Kommunikation findet auf sehr vielen Ebenen statt. Wer glaubt, dass beim Sprechen nur die Worte ankommen, der irrt gewaltig. Da liegen Hormone in der Luft, man achtet ganz unbewusst auf die Körperhaltung und die Gestik und nicht zuletzt spielt auch die Mimik eine wichtige Rolle. Dabei ist es nicht einmal notwendig Worte zu verwenden. Es reicht tatsächlich anwesend zu sein und schon sendet man Signale an die Umwelt aus. Speziell bei der Mimik hat der Bart seine Tücken. Es kommt natürlich auf den Bartstyle an, aber in vielen Fällen findet die Mimik, zumindest teilweise hinter dem Bart statt.
Was sagt Google?
Der erste Weg bei lebensentscheidenden Fragestellungen führt uns in den allermeisten Fällen nach Mountain View in Kanada. Dort sieht man offensichtlich nicht nur einen Berg, wie der Name vermuten lässt, sondern findet auch das eine, oder andere Technologieunternehmen. Auch Google hat dort seinen Firmensitz und die schlichte Website des Unternehmens unterstützt uns dabei Antworten zu Hühneraugen und eitrigen Furunkeln, aber auch zu weniger privaten Fragen zu finden. Ich habe das getestet und habe zum Thema Kommunikation überraschende Informationen gefunden. Nur 7% dessen, was beim aufmerksamen Zuhörer ankommt, sind die Worte. 38% der Nachricht wird über die Betonung und die Stimmlage transportiert und 55% entfallen auf die Körpersprache. Dass man als Mann mitunter mehr auf den Körper, als auf die Worte achtet, kann durchaus einmal vorkommen. Dass man aber auch bei wenig ansprechenden Körpern mehr als die Hälfte des Inhalts davon ableitet ist überraschend. Ein Glück, dass ich meine Informationen schriftlich an Dich übertrage. Ich wette Du hast nicht bemerkt, dass ich bei diesem Absatz ein sehr grimmiges Gesicht gemacht habe. Die Einleitung dagegen habe ich mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen getippt. Ist Dir etwas aufgefallen?
Live is Live
Bei multimedialen Übertragungen spielt die Körpersprache und die Mimik aber eine Rolle. Stiert jemand, offensichtlich schlecht gelaunt, in die Kamera und klingt seine Stimme irgenwie gelangweilt, dann zählt das mehr für uns, als wenn er den Satz „Ich habe gestern die Frau meiner Träume kennengelernt und freue mich, sie nach der Sendung wiederzusehen!“ von sich gibt. Das glaubt ihm niemand. Aber die zwischenmenschliche Kommunikation ist weit subtiler, als das Beispiel vermuten lässt. Da reicht es schon, wenn einer die Arme verschränkz, eine Braue kurz hochzieht, oder sich die Pupillen verändern. Was sich im menschlichen Gesicht abspielt ist ein wahres Feuerwerk an Botschaften, die wir jede Sekunde in die Umwelt hinaus senden. Das männliche Gesicht ist da keine Ausnahme. Auch bei uns werden allerhand Informationen verteilt, wenn wir den 26 Gesichtsmuskeln freie Hand lassen. (Danke nach Mountain View für dieses interessante Detail über die menschliche Anatomie!) Will man nicht ganz offensichtlich seine Gedanken zur Schau stellen, dann bleiben nur zwei Alternativen. Entweder man achtet darauf was man denkt und beschränkt sich ausschließlich auf massentaugliche Gedanken, oder man kontrolliert sein Gesicht. Trägt man Bart, dann hat man es ein wenig leichter, als wenn man glattrasiert sein karges Leben fristet.
Mimik / 2
Das männliche Gesicht besteht in seiner Idealform aus 3 Regionen. Da gibt es den oberen Bereich, in dem die Frisur zu Hause ist. Wer Haare hat, der trägt sie eine Handbreit über den Augen. Die Frisur läuft seitlich am Kopf entlang und endet etwa an den Augen. Da wir von der idealen Form eines Gesichts ausgehen, findet sich direkt im Anschluss daran die zweite, und ich möchte sagen, die wichtigste Region. Der Bart beginnt seitlich da, wo die Frisur zu Ende ist und setzt sich an beiden Seiten bis zum Mund fort. Hier teilt er sich und bildet einerseits den Oberlippenbart und andererseits den Kinnbart. Die dritte Region liegt in der Mitte des Gesichts und ist, neben den Augenbrauen nicht mit nennenswertem Haarwuchs ausgestattet. Zumindest mit zwei Regionen, dem Bart und dem haarlosen Teil, findet unsere Mimik statt. Hinter dem Bart bleiben allerdings einige Dinge verborgen und so kann ein freundliches Lächeln mitunter nicht an seinen Adressaten gelangen. Die schwer zu deutende Mimik hinter dem Bart kann durchaus ein Vorteil sein. Verhandlungen mit einem Bartträger sind weniger einfach, als mit jemandem, der nicht nur das Herz auf der Zunge, sondern das Gehirn, samt Gefühlswelt im Gesicht trägt. Die bärtige Mimik beschränkt sich auf die Augenpartie und die Nase.
Augenblick bitte
Aber kein Mensch verbringt sein Leben am Pokertisch, oder beim Gebrauchtwagenhändler. Es kommt also bei den besten Verhandlern einmal vor, dass er ein nonverbales Signal auf die Reise senden will. Trägt man Bart, dann muss man auf den Signalgeber Mund verzichten. Es bleibt die Augenpartie. Augen sind zum Glück ausgezeichnet geeignet um Emotionen zu transportieren. Strahlen und Funkeln aus der einen und trüb gerötet mit gesenktem Blick auf der anderen Seite der Skala. Augen können uns wertvolle Hilfestellung geben um die 55% der Kommunikation auch in unserem Sinn zu nutzen. Moderen Technik bietet mehrere Möglichkeiten die Augen hervorzuheben. So kann man etwa farbige Kontaktlinsen einsetzen um eine besondere Wirkung zu erzielen. Generell sind Kontaktlinsen eine gute Idee, denn nicht nur der Bart beeinflusst mit seiner Form und einigen anderen Eigenschaften. Auch eine Brille hat Nachteil, will man die Mimik ausnützen.
Brille
Wer Menschen kennt, die manchmal Brillen tragen und andere Tage nicht, der weiß, wie sehr ein solches Gestell, auch wenn es Rahmenlos ist, das Gesicht verändert. Unterbewußt wirkt der Mensch anders auf uns, wenn er die Brille auf- und wieder absetzt. Im Zusammenspiel mit dem Bart bleiben dann wenige Gestaltungsmöglichkeiten in der Mimik, wenn man den oberen Teil des Gesicht mit einem Brillengestell verändert. Monatlinsen, wie etwa Air Optix for Astigmatism, oder die Purevision 2 bleiben unsichtbar im Auge, während man trotzdem klar das Gegenüber wahrnimmt. Schließlich sendet auch der Empfänger der Nachrichten wertvolles Feedback, das man für wichtige Entscheidungen den weiteren Gesprächsverlauf, oder den weiteren gemeinsamen, oder getrennten Lebensweg betreffend, auswerten kann. Eine Brille stört nicht nur, durch einen Rahmen, der die Wirkung des Gesichts verändert, sondern kann auch durch Spiegelungen die Augen schlecht erkennbar machen.
Bartmimik
Der Vollbart bietet allerdings nicht nur Nachteile, wenn es um die subtile Kommunikation geht. Speziell dem Moustache kommt hier eine wichtige Rolle zu. Einerseits kann der Moustache die Oberlippe, und in manchen Fällen auch die Unterlippe, verdecken und die Kommunikation der Lippen verstecken. Auch die Enden können die Mimik stark beeinflussen. Zum Vollbart sollte man auch einen passenden Moustache tragen. Die Enden, also das Barthaar direkt über den Mundwinkeln kann auf zwei Arten die Mimik unterstützen. Einerseits bietet ein langer Moustache die Möglichkeit die Enden in verschiedene Richtungen zu stylen. So kann man mit nach unten gebogenem Moustache grimmiger aussehen, als wenn die Enden nach oben gestylt werden. Andererseits bietet das Styling selbst ganz automatisch eine Verstärkung der Mimik. Verwendet man ein starkes Bartwachs, oder Bartwichse, dann setzen sich Bewegungen in den Mundwinkeln fort. Wie Antennen unterstreicht der Moustache das Lächeln, aber auch das verächtliche Hochziehen eines Mundwinkels. Die Mimik mit Moustache will wohlüberlegt sein.
Großer Bart, große Verantwortung
Was auch immer man von sich geben will, als Bartträger muss man sich immer bewußt sein, dass ein paar Prozent auf der Strecke bleiben. Dieses Wissen kann man geschickt einsetzen um den Worten mehr Bedeutung zu geben, ohne die Wirkung durch unpassende Mimik zu verfälschen. Andererseits kann man den Moustache auch als Verstärker für die Mimik mit dem Mund einsetzen. In jedem Fall punktet der Bart auch in diesem Bereich und eröffnet ungeahnte Möglichkeiten. Wer also noch keinen Bart trägt und nicht den Gruppen Frauen, oder Kindern angehört, der sollte sich schnellstmöglich um Bartwuchs kümmern und sich einen Bart wachsen lassen!