Der Vollbart fordert spätestens jeden dritten Tag sein Recht. Es gibt Regionen im Gesicht, die er nach Möglichkeit und zugunsten eines großen Gesichtsfelds nicht überwuchern sollte. Wangen, Kinn und am Hals wird entfernt, was das Erscheinungsbild des Bartes stört. Zur Haarentfernung hat sich die Haarentfernungsindustrie allerhand Methoden ausgedacht. Mit Abstand die edelste Methode ist aber ein Damast Rasiermesser.
Damaszener Stahl
Ich bin alt genug um zum Sound von Queen noch Highlander, den Film mit Christopher Lambert, quasi live gesehen zu haben. Eine der ersten Szenen ist ein Schwertkampf bei dem Kollege Connor MacLeod einem Leidensgenossen in einer Tiefgarage den Kopf vom Rumpf trennt. Klingt komisch, aber genau darum geht es in dem Film. Später wird dann über das Schwert gesprochen und erwähnt, dass der Stahl mehr als 200 mal gefalten wurde. Genau darum geht es beim Damaszener Stahl. Schichten aus kohlenstoffreichem, harten und weichen Stahl werden auf beide Seiten eines Stahlkerns geschweißt.
Der Block wird dann flachgeschmiedet, gefalten, wieder verschweißt und so weiter. Hat man zuerst beispielsweise 10 Schichten, dann nach dem ersten Falten 20, dann 40, 80, 160, 320 und so weiter. Faltet man den Stahl, wie bei Highlander erzählt wird, tatsächlich 200 mal, dann braucht man einen großen Taschenrechner um die Anzahl an Schichten darzustellen. Etwa 60 Stellen hat sie Zahl.
Tolles Schwert
Das Feine an der Mischung aus den verschiedenen Schichten ist, dass sich auch die Eigenschaften mischen. Man hat die Elastizität des weichen Stahls und die Schnitthaltigkeit des harten Stahls in einem Stück Metall vereint. Abgesehen von den Vorteilen, die das Schwert beim Schwingen, Hacken und Schlagen hat, sieht es auch noch besonders schön aus. Am Ende wird es nämlich veräzt, wodurch die Struktur aus den verschiedenen Schichten sehr schön herauskommt. Die Maserung ist wunderschön, ist aber für den Laien nicht unbedingt ein sicheres Zeichen, dass man Damaszener Stahl vor sich hat. Oft wird auch in ganz gewöhnlichen Stahl eine Maserung geäzt, damit es so aussieht, als wäre das Messer aus Damast. Ein Damast Messer ist nicht billig. Kostet ein solches Messer unter 100 Euro, dann kann man davon ausgehen, dass es nicht wirklich aus Damaszener Stahl gefertigt ist.
Damast Rasiermesser
Im Nachhinein betrachtet bereue ich das Intro mit der Geschichte aus Highlander jetzt ein wenig. Schließlich geht es ja um Rasiermesser und es wäre schade, wenn jemand jetzt Angst hat, sich versehentlich damit zu enthaupten, oder sich einer anderen noch benötigten Gliedmaße zu entledigen. Keine Sorge, Ein Damast Rasiermesser ist in der Handhabung nicht gefährlicher als andere, aber so wie Hr. Lambert nach ein paar Jahrhunderten sein Schwert beim Köpfe abhacken wie durch lauwarme Butter zieht, so bleibt das Damast Rasiermesser tendenziell schärfer, als ein gewöhnliches Stahlmesser.
Dont lose your Head
Das Damast Rasiermesser hat eine ganze Reihe von Vorteilen. Will man die Batkonturen stilvoll und klassisch nachrasieren, dann ist ein Rasiermesser das Mittel der Wahl. Die Handhabung lässt sich schnell lernen und das Ergebnis ist einfach unschlagbar. Nicht umsonst rasiert der Barber als Profi nur mit dem Rasiermesser. Kein Barbier würde auf die Idee kommen einen Plastikrasierer auszupacken.
Eine Investition für 2-3 Leben
Ein Rasiermesser ist tatsächlich ein Erbstück. Die Klingen sind langlebig und können bei guter Pflege über Jahrzehnte halten. Ist es einmal stumpf kann der Profi es nachschärfen. Das kann man ein paar Mal wiederholen. 2 bis 3 Generationen können sich mit einem guten Rasiermesser also rasieren. Will man seinem Enkelsohn also eine Freude machen, dann sollte man sich beim Rasiermesserkauf durchaus mal überlegen gleich ein Damast Rasiermesser zu nehmen. Hart, aber elastisch und einfach nur verdammt schön macht es im Nachlass auf jeden Fall etwas her. Was gibt es Schöneres als die Gewissheit, dass der eigene Sohn sein Leben lang alle paar Tage ein Erinnerungsstück zur Hand nimmt?
Stilvoll vererben
Klar kann man seinem Nachwuchs auch andere Dinge hinterlassen und wer nur Töchter hat, der sollte nicht damit rechnen, dass sie das Rasiermesser, Damast hin oder her, regelmäßig einsetzen. Beim Vererben an den Sohn ergibt es aber durchaus Sinn. Wobei das Rasiermesser bei Weitem nicht das wichtigste ist, was man seinem Sohn mit auf den Weg geben sollte. In erster Linie ist es unsere Pflicht dem Kleinen eine ordentliche Rasur und die Liebe zum Vollbart und der Vollbartpflege beizubringen. Manche Dinge sollte man einfach vom Vater lernen.