Dreht man eine Flasche Bartöl um und liest sich die Zusammensetzung durch, dann liest sich das, wie ein einfaches Rezept. Ein paar Öle zum Basisöl zusammenmischen und dann noch ätherische Öle für den Duft und schon hat man ein Bartöl. Dass das nicht ganz so simpel ist weiss jeder, der es schon mal probiert hat. Martin Bissert und Lars Ohlsen haben es nicht nur probiert. Sie haben in einer langen Entwicklungsphase eine Bartpflegeserie entwickelt und aus daraus ein beardy business gemacht und genau unter diesem Namen vertreiben die beiden jetzt Ihre Produkte: Beardy Business.
Bärtige Experten
Als Bartträger sind Martin und Lars natürlich Experten, wenn es um die Bartpflege geht. Speziell Lars hatte damit aber seine Probleme. Die Qualität der angebotenen Produkte hat ihn meist nicht überzeugt. Um das Problem zu lösen hat er sich in seine Kajüte zurückgezogen und verschiedenen Produkte entwickelt. Öl um Öl und Bart-Pomade um Bart-Pomade hat er hergestellt, bis Konsistenz, Duft und Wirkung seinen Ansprüchen genügt haben. Von seinen Bemühungen können wir jetzt alle profitieren und die Kapitän Ohlsens Produkte bei Lars und Martin kaufen.
Qualitätsanspruch
Die Latte haben sich die beiden dabei sehr hoch gelegt. 100% natürliche Inhaltsstoffe kommen zum Einsatz und werden komplett händisch verarbeitet. Damit aber nicht genug. Neben einem hochwertigen Produkt geht es den beiden auch um soziale Kompetenz. So spenden Sie für jedes verkaufte Produkt 1 Euro an eine gemeinnützige Organisation. Für die aktuelle Serie geht der gespendete Euro an die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) . Eine tolle und unterstützenswerte Sache!
Das Interview
Im Interview verraten Las und Martin, welche Beweggründe sie hatten, Bartpflegeprodukte zu entwickeln, welche Ziele sie verfolgen und wie die Namensfindung passiert ist.
mein-vollbart.de: Ihr beiden habt die Firma Beardy-Business gegründet und eine Produktlinie namens Kapitän Ohlsens Bartpflegeprodukte entwickelt. Wie seid Ihr dazu gekommen? Woher kennt Ihr Euch und was hat den Ausschlag gegeben professionell Bartpflege zu produzieren?
Martin: Wir sind in benachbarten Orten im Landkreis Würzburg aufgewachsen. Freunde wurden wir aber erst vor ein paar Jahren als wir auf die Idee gekommen sind gemeinsam an einem Triathlon teilzunehmen und mit unseren Mountainbikes die Alpen zu überqueren. So ging dann das Ganze seine Wege
Lars: Ich trage noch nicht so lange Bart wie Martin. Ehrlich gesagt bin ich erst vor einigen Jahren durch den aufkommenden Hype dazu gekommen und musste dann natürlich auch entsprechende Pflegeprodukte haben. 🙂 Diese fand ich aber in Punkto chemischer Inhaltsstoffe, Qualität ,Preis oder Geruch diskutabel. Darüber kannst du dich aufregen und nichts weiter unternehmen. Oder aber man setzt sich hin und macht seine eigenen Produkte.
mein-vollbart.de: Warum heißt der Namensgeber Eurer Produkte Kapitän Ohlsen und nicht Kapitän Bissert? Habt Ihr Strohhalme gezogen, oder gibt es vielleicht einen Kapitän in Deiner Familie Lars?
Lars: Ich habe in meiner Kajüte lange Zeit gemischt und experimentiert, um die perfekten Rezepte für die feinen Bartpflegeprodukte dieser Serie herauszubekommen. Da ich leidenschaftlicher Segler mit nordischen Wurzeln bin, war der Produktname Kapitän Ohlsens Bartpflege Produkte naheliegend. Kapitäne gab es in meiner Familie keine, jedoch einen Smutje 😉
Martin: Letzendlich habe ich Lars dann als wir Beardy Business gegründet haben darin bestärkt den Namen Kapitän Ohlsens für diese Linie beizubehalten. Schließlich hat er die Entwicklung dieser Produkte betrieben und daher verdient, dass diese auch seinen Namen trägt.
mein-vollbart.de: In einem Zeitungsbericht habe ich Fotos gesehen, auf denen Ihr in Eurer Küche Bartpflegeprodukte herstellt. Logisch, dass das so nicht möglich ist, muss man sich doch an allerhand Vorgaben und Gesetze halten, aber ich nehme an, dass Ihr tatsächlich zuerst zu Hause experimentiert habt. Wie lange hat die Entwicklung Eurer Produkte gedauert?
Lars: Die Entwicklung war sehr langwierig. Die Zusammensetzung der pflegenden Bestandteile habe ich relativ schnell gefunden. Hierzu gibt es allerhand Fachliteratur. Schwieriger ist es einen angenehmen Duft zu kreieren, welcher ohne künstliche Duftstoffe auskommt und sich noch dazu von den bereits erhältlichen Hersteller abhebt.
Martin: Die gesamte Entwicklung dauerte ca. 1 Jahr und wurde von allerlei Fehlschlägen begleitet. Gerade was den Geruch bzw. die Konsistenz der Pomade angeht gab es sehr kuriose Ergebnisse. Butterweiche oder grobkörnige Pomaden, Öle die verbrannt rochen… Es gab sogar ein Öl mit einem recht hohem Zimt Anteil. Riecht nicht nur sehr Weihnachtlich, nein es vertreibt auch noch Stechfliegen, wie wir bei einer Bootstour in Frankreich lernten. Sollten wir evtl. als Dschungelexpeditions Bartöl gegen Moskitos vermarkten 😀
mein-vollbart.de: Ich habe gelesen, dass Ihr großen Wert darauf legt, alles selbst zu machen. So schneidet Ihr Eure Etiketten, die an das Bartöl gebunden werden, selbst aus und verschickt die Ware sicher auch selbst. Gibt es dabei nicht jede Menge Hürden um im beardy Business ohne professionelle Hilfe zu bestehen? Allein die Genehmigungsverfahren für die Kosmetikprodukte sind ja recht aufwändig. Ist Euch das leicht gefallen?
Lars: Wie du sagst ist es nicht einfach und sehr viel Arbeit, aber auch sehr spannend und wir lernen Tag täglich dazu.
Martin: Das fängt beim Erstellen eines Onlineshops und der eigenen Website an, Arbeiten mit Grafikprogrammen um den Druckereien die Vorlagen anzupassen, sich mit Ämtern auseinandersetzen und die von dir angesprochenen Genehmigungsverfahren.
Lars: Wenn wir nur an die Registrierung auf dem Cosmetic Products Notification Portal CPNP denken. Unglaublich wie kompliziert Behörden funktionieren. Dermatologische Tests und Sicherheitsbewertungen dauern lange, bedürfen aber nur einem dicken Geldbeutel. Die Arbeit wird hier zum Glück von Laboren erledigt.
mein-vollbart.de: Was in Euren Produkten allgegenwärtig ist, ist die Beziehung zum Meer. Ein Walross mit Matrosenkappe im Logo, der Name Kapitän Ohlsen und der Name Fernweh stehen in enger Beziehung zum Meer. Eure Website zeigt Euch auf einem Boot und bei Kopfsprung ins Wasser. Da euer Firmensitz in Nürnberg ist und Nürnberg zuletzt im Jura vor etwa 200 Millionen Jahren am Meer lag, stellt sich die Frage, wie ihr dazu kommt. Habt Ihr eine Beziehung zum Meer?
Lars: Wie gesagt segele ich leidenschaftlich gerne. Der Name Ohlsen lässt ebenfalls auf meine Nordischen Wurzeln rückschließen. Daher rührt auch die innige Beziehung zum Meer.
Martin: Desweiteren assoziieren wir mit dem Meer und der Seefahrt ein Freiheitsgefühl welches uns sehr wichtig ist. Die Welt entdecken und einfach auch mal aus den gesellschaftlichen Zwängen ausbrechen und etwas spinnert sein. Das ist ein Gefühl und eine Sehnsucht, die uns immer begleitet. Fernweh eben…
mein-vollbart.de: Der Name Fernweh passt gut zu Eurer Produktlinie. Ist das Marketing, oder hattet Ihr tatsächlich ein fernes Ziel vor Augen, als Ihr den Duft kreiert habt?
Lars: Tatsächlich haben wir das Ziel vor Augen uns mit unserem Business Reisen in die weite Welt und die damit verbundene Freiheit finanzieren zu können um die Welt kennen zu lernen. Im Idealfall führt unser Business zu finanzieller Unabhängigkeit und einem selbstbestimmteren Leben.
mein-vollbart.de: Was bei Kapitän Ohlsen Bartöl sofort auffällt ist die weiße, also die durchsichtige Flasche. Andere Hersteller schwören auf Lichtschutz um die Haltbarkeit des Öls zu gewährleisten. Wie ist das bei Euch?
Martin: Nun, in der Tat gewährt eine z.B. dunkelbraune Flasche einen höheren Lichtschutz, welcher von Nöten wäre, wenn das Produkt denn jeden Tag in der prallen Sonne stehen würde. Da dies jedoch im alltäglichen Gebrauch nicht eintritt, sondern das Öl auf bzw. in dem Badezimmerschränkchen steht, im Kulturbeutel aufbewahrt oder in der Jackentasche transportiert wird spielt dies eine untergeordnete Rolle, die zu vernachlässigen ist. Wir garantieren, dass unser Öl auch in der besonderen, da durchsichtigen Flasche haltbar ist.
mein-vollbart.de: Mit jedem Produkt, das man bei Euch erwirbt spendet Ihr 1€ an die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Wie kommt es dazu?
Martin: Dies ist zum einen der Segelleidenschaft von Lars geschuldet. Jeder Segler kennt die Erfurcht vor dem Meer und seinen Gefahren und jeder ist hier dankbar, dass es die Frauen und Männer der DGzRS gibt. Da die Arbeit dieser ausschlieslich durch Spenden finanziert wird ist es uns eine Ehre diese mit unseren Produkten zu unterstützen.
Lars: Desweiteren ist uns ein sozialer Aspekt bei der ganzen Sache enorm wichtig. Wir arbeiten beide hauptberuflich in anderen Jobs, mit denen wir unser täglich Brot verdienen. Das Beardy Business betreiben wir, weil wir das wollen, nicht weil wir es müssen. Natürlich würden wir damit gerne die daraus entstehenden Kosten abdecken, aber wir wollen auch mit dem Business einen Beitrag dazu leisten, dass es auf dieser Welt ein wenig sozialer zugeht. Es definitiv nicht unser Ziel irgendwann mit dicken Autos herumzuprotzen.
mein-vollbart.de: Ihr habt mir drei Produkte für einen Produkttest überlassen. Vielen Dank dafür. Mit dem kleinsten der drei habt Ihr es mir etwas schwer gemacht. Es ist das Schnauzer-Wachs, das weder eine Angabe der Inhaltsstoffe auf der Verpackung hat, noch auf Eurer Website zu finden ist. Ich habe mein Bestes gegeben um den Duft zu beschreiben, mal sehen, was ich alles überrochen habe.
Lars: Das Schnauzer Wachs kommt aus der gleichen Produktlinie wie die anderen beiden. Dieses wird im Laufe des nächsten Jahres offiziell erscheinen. Was wir dir zugesendet haben ist ein Produktmuster. Der Grundgeruch aller Produkte ist der gleiche, weicht lediglich aufgrund der unterschiedlichen Grundsubstanzen etwas von einander ab. Das Wachs duftet etwas wärmer als die anderen beiden Produkte was dem hohen Anteil an Bienenwachs geschuldet ist.
Martin: Damit komplettieren wir die Bartpflegelinie von Kapitän Ohlsen hinsichtlich der Styling-Produkte. Und für alle da draußen die schon lange auf das das Schnauzbartwachs warten – habt Geduld – bald ist es soweit. 🙂
mein-vollbart.de: Wie wird es weitergehen mit Eurer Marke? Ihr betreibt die Firma ja nebenbei. Plant Ihr das Sortiment zu erweitern? Habt Ihr Ziele? Wie wird es weitergehen?
Lars: In näherer Zukunft werden wir noch das oben erwähnte Schnauzbartwachs auf den Markt bringen. Ebenso einen Bartkamm mit welchem wir beschützte Werkstätten unterstützen möchten.
Martin: Im Laufe des Jahres 2017 werden wir eine zweite Produktlinie auf den Markt bringen. An dieser arbeite ich bereits. Diese wird unser Portfolio um herbe, wilde, stark maskulin duftende Bartpflege Produkte ergänzen. Natürlich in der gewohnten Produktqualität und ebenfalls selbst entwickelt, handgemacht und mit 100% natürlichen Inhaltsstoffen. Außerdem wird auch durch dieses Produkt ein ausgewählter guter Zweck unterstützt, den wir jedoch erst bekannt geben, wenn die Produktlinie den entsprechenden Reifegrad erreicht hat.
Lars: Ansonsten einfach mal schauen. Wenn uns etwas passendes einfällt wird es umgesetzt. Kreativität lässt sich bekanntlich nicht auf Knopfdruck abrufen.
Martin: Produziert wird vornehmlich natürlich Handmade. Industrieprodukte gibt es ja nun wirklich mehr als genug.
mein-vollbart.de: Zuletzt noch eine Frage zu Eurer zukünftigen Konkurrenz. Viele der Bartträger die ich kenne, mich eingeschlossen, fangen irgendwann damit an ihr eigenes Bartpflegeprodukt zu mischen. Das ist, wie Ihr ja sicher wisst ein langer Weg bis zum ausgereiften Produkt. Hat jemand ein Produkt, das ihn überzeugt und nicht vergessen das Rezept zu notieren, was soll er dann tun? Habt Ihr Tipps für Hobby-Bartölhersteller? Wie aufwändig ist es wirklich sein Öl auf dem Markt zu bringen und was würdet ihr sagen ist die größte Hürde?
Lars: Die größte Hürde ist einfach anzufangen und nicht aufzugeben. Rückschläge sind ganz normal und egal wie stark der Gegenwind auch sein mag, irgendwann sitzt du in einem Barbershop und da stehen plötzlich deine Produkte und du denkst dir einfach nur… Scheiße ist das geil!
Martin: Wenn ihr Produkte habt und unsere Meinung dazu hören wollt schreibt uns auch gerne einfach an und schickt sie uns vorbei. Dank ausgiebiger Recherche können wir euch damit unsere fundierte Rückmeldung zu eueren Produkten geben. – Wir selbst haben viele ehrliche und gut gemeinte Stimmen zu unseren Produkten erhalten und sind froh darum. Darum auch an dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön, an alle die uns auf unserem Weg bisher schon begleitet, unterstützt und weitergeholfen haben! Ihr seid große Klasse!
mein-vollbart: Vielen Dank für das Interview!
Martin und Lars: Wir haben zu danken! Es war uns eine Ehre und wir sind schon gespannt wie die Takelage an Deck bei Sturmgebraus was du zu unseren Produkten zu sagen hast. 🙂
Bartpflegeprodukte
Der Produkttest zu den Bartpflegeprodukten von Lars und Martin ist bereits fertig und wird in den nächsten Tagen veröffentlicht. Danach werde ich hier einen Link setzen. Wer sofort mehr über die Produktpalette von Kapitän Ohlsen und Beardy Business erfahren möchte, der findet auf der Website von Beardy-Business alle Informationen und auch eine Shop, in dem man die Produkte kaufen kann.