oberlippe aus, lässt aber an den Wangen und dem Kinn den Bart stehen, dann einigen wir uns auf Schifferkrause als Namen. Neben Moustache, Henri Quatre, Vollbart und Schifferkrause ist noch der Dreitagebart zu erwähnen. Eine sehr kurze Form des Vollbarts.
Jedem das Seine
Das Schwierige am heutigen Thema ist, dass jeder Bart seine Vorzüge hat. Es gibt also unter den Barttypen keinen, der besser, schöner, empfehlenswerter wäre, als die anderen. Dem Vollbart sagt man nach, der König der Bärte zu sein, aber auch andere Barttypen können tolle Effekte erzielen. Die Auswahl sollte sich nicht in erster Linie an einer Wunschvorstellung orientieren, sondern die eigenen Voraussetzungen an oberste Stelle setzen. Es gibt Lücken im Bart, die man nicht leugnen kann. Zwar fallen manche mit zunehmender Länge nicht mehr auf, andere halten sich dafür umso beharrlicher. Wer an den Wangen große Lücken hat, der muss sich diesem Problem stellen. Minoxidil als Bartwuchsmittel kann unterstützen, das klappt aber nicht von heute auf morgen. Es heißt also, die natürlichen Gegebenheiten in die Entscheidungsfindung einfließen zu lassen. Neben den Stellen, an denen Bart wächst, oder eigentlich die, an denen er nicht wächst, spielt auch die Gesichtsform und die Bartfarbe eine Rolle. Grundsätzlich wächst der Bart, wenn man ihn in Ruhe lässt, so, wie die Natur in haben will. Natürlich kann man hier dramatische Anpassungen vornehmen, aber man ist gut beraten, die Barttypen danach auszuwählen, wo der Bart gerne wachsen möchte.
Mein Bart
Wer Harry Potter gesehen hat, der kann sich das mit dem Bart so ähnlich vorstellen, wie die Auswahld es Zauberstabs bei Oli Wanders. Der Bart sucht sich seinen Träger, oder gibt zumindest einmal eine Form vor. Die Konturen glatt nachzuziehen und die Länge immer wieder nachzuschneiden ist dann keine Zauberei mehr. Wer sich einen der anderen Barttypen aussucht, der sollte sich überlegen, ob Gesichts- und Bartform harmonieren. Das ist sehr einfach zu simulieren. Dank Digitalfotografie und PC kann man sich einfach ablichten und sich digital den geplanten Bart aufmalen. Man muss dabei nicht unbedingt künstlerisch begabt sein, aber die Wirkung eines Moustache, oder einer Schifferkrause lassen sich mit wenigen einfachen Strichen sehr leicht simulieren. Das Malen ist auf jeden Fall einfacher, als die Rasur.
Weg ist weg
Wer sich nämlich einmal eine Kontur zu tief setzt, oder einen Teil des Bartes entfernt, der kann diese Handlung nicht leicht rückgängig machen. Es kommt letztendlich auf die Länge des Bartes an, aber wenn überall schon ein Zentimeter Barthaar steht und man rasiert die Oberlippe, dann muss man damit zumindest für ein paar Wochen leben. Die unterschiedliche Länge kann erst dann ausgeglichen werden, wenn der Nachwuchs die gewünschte Mindestlänge erreicht hat. Mit Handykamera und MS Paint zu arbeiten ist da also wesentlich weniger stressig.
Welchen der Barttypen man wählt ist völlig nebensächlich. Ein Gesicht sieht mit Bart in jedem Fall besser aus. Die klare Empfehlung für Bartneulinge lautet auf jeden Fall einen Termin beim Barbershop zu vereinbaren. Auch wenn der Bart erst am Anfang steht sollte man dort einmal vorstellig werden. Die Vorlaufzeit für einen Termin beträgt ohnehin meist einige Wochen, aber auch wenn man Glück hat und rasch im Barberchair landet kann man sich umfassend beraten lassen. Der Barbier setzt die Konturen mit sicherer Hand genau dort, wo sie hingehören.
Frag den Bart
Auf dem Weg zum richtigen Bartstyle muss man sich mit vielen Barttypen auseinandersetzen. Wo letztenendes die Barthaare wachsen und wo man alle 1-3 Tage mit dem Rasiermesser, oder einem vergleichbaren Werkzeug, nachbessert, ist eine Entscheidung, die lange nachwirkt. Der Barbier kann bei der ersten Kontur wertvolle Hilfe leisten. Bis es dazu kommt solltest Du aber eine Sache beherzirgen. Frag nicht die Oma, die Tante, oder die Mitbewohnerin nach ihrer Meinung und lass auch Papa, Opa und den Rest der männlichen Verwandtschaft bei der Entscheidung kein Mitspracherecht zukommen, außer sie tragen selbst einen Bart. Frag einen Freund, der einen Bart trägt, oder einen Kollegen nach Tipps und seiner Meinung. In erster Linie aber lass Deinen Bart entscheiden. Sieh Dir an, wo er von Natur aus wächst und überleg Dir, was man daraus machen könnte. Der Bart weiß am Besten, wo er wächst und wo er gut aussieht. Vertrau ihm einfach.