In Mainz betreibt Jerome Kantner in seinem Salon Fön-ix artCoiffeur & Barber J. einen Friseursalon, der Damen und Herren gleichermaßen anzieht. Die Herren haben bei Barber J. wirklich großes Glück. Jerome hat es 2014 als erster Deutscher geschafft bei den American Crew All-Star die internationale Konkurrenz auszustechen und zum besten Herrenfriseur der Welt gekürt zu werden. Manch ein Barber ist Meister seines Faches. Jerome ist tatsächlich ein Weltmeister.
Eine Legende
Als interessierter Bartträger informiert man sich natürlich über die Barberconvention, die im September 2016 in Frankfurt stattgefunden hat. Ich habe auf den Fotos und Videos immer wieder bekannte Gesichter gesehen, aber eines ist mir besonders aufgefallen. In jedem Bericht, den ich gesehen habe, waren Bilder, oder Videosequenzen mit Jerome enthalten. Offensichtlich haben alle Berichterstatter großen Wert darauf gelegt, ihn abzubilden. Ein klares Indiz, dass ich heute eine wahre Größe interviewen darf. Auch auf der Seite des Barberconvention Club wird Barber J. als erster genannt.
gelernter Herrenfriseur
Bereits in der Lehre hat sich Barber J. dafür entschieden Herrenfriseur zu werden und kann heute auf bald 30 Jahre Erfahrung zurückblicken. Dass er in diesem Geschäft tatsächlich zu den Besten der Welt zählt hat er 2014 unter Beweis gestellt. Er ist als Global Winner aus den American Crew All-Star hervorgegangen und hat dabei 1400 Teilnehmer weltweit, sowie die 13 anderen Finalisten geschlagen. Wer nicht das große Glück hat, in Mainz und Umgebung zu leben, den wird es freuen zu hören, dass Jerome auch Seminare anbietet. Friseure finden unter http://www.barberj.de/seminare.html alle Informationen um ein Barbier-Seminar mit Barber J. zu buchen. Mittlerweile ist Jerome in ganz Europa unterwegs und zeigt Friseuren, worauf es ankommt.
Alles was man braucht
Neben dem Handwerk, das er in seinen Seminaren vermittelt, stellt Jerome bei Bedarf auch den Kontakt zu Barbersconcept, einem Spezialisten für die Einrichtung von Barbershops, Barber Pro, dem Hersteller von Austattung für Barbiere, American Crew, oder auch Barbicide, einem Desinfektionssystem für Rasiermesser und Scheren her. Wer also plant seinen eigenen Barbershop zu eröffnen, der sollte mal ein paar Worte mit Barber J. wechseln. Tipps vom Profi, wie der Einsatz eines Towel Steamers, der Strom spart und das Handtuch erst dann erwärmt, wenn man es braucht, statt des üblichen Towel Warmers sind wertvoll, wenn man einen Barbershop plant. Wer mit der Dienstleistung beim eigenen Friseur unzufrieden ist, kann ja mal ein Seminar anregen, damit es auch im eigenen Dorf bald einen waschechten Barbershop gibt 😉
Stimmiges Konzept
Auch wenn Jeromes Salon Fön-ix nicht dem heute üblichen Bild eines Barbershops entspricht und auch über einen großen Damenbereich verfügt, kann man sich auf jeden Fall sicher sein, einen perfekten Haarschnitt und die beste Behandlung für den Bart zu bekommen. Dass Barber J. auf das Bartöl von Gølds schwört macht ihn sogar noch sympathischer. Im Interview antwortet er offen auf die Fragen und lässt keinen Zweifel daran, dass er weiß was er tut.
mein-vollbart.de: Du wurdest als erster Deutscher 2014 der Global Winner der American Crew All-Star. American Crew ist mir als Hersteller von Haarpflegeprodukten ein Begriff. Erzähl doch mal, was das für ein Wettbewerb ist und was Du dabei tun musstest.
Jerome: Der American Crew All-Star ist der einzige weltweit ausgetragene Wettbewerb seiner Art. Es ist ein reiner Männerwettbewerb, das heißt es werden nur Männerfrisuren geschnitten. Frauen dürfen auch teilnehmen. Der erste Schritt für mich war, in Deutschland den Landessieg zu erringen. Im nächsten Schritt wurden die Bilder der Landeswettbewerbe von einer internationalen Jury bewertet und die Finalisten nominiert. Im April 2014 war das Finale in Lissabon. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen eingeteilt und schnitten jeweils Donnerstag und Freitag. Das Motto war „Kreiere eine eigenen Look und halte es in einem Gewinnerbild fest.“ Die Reihenfolge, in der wir unsere Modells wählen durften, wurde gelöst. Nachdem ich mein Modell als dritter gewählt hatte war die Aufgabe den kompletten Look zu gestalten. Es wurde also nicht nur der Haarschnitt bewertet, sondern auch die Garderobe und das Makeup. Auch beim anschließenden 30 Minuten Fotoshooting mit David Raccuglia entstanden Fotos nach meinen Vorgaben aus denen ich zuletzt das Gewinnerfoto auswählen musste. Eine besondere Herausforderung bei allen Schritten waren die engen Zeitvorgaben, wodurch alles unter Zeitdruck erfolgen musste.
Das Foto, das die Jury auswählen würde sollte als Titelbild um die Welt gehen. Am Wochenende traf die Jury dann zusammen um den Sieger zu bestimmen und zu entscheiden, wer am besten gearbeitet hat. Schon wäre dem Schneiden war die Jury anwesend, außerdem war viel Presse dabei und Interviews und Videos wurden gemacht.
Montag war dann die große Show. Im Publikum saßen 3.500 Zuschauer und auf der riesigen Bühne liefen auf 3 Leinwänden Videos der Teilnehmer und auch ein Film über Aufenthalt in Lissabon. Zuletzt wurde dann die Flagge des Siegers gehisst und ich als Sieger gekürt.
mein-vollbart.de: Dein Salon in Mainz wird als Unisex-Salon geführt und richtet sich auch hauptsächlich an Frauen. Sieht man sich die Website an, dann sind zuerst die Leistungen für Damen angeführt und man sieht auch Bilder der Damenplätze. Parallel gibt es unter dem Namen Barber J einen Barbershop mit eigener Homepage, der aber im selben Laden ist. Die meisten Barbershops haben, was den Zutritt von Frauen angeht, mehr oder weniger klare Regeln. Es wird viel Wert darauf gelegt, dass die Männer unter sich sind. Wie läuft das bei Dir im Salon? Wie trennst Du die Damen und Herren?
Jerome: Ich führe einen klassischen Salon, wie ich es vor 30 Jahren von meinem Chef gelernt habe. Mein Salon ist wie ein großes Wohnzimmer. Mit 129m“ und 6 Plätzen ist er sehr geräumig. Wir haben einen gemeinsamen Empfangsbereich in der Mitte und Damen und Herren haben jeweils einen eigenen Raum.
Den Abschluss macht das Bartöl von Gølds und der Bart wird zuletzt noch schön gebürstet.
mein-vollbart.de: Die klassische Rasur, der Hot-Towel-Shave wird heute in allen Barbershops angeboten. Dabei gibt es zahlreiche Varianten mit verschiedenen Kompressen und mehreren Durchgängen. Wie läuft die klassische Rasur bei Euch ab?
Jerome: Es beginnt damit, dass das Gesicht gereinigt wird. Vorneweg kommt ein Öl zum Einsatz. Damit wird die Haut und die Nerven auf die Rasur vorbereitet. Die Nerven werden runtergefahren und beruhigt. Nach dem Öl wird Shavecreme aufgetragen und eine heiße Kompresse wird aufgelegt. Die Barthaare können unter der Kompresse quellen und werden damit weicher. Als nächstes wird die Kompresse abgenommen und in einem zweiten Durchgang wird noch einmal Shavecreme von American Crew aufgetragen und eingearbeitet. Dabei ist die Dauer ganz unterschiedlich, weil die Barthaare unterschiedlich lang brauchen, bis sie ideal für die Rasur vorbereitet sind. Beim Einarbeiten der Shavecreme spürt man, wenn die Haare bereit sind. Danach startet der erste Rasurdurchgang. Dann folgt ein zweiter Durchgang, also nochmal Creme auftragen und die zweite Rasur. Nach diesem Durchgang kommt eine lauwarme Kompresse zum Einsatz, mit der das Gesicht sauber gemacht wird. Nach dem Reinigen kommt eine Cooling-Lotion, die wie ein Aftershave wirkt, aber keinen Alkohol enthält und kühlend und pflegend wirkt. Dann kommt eine kalte Kompresse, die die Poren schließt, auf das Gesicht und als letzter Schritt werden die Cremereste entfernt.
mein-vollbart.de: Und wenn ich mit meinem Vollbart zu Dir komme? Wie läuft da die Rasur und die Bartpflege ab?
Jerome: In dem Fall beginnen wir mit dem Bartschnitt und die Form wird erstellt. Statt das ganze Gesicht werden nur die Konturen sauber rasiert. Die Vorbereitung ist genauso, wie bei der klassischen Rasur. Öl und heiße Kompresse werden als Vorbereitung der Haare eingesetzt. Allerdings verwende ich statt der Shavecreme das Shavegel von American Crew. Anders als die Creme bleibt das Gel vollständig transparent. So kann ich die Konturen genau sehen. Der Ablauf ist im Wesentlichen genauso, wie oben beschrieben. Öl, als Vorbereitung, dann Shavegel unter der warmen Kompresse, dann zweite Schickt Gel und die erste Rasur. Dann ein zweiter Rasurdurchgang, Entfernen der Gelreste mit einer lauwarmen Kompresse, Cooling Lotion und eine kalte Kompresse um die Poren zu schließen und die Rasur zu beenden. Zuletzt gehen wir mit unserem Kunden noch zum, Waschbecken, waschen den Bart und drücken ihn mit einem Handtuch trocken. Auf Wunsch wird der Bart geföhnt und ein Produkt in den Schnurrbart eingearbeitet. Den Abschluss macht das Bartöl von Gølds und der Bart wird zuletzt noch schön gebürstet.
Mich buchen Friseure und ich unterweise Saloninhaber und deren Angestellte.
mein-vollbart.de: Ich habe gelesen, dass Du auch Workshops für Friseure machst und auch bei der Konzeption und Planung von Barbershops unterstützt. Das ist ja eine sinnvolle Sache, weil viele Deiner Kollegen kritisieren, dass in der Friseurlehre das Herrenfach ja nur etwas stiefmütterlich und die Bartpflege so gut wie nicht gelehrt wird. Wie sind da Deine Erfahrungen? Wer bucht Dich und was kann man bei Dir lernen?
Jerome: Da gebe ich Dir Recht, das Männerfach wird in der Lehre stiefmütterlich behandelt. Das zieht sich aber durch ganz Europa und der Schwerpunkt in der Lehre liegt bei den Damen. Mich buchen Friseure und ich unterweise Saloninhaber und deren Angestellte. Dabei kommen sie entweder zu mir in den Salon, oder ich komme vor Ort. Erst letztes Wochenende war ich in der Schweiz. Ich bin mittlerweile europaweit unterwegs. Schulungsteilnehmer bekommen von mir genau das, was sie brauchen. Ich konzentriere mich auf ihre Schwachpunkte und biete individuelle Unterstützung. Ich zeige, wie man mi Clipper, Schere und Razor umgeht und behandle die Themen Rasur und Bart. Für die Schulungen habe ich kein einheitliches Konzept. Ich biete in dem Bereich keine Industrieschulung, wie ich sie beispielsweise für American Crew auch anbiete, sondern gehe individuell auf die Teilnehmer ein. Für die Einrichtung der Barbershops habe ich einen Partner der generell Ladeneinrichtungen anbietet, hauptsächlich aber Barbershops ausstattet. Werde ich im Rahmen der Schulungen nach Einrichrung gefragt, dann kann ich ruhigen Gewissens den Kontakt zu Barbersconcept weitergeben.
mein-vollbart.de: Der regelmäßige Besuch beim Barber ist Pflicht, damit der Vollbart in Form bleibt. Dort wird beraten, geformt und ausrasiert und zuletzt werden auch noch Bartpflegeprodukte eingearbeitet. Was würdest Du, als absoluter Profi, aber für die Bartpflege daheim empfehlen?
Jerome: Das Wichtigste ist sicher ein ordentliches Shampoo. Ich empfehle gerne das American Crew 3 in 1 Shampoo, das Shampoo, Conditioner und Duschgel in einem bietet. Das wichtigste daran ist der Conditioner. Trägt man Vollbart ist es nicht so einfach Cremes und Pflege an die Haut zu bringen. Da setzt der Conditioner an und versorgt auch die Haut mit Feuchtigkeit. Das Bartöl von Gølds kann ich auch empfehlen, genauso wie ein gescheiter Kamm und eine Bürste.
Wer möchte kann die Konturen zu Hause nachschneiden. Das Kürzen und Formen ist aber Sache des Barbers. Speziell wenn der Bart länger ist reicht es nicht mehr den Trimmer auf die richtige Länge einzustellen, sondern man muss ausgleichen. Das ist für den Laien nicht durchführbar.
mein-vollbart.de: Ein oft diskutiertes Thema ist das Färben des Bartes. Manch einer ist unzufrieden mit einem Rot-Stich im Bart, oder recht ausgeprägten grauen Haaren. Wie stehst Du dazu? Ist es zulässig den Bart zu färben, oder ist das ein No-Go?
Jerome: Ich finde es OK zu färben. Wenn jemand es gerne machen will, wieso nicht. Wir stehen dazu, dass wir das auch machen. Wenn der Kunde also gerne eine andere Farbe im Bart wünscht, wieso nicht.
mein-vollbart.de: Du bietest etwas ganz Außergewöhnliches an, das ich bisher noch nie gesehen habe. Unter Emergency/Notfall kann man Dich stundenweise außerhalb der Geschäftszeiten buchen. Was sind das denn für Notfälle, die Du mitten in der Nacht behebst?
Jerome: Da geht es weniger um echte Notfälle. Wir bieten unseren Kunden hier den Service, unsere Dienstleistung auch außerhalb der Öffnungszeiten in Anspruch zu nehmen. Eine spezielle Buchung, natürlich mit anderen Preise, als während der Öffnungszeiten.
mein-vollbart.de: Welche Chancen hat man, wenn man spontan bei Dir in Mainz vorbeischauen möchte? Habt Ihr auch einen Walk-In, oder ist man als Laufkundschaft chancenlos?
Jerome: Wir bieten keinen Tag mit Walk-In. Man kann gerne spontan bei uns vorbeischauen und es probieren. Besser wäre es aber, vorher anzurufen. An manchen Tagen ist es machbar, jemanden einzuschieben, an anderen Tagen ist es unmöglich. Die Wartezeit auf einen Termin hängt stark von der Flexibilität des Kunden ab. Die beliebten Termine sind auf Wochen hin ausgebucht und die Stammkunden reservieren sich oft schon zwei, oder drei Termine im Voraus. Einen Termin unter der Woche kann man auch schon innerhalb von ein paar Tagen bekommen. Die Weihnachtswoche ist jetzt, Anfang Oktober z.B. bereits völlig ausgebucht.
mein-vollbart.de: Herzlichen Dank für das Interview!
Jerome: Sehr gerne!
Die Reise nach Mainz
Wenn Du so eine kleine Liste mit den Dingen, die Du noch vor Deinem Tod erleben möchtest führst, dann möchte ich Dir dringend raten, einen Besuch bei Barber J. in die Liste aufzunehmen. Es gibt sicher etliche Einträge in der Liste, die Du streichen kannst, wenn sie schon zu lange ist, aber auch Dein Bart sollte auf so einer Liste bedacht werden.
Damit Du schon heute planen kannst, wann Du Jerome besuchst, hier schon mal alle Informationen, die Du brauchst:
Die Website | http://www.barberj.de/ |
https://www.facebook.com/Barber-J-Fön-ix-1485422488386916 | |
Adresse | Heuerstraße 32, 55129 Mainz |
info@foen-ix.de | |
Telefon | +49 6131 49 82 979 |
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