Du willst Dir einen Vollbart wachsen lassen?
Willst Du Dir wirklich einen Vollbart wachsen lassen?
Warum fragt der Typ mich zweimal? Ganz einfach: Es ist ein harter Weg, bis Du Deine mehr, oder weniger spärliche und schüttere Gesichtsbehaarung Bart nennen darfst. Zuerst ist alles ganz einfach. Wow – Du sparst das lästige Rasieren am Morgen! Dann kommt die Phase in der Du mit einem coolen Dreitagebart schon mal ein bisschen wie ein richtiger Mann aussiehst, aber dann…
Kaum hat der Dreitagebart eine annehmbare Länge …
… beginnen schon die Probleme.
Jetzt heißt es durchhalten! In dieser Phase geben die meisten Männer Ihren Plan auf. Du bist aber nicht so ein Weichei! Du ziehst das durch! So ein bisschen Jucken kann einen ganzen Kerl, wie Dich ja nicht aus der Bahn werfen!
Der Bart juckt…
Der Bart beginnt zu jucken, weil die mittlerweile mehrere Millimeter langen Haare unter dem Kinn und am Hals reiben. Die relativ kurzen Stoppel sind noch verhältnismäßig hart und unflexibel und ihre kleinen Spitzen bohren sich erbarmungslos in die männliche Haut, die diese Belastung noch nicht kennt und durch die Jahre, oder Jahrzehnte lange Nacktheit nicht genug abgehärtet wurde. Hey Mann, da musst Du durch, wenn Du einen ordentlich Bart haben willst.
In dieser Phase ist es wichtig mit der ersten Pflege zu beginnen. Verwende eine Lotion um die Haut zu beruhigen und wasch Deinen Anfänger-Bart ordentlich mit Shampoo. Das ist etwas, das Du Dir gleich mal angewöhnen solltest. Du trägst jetzt einen Bart. Das heisst, dass Du auch für seine Pflege verantwortlich bist. Es kann schon mal passieren, dass bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme ein paar Substanzen in Deinem Bart verschwinden, die sich nach ein paar Stunden recht negativ dort entwickeln. Was bisher mit einem kurzen Abtupfen mit der Serviette erledigt war, weil bisher fast Alles an der glatten Haut abgeperlt ist, saugt jetzt Euer junges Bärtchen gierig auf und langsam aber sicher umgibt Euch der Duft von Verwesung und liebe Menschen, die Dir oft und gerne nahe gekommen sind, meiden Dich jetzt großräumig. Und da ist auch schon das nächste Problem:
weiblicher Widerstand…
Ja, so ein Bart juckt nach ein paar Tagen. Und er juckt nicht nur Dich, da wo Kinn und Hals aufeinandertreffen, sondern juckt auch dort, wo Du zärtliche Küsse platzierst. Das ist für die Empfängerin genauso unangenehm wie für Euch. Solltet ihr dann auch den jungen Bart zu wenig pflegen und er nicht unbedingt nach Rosen riechen. Auch nicht zu verachten ist natürlich die Optik. Wer Dich Tage, Wochen, Monate, Jahre, oder sogar Jahrzehnte ohne Bart kennt, der oder vielmehr die muss sich erst an den Anblick gewöhnen. Du wirst selbst die erste Zeit immer wieder ein bisschen überrascht sein, wenn Du in den Spiegel schaust. Bedenke aber, dass Du über den Tag verteilt viel öfter Gelegenheit hast dein bärtiges Antlitz im Spiegel zu bewundern, während andere Dich nur morgend uns abends sehen. Wichtig ist daher…
ein Bekenntnis zum Bart…
Sei Dir Deiner Sache sicher, sonst wird das nichts! Echt jetzt! Du fängst so ein Projekt ja nicht einfach so an, sondern Du möchtest einmal einen Vollbart tragen. Wenn Du schon nach den ersten ein bis zwei Wochen das Handtuch wirfst, weil Dir das, was Dich da aus dem Spiegel angrinst nicht magst und kurzehand zum Messer greifst um wieder in den alten Trott der Glattrasierten zurückzukehren wirst Du Deinen Traum nicht fallen lassen. Du wirst Dich wieder rasieren und nach ein paar Monaten wieder Lust bekommen es zu probieren. Also zieh es durch. Plan mal ein halbes Jahr für das Projekt ein. Wer vorher aufgibt kann noch lange nicht beurteilen, ob er zum Vollbartträger geboren ist, oder nicht!
Was aber immer wieder ein echtes Problem werden kann ist
spärlicher Wuchs…
Da wachsen die kleinen Stoppel fröhlich und im Gleischschritt, gleichmäßig und dicht und plötzlich setzen sich ein paar davon deutlich ab. Während meistens am Kinn die Härchen brav und wie erwartet immer länger und länger werden lassen Dich andere Regionen im Stich. Wer Pech hat, hat richtige Löcher im sonst dichten Bart. Auch gibt es Männer, die von Haus aus einen recht spärlichen Bartwuchs haben. Dünne Haare und langsames Wachsen, oder eine Narbe auf der keine Bart wächst können schon ein Grund sein, das Projekt vorzeitig zu beenden. Aus wenig Haaren kann man nur schwer einen Vollbart machen, der auch wirklich was her macht.
Manch einer wird über einen netten Versuch nicht hinauskommen. Wenn Du zu dieser Sorte Mann gehörst, dann steh dazu. Nicht jeder hat die Gene sich einen Bart wachsen zu lassen. Leider. Hast Du aber grundsätzlich einen ordentlichen Bartwuchs und nur da und dort gibt es Schwächen, dann solltest Du folgendes Wissen. Testosteron, das männliche Sexualhormon ist unter anderem für den Bartwuchs wichtig. Hast Du einen niedrigen Testosteronspiegel, dann tu was dagegen! Damit meine ich nicht Hormonspritzen, oder Nashornpulver, sondern ein paar ganz natürliche Maßnahmen. Hier findest Du eine Anleitung.
Der Bart hat Hunger…
Deine Ernährung ist ein wichtiger Faktor für Deinen Haarwuchs. Du musst ausreichend Zink, Vitamin A und B zu Dir nehmen. Wenn Dir das zu mühsam ist, dann greif einfach zu einem fertigen Produkt. Ich hab dir hier ein paar Empfehlungen zusammengestellt.
Wenn Du Deinen Bart dann soweit hast, dass er langsam wächst und gedeiht – der Bart wächst ca. zwei bis drei Millimeter pro Woche- kann es zu weiteren Problemen kommen…
Locken im Bart…
Haare wachsen nie wirklich gerade. Da Barthaare stärker sind, als die Haupthaare lassen sie sich nicht so leicht bändigen, wie das Haupthaar, das lang und meistens recht weich ist. Die Barthaare zeigen schon nach einem Centimeter die ersten Wellen und je länger die Pracht wird, desto deutliche treten Locken und Wellen in Erscheinung. Eine zeitlang ist das kein großes Problem, weil die kurzen Jungs ja ohnehin noch kein dichtes Fell bilden, sondern ein bisschen allein da stehen, aber später, wenn man so ab zwei bis drei Centimeter langsam von einem Bart sprechen kann wird es zunehmend deutlicher, wenn ein paar der Barthaare sich ihren eigenen Weg suchen. Der Vollbart kann dann schief, oder ungleich lang wirken. Tipps zum richtigen Umgang mit diesen Locken findet ihr in der Kategorie Pflege.
Rüste Dich aus…
Wir sind Männer und Männer kaufen sich Spielzeug. Eines der besten Betätigungsfelder für richtiges Männerspielzeug ist eine ordentliche Grundausstattung zur Bartpflege. Und damit meine ich nicht das € 5,99 Eigenmarkenset vom Diskonter, sondern ordentliche Ware! Stumpfe Messer schmerzen und man kann keine glatten Kanten damit ziehen. Zeug, das ich mir in mein Gesicht, oder noch schlimmer in meinen Vollbart schmiere sollte doch ein paar Qualitätskriterien erfüllen. Du würdest Dir ja auch nicht die Billigangel holen und die kapitalen Fänge mit dem Schmetterlingsnetz aus der Spielzeugabteilung landen, sondern dir den 90cm Kescher mit dem gummierten Netz holen und dazu gleich fünf Angeln für alle Fälle und jeden Zielfisch besorgen.
Wenn Du also wenig, oder kein eigenes Einkommen hast, oder nicht bereit bist hier ein paar Scheine in eine ordentliche Ausstattung zu investieren, dann lass es. Hol Dir die Einwegrasierer und bleib dabei glattrasiert durchs Leben zu gehen. Nicht dass ich hier zur Verschwendung aufrufe, aber so ein Vollbart muss ja schließlich auch gut aussehen. Und eines sag ich Dir: von selber sieht der Vollbart maximal so aus, wie der von Bigfoot, oder dem Yeti. Ein ordentliches Teil muss gepflegt werden und wer dafür zu faul, oder zu geizig ist sollte sich zweimal überlegen, ob er die nächsten Wochen und Monate als Kinderschreck durchs Leben wandeln möchte, oder das Projekt aus Mangel an Einsatzbereitschaft gleich zu den Akten legt.
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