In einem ordentlichen Leben gibt es reichlich Struktur und Ordnung. Alles hat nicht nur seinen Platz, sondern man findet es dort auch, wenn man es sucht. Tatsächlich ist die Zuordnung eines Platzes der Schlüssel zum Glück. Große Worte, die aber mehr als einen wahren Kern haben. Sie entsprechen durch und durch der Wahrheit. Der Vollbart beispielsweise, hat seinen Platz im Gesicht des Mannes. Dort ist sein angestammter Platz und wer ihn sucht, der wird ihn dort finden. Allerdings bietet der Vollbart, neben einem bunten Strauß an positiven Attributen, auch noch den Vorteil, angewachsen zu sein. Den Bart kann man nicht verlegen, oder mal eben in der Schublade verstauen. Auch in dieser Angelegenheit setzt der Vollbart Maßstäbe. Nicht jedes Utensil, das es bis in unsere Inventarliste schafft, bringt diese wunderbare Eigenschaft mit. Vieles entwickelt, kurz nachdem es in unsere Leben getreten ist, ein hohes Maß an Dynamik. Was eben noch vom freundlichen Zustellpersonal überreicht wurde, liegt wenig später etwas verloren irgendwo herum. Weil es unser Blickfeld einschränkt, oder jemand zu Besuch kommt, der eine klare Erwartungshaltung hinsichtlich der Ordnung in der Wohnung mitbringt, wird das Teil in einen Bereich verlagert, der nicht einsehbar ist. Im Einzelfall toll, aber passt man nicht auf, füllen sich die nicht einsehbaren Bereiche in der Wohnung sukzessive mit Dingen, die man nicht sehen will.
Kaufrausch bleibt Kaufrausch
Irgendwann Ende der 1980er Jahre habe ich etwa 160 Minuten meines Lebens mit einem Film von Luc Besson verbracht. Der Name des Werks war „Im Rausch der Tiefe“. Die Handlung war interessant, aber in erster Linie durch schöne Unterwasseraufnahmen irgendwie zerklüftet. In meinem persönlichen Ranking führe ich diesen Film, als den langweiligsten, den ich je gesehen habe. Es geht darin um zwei Apnoetaucher, die sich seit ihrer Kindheit kennen und bei den Weltmeisterschaften im Freitauchen wieder treffen. Am Schluss sterben beide. Der eine unfreiwillig, der andere offensichtlich aus freien Stücken. Ich muss mir diesen Film wieder einmal ansehen, weil er doch gute Kritiken hat und ich ihn wahrscheinlich nicht verstanden habe. Warum ich an dieser Stelle darüber schreibe, ist der Vergleich, den ich mit unserem Shoppingverhalten ziehen möchte. Die beiden Protagonisten überbieten sich ständig in immer neuen Rekorden und tauchen immer tiefer und tiefer. Das tut beiden nicht gut, das stört sie aber nicht. Das erinnert mich an mein Kaufverhalten, das wohl nicht ganz untypisch ist.
Große Freude
Sich mit einem Konsumgut zu belohnen, ist eine wunderbare Sache. Allerdings zahlt es sich in den wenigsten Fällen wirklich aus. Kurz löst der Kauf Freude aus, aber eben nur kurz. Danach ist es auch schon wieder vorbei. Oft ist das Paket, das man dann erhält, gar nicht mehr so aufregend. Es geht im Grunde nur darum, etwas zu kaufen. Auf der einen Seite shoppe ich also immer wieder einmal ein wenig. Auf der anderen Seite trenne ich mich sehr ungern von etwas. Wer 1 und 1 addieren kann, der wird schnell merken, dass das, was meinen Besitz angeht, die richtige Rechenart ist. Es wird einfach immer mehr, das sich bei mir sammelt. Ich denke tatsächlich darüber nach, mich radikal von einigen Dingen zu trennen. Allerdings denke ich vorerst nur darüber nach. Aber immerhin, ich könnte ja auch über andere Dinge nachdenken.
Ordnung halten
Eine Sache habe ich aber mittlerweile gelernt. Alles braucht seinen Platz. Also nicht nur, dass es Raum braucht, um zu existieren. Ich meine eigentlich einen Ort, an dem es aufbewahrt wird, wenn es nicht gerade im Einsatz ist. Schafft man etwas Neues an, dann muss man auch einen Ort definieren, an dem das neue Teil seinen Platz hat. Dort muss man auch für ausreichend Platz sorgen. Um das Prinzip zu verstehen, muss man sich nur kurz den Vorgang des Aufräumens vor Augen führen. Es wirkt aufgeräumt, wenn man alles gleich ausrichtet und nebeneinander auflegt. Das funktioniert aber nicht für immer. Irgendwann ist die Fläche voll. Dann kann man versuchen, das Prinzip vertikal fortzusetzen, aber auch hier gibt es irgendwann physikalische Grenzen. Einerseits gibt es indoor eine Zimmerdecke, die den Raum nach oben begrenzt. Andererseits lassen sich nicht alle Gegenstände unbeschränkt hoch stapeln, ohne, dass die Türme instabil werden. Haben die Dinge keinen Platz, dann bewegt man sie von einem Eck ins nächste und wieder zurück, ohne dass es je wirklich ordentlich ist. Also braucht alles seinen Platz. Dann kann man effizient und gezielt aufräumen.
Der Sinn des Lebens
Wenn wir schon dabei sind, dann können wir auch noch ein bisschen tiefer eintauchen. Die Ordnung, mit der wir uns umgeben, beeinflusst auch unsere innere Ordnung. Wer im kreativen Chaos haust wird nicht nur viel Zeit mit Suchen verbringen, sondern auch im Inneren unaufgeräumt und unruhig sein. Nicht umsonst gibt es unzählige Erfahrungsberichte von Menschen, die sich in Verzicht geübt haben und berichten, wie positiv sie sich dabei gefühlt haben. Gut, heute habe es mit der Einleitung tatsächlich etwas übertrieben. Kommen wir also endlich zu dem, was ich Dir heute wirklich mitteilen möchte. Ja, es ist keine gute Idee, sich dem Kaufrausch hinzugeben und alles zu kaufen, was man findet. Allerdings gibt es eine Warengruppe, bei der mehr schlichtweg besser ist. Du wirst es bereits ahnen: Die Rede ist von Bartpflegeprodukten. Eine Bartbürste ist nun mal nicht genug. Man muss eine mit veganen Borsten haben, wenn mal ein veganer Freund seine daheim vergessen hat. Außerdem braucht man Bartbürsten in verschiedenen Größe.
Vielfalt des Vollbarts
Es gibt eine unendlich große Auswahl an Bartölen. Da gilt es einerseits, die verschiedenen Ölmischungen zu berücksichtigen. Hier kommen erlesene Rohstoffe zum Einsatz und werden mit viel Liebe zum Detail veredelt. Zumindest, wenn man auf ein Qualitätsprodukt setzt. Natürlich lohnt es sich auch wegen der unterschiedlichen Düfte, sich eine kleine, mittlere, große, oder sogar riesige Sammlung an Bartöl anzuschaffen. Und beim Bartöl ist noch lange nicht Schluss. Es gibt auch Bartwachs, Bartcreme und natürlich Pomade, damit auch die Frisur zum gepflegten Vollbart passt. Dazu kommen dann noch ganz unterschiedliche Werkzeuge und Geräte. Nach wenigen Wochen, oder längstens Monaten, nachdem man das Projekt Vollbart gestartet hat, sollte in Badmöbel mit Stauraum investiert werden. Nur wenn es genug Platz für all die wunderbaren Produkte gibt, hat man auch eine Chance, Ordnung zu halten. Wie wir mittlerweile wissen, ist die Ordnung im Badezimmerschrank auch die Basis für unser Seelenheil. Es gibt also sehr gute Gründe, auch den Teil des Badezimmer in Beschlag zu nehmen, den bisher andere Haushaltsmitglieder für ihren Besitz genutzt haben. Die werden immer weiter zurückgedrängt, damit die Bartpflegeabteilung auch den Raum bekommt, der ihr zusteht.
Platz wird (teilweise) überbewertet
Stößt man beim Zurückdrängen auf Gegenwehr, dann ist das eine ganz natürliche Überreaktion des, oder der Betroffenen. Das gibt sich, wenn sie erst einmal sehen, für welchen guten Zweck der freigewordene Raum Anwendung finde. Solange es um etwas anderes, als Bartpflegeprodukte geht, kann man ruhig auf die ersten Absätze dieses Beitrags verweisen. Loslassen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, wird der Mitbewohnerin und den Kindern sicher die Augen öffnen und ihnen helfen, ein glücklicheres und zufriedeneres Leben, ohne Ballast zu führen, während man selbst die Bartölflaschen bequem nebeneinander stellen kann. So wird die Bartpflege zum Genuss, könnte man schreiben. Allerdings ist die Bartpflege definitionsgemäß ja bereits ein Genuss, also kann man hier nur den Genuss weiter steigern. Das wiederum kommt all jenen Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern zugute. Ist man entspannt und ausgeglichen, nachdem man das morgendliche Ritual erledigt hat, verbreitet man neben einem angenehmen Duft auch noch gute Laune. Das steigert die eigene und die Lebensqualität der Mitbewohnenden.