Bartver – Eis – ung

Sommer, Sonne, Sonnenschein. Geil! Endlich wieder warm und die warmen Schühchen und der Muff können zu Hause in der Wintersportabteilung bleiben, während Du Dir den modischen Turnschuh und die leichte Jacke überwirfst und Dein Bärtchen zu einem Frühsommerspaziergang ausführst.

Herrliche Hitze

In vier Monaten, wenn tropische Hitze und Regenmangel Mitteleuropa ausdörrt und jeder Nachts sein Bettchen auch ohne Pipi einnässt, dann wird uns die Hitze langsam aber sicher gegen den Strich gehen und wir werden im wahrsten Wortsinn dem Herbst, oder wenigstens einem Zwischentief mit Gewitter entgegenfiebern. Wenn Du dann im Leerlauf schon über 37,5° Celsius arbeitest und Dir die Schweissperlen die nackte Gesichtshälfte herunterfließen um in Deinem Prachstück hängen zu bleiben und dort ein paar Stalaktiten und Stalagmiten ausbildet, dann verfluchst auch Du den Sommer und sehnst Dich nach erlösender Abkühlung.

Alles wächst

Steckt der Sommer aber noch in den Kinderschuhen und entsteht große Hitze nur in der direkten Sonneneinstrahlung, dann sucht der, des Winters Überdrüssige die Sonne und sonnt sich in den ersten Sonnenstrahlen. Dem Bartträger gereicht dieses Verhalten zu einem enormen Vorteil, weil neben der Anhebung der Stimmung, die sich aus der Sonnenkosumation ergibt, beginnen die Hautzellen im Akkord Vitamin D zu produzieren und die Blutbahn zu pumpen. Wer aufmerksam mein kleines Blog verfolgt, dem wird jetzt der Artikel Wann ist ein Mann ein Mann wieder in Erinnerung kommen. Für alle Anderen wiederhole ich natürlich gerne, dass das Vitamin D durch die Blutbahn auch in tiefe männliche Regionen transportiert wird, in denen ei Hang zur Testosteronproduktion besteht. Das Vitamin D sorgt dort unten für eine Rekordproduktion des männlichsten aller  Hormone und das widerum kommt der Schönheit des Mannes zu Gute. Da werden die männlichen Attribute vorteilhaft beeinflusst und auch das Wichtigste der Attribute, der Vollbart, bekommt sein Fett, oder in Fall sein Testosteron fett ab!

Die Verführung

Die Menschheit hat mit wenigen Ausnahmen in unseren Breiten ein Ritual um Hitze, Kälte und Geschmack sinnvoll zu vereinen. Aus diesem Grund wird in den warmen Monaten Eis in verschiedenen Dielen verkauft und wer auf Pistazie und Stracciatella genauso mag, wie Erdbeer und Kirsche, der tut es der breiten Menschheit gleich und reiht sich ein in die Schlange vor der Diele um sich mit einem Eis ein Geschmackserlebnis zu gönnen und gleichzeitig seinen heißen Körper wieder auf normale Betriebstemperatur abzukühlen.

Gelato con la barba

Auch der Bartträger ist im Grunde nur ein Mensch. Ein besserer und sehenswerterer wohl und auch noch stilbewusst und beeindruckend, aber eben nur ein Mensch und als solcher der Fleisches- und Eiseslust auch nicht abgeneigt. So reiht sich also in die Schlange vor dem Eissalon auch so mancher Bartträger und wartet geduldig bis er an der Reihe ist um sich eine Tüte bauen zu lassen, die im Anschluß genüsslich geleckt wird.

Die Kehrseite der Medaille

Genauso, wie auf der billigen Medaille bei der Provinzvereinsmeisterschaft auf der Rückseite das unschöne Preisschild klebt, so hat das Bärtchen bei aller Pracht einen kleinen Nachteil. Man nimmt es gern in Kauf, dass so wunderbare Dinge im Leben auch ihren Preis haben und im Vergleich zur Lebensabschnittspartnerin ist so ein Prachtstück auch bei täglicher intensiver Pflege noch sehr sparsam in der Erhaltung, aber wo Licht ist, ist auch Schatten und wo ein Bart hängt kann ein Eis nicht vorbei.

Kennt der bärtige Trendsetter das Problem bereits vom Weißbier, oder anderen schaumhaltigen Grundnahrungsmitteln, dann wird er routiniert die Münzen auf die Theke legen, die Tüte mit der einen und die Serviette mit der anderen Hand greifen. Anfängern sei versichert, dass es nicht ohne Kollateralschäden abgehen wird, wenn Du Dir ein Eis reinziehst.

Eis und andere Leckereien

Das Lecken ist ein komplexer Vorgang, den der Mensch bereits von Kindheit an lernt und der bei Männern nicht selten im Laufe späteren Lebens zur Perfektion ausgebaut wird. Der Prozess bedingt einerseits die Zunge aus dem Mund auszufahren, die zu leckende Leckerei mit der Oberseite und meist speziell mit der Spitze zu erkunden und schließlich die Bewegung, die an der Unterlippe begann nahe der Oberlippe abzuschließen. Welche Lippen auch immer im Spiel sind, wenn man gekonnt an der Eistüte leckt, kann die gelernte Technik nicht ganz vergessen werden und der Ablauf wird in gekonnter Manier zu einem Ende gebracht, wobei die Zungenspitze meist über die Oberlippe streift.

Bart im Spiel

Ist eine Berührung mit einem gepflegten Vollbart zumeist ein Vorteil für beide Seiten, so hat die bärtige Liebkosung des Speiseeis zumeist zur Folge, dass der Schnauzer in Mitleidenschaft gezogen wird. Die alternative Technik den Mund so weit zu öffnen, dass die Lippen und die damit verbundene Gesichtsbehaarung aus der Gefahrenzone sind schmälert einerseits den haptischen Genuß, der beim Lecken eine nicht unwesentliche Rolle spielt, sondern sieht auch doof aus und ist daher eines gepflegten Bartträgers unwürdig.

Also landen beim Eisessen meist Teile des Eis im Oberlippenbart und trüben das perfekte Erscheinungsbild des gepflegten Gentleman.

Um also negative Auswirkungen auf die Optik des bärtigen Leckers zu vermeiden empfiehlt sich der Einsatz einer Serviette. Wer recht sicher gehen möchte kann auch einen Löffel bei der Eisausgabe ausfassen und kleine Portionen mittels Löffel zwischen Ober- und Unterlippenbehaarung durchmanövrieren. Die Serviette ist und bleibt aber ein unverzichtbares Accessoire!

Wer ganz sicher gehen möchte verzichtet ganz auf den Genuß von Eis und sucht sich andere Betätigungsfelder um den Genußentgang zu Kompensieren.

 

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