1886 erfand Carl Benz in Mannheim das Automobil. Weit ist er damit allerdings nicht gekommen. Zumindest nicht solange, bis seine Frau sich heimlich mit den beiden Söhnen zur Fahrt nach Pforzheim und zurück aufgemacht hat. Dass Frauen im Landkreis Karlsruhe gerne mal die Dinge selbst in die Hand nehmen zeigt auch Jessyca Hartsoe, die mit ihren Jessy´s Barbergirls in Waghäusel-Kirrlach eine Männerdomäne neu definiert.
Vorzeigefrauen
Als Pionierin, erste Autofahrerin und der erste Mensch überhaupt, der mit dem Automobil eine Fernreise gemacht hat ist Bertha Benz in die Geschichte eingegangen. Sie hat dem Automobil und damit auch ihrem Mann, mit Ihrer Autoreise 1888, zum Durchbruch verholfen. In derselben Tradition hat es sich auch Jessy 123 Jahre später zum Ziel gesetzt den Männern zu helfen. Dabei beschränkt sie sich aber nicht nur auf einen Mann, sondern sorgt für alle Bärtigen für den optischen Durchbruch. Dass sie das nicht alleine schaffen kann ist völlig klar, also hat Jessy zur Unterstützung eine Reihe von Barbergirls um sich geschart, die in Ihrem Laden Frau und Mann verwöhnen und auch fachmännisch die Bärte der Kundschaft zu Kunstwerken auffrisieren.
Jessy´s Barbergirls
Jessy führt einen gemischten Salon. Da gibt es die klassischen Dienstleistungen für die Damenwelt und eine ansehnliche Gruppe an Friseurinnen, die sich um das Wohl und Aussehen der Kundschaft gewöhnen. Besonders ist allerdings, dass es bei Jessy´s Barbergirls auch einen Barbershop gibt, in dem nicht der übliche, vorzugsweise bärtige Barber die behaarte Kundschaft empfängt, sondern ansehnliche Damen auf die männliche Kundschaft warten.
Das Konzept geht auf und für nächstes Jahr plant die Expertin für Männerhaar auch schon, mit ihrem Shop zu übersiedeln. Details will sie im Interview zwar nicht verraten, der Landkreis Karlsruhe darf sich aber schon freuen und beginnen sich ein Bärtchen wachsen zu lassen.
Die Vorteile liegen auf der Hand
Die Hände der Barbergirls sind natürlich weicher, wärmer, weiblicher, als die vergleichbarer männlichen Barbiere. Auch schöner anzusehen sind sie. Das ausschließlich weibliche Personal bemüht sich um die Kundenwünsche und schneidet Haar und Bart. Jessy stellt sich heute dem Interview und rasch wird klar, dass der Laden nicht nur ihre Handschrift trägt, sondern Ihrem Kopf entsprungen zu sein scheint. Einzigartig, bunt und verrückt ist Jessy auf ihre sympathische Weise. Genauso verhält es sich sich auch mit dem Laden. Einzigartig, bunt, verrückt und sehr sympathisch.
mein-vollbart.de: Ich mache in letzter Zeit jede Woche ein Interview mit einem Barbershop. Vom Unisex-Salon mit integriertem Barbershop bis zu strikten Men-Only-Läden, in denen Frauen draußen warten müssen, gibt es bei den Barbershops alles. Ein Barbershop in dem nur Frauen arbeiten ist mir noch nicht untergekommen und sicher eher die Ausnahme. Was hat Dich dazu bewegt einen Barbershop zu eröffnen?
Jessy: Meinen Salon gibt es jetzt seit 5 Jahren. Wir lieben und leben die 50iger Jahre. Egal ob Classic Haircuts, Hot Towel Shave oder Bart in Form bringen, der Mann von heute legt Wert auf ein gepflegtes Äußeres.
Vor 2,5 Jahren war ich auf der Friseurmesse in Stuttgart. Dort wollte ich mich nach einem Barbierstuhl umschauen, welchen ich auch fand. Dabei lernte ich die 1o1 Barbers kennen, wo sofort die Sympathie zueinander passte. Dabei stellte sich heraus, dass die Jungs aus Schorndorf stammten und selbst Seminare geben. So entschloss ich mich kurzerhand mit einzusteigen, was die beste Entscheidung für mich war, denn der Boom war damals nicht so groß wie heute. Sagen wir mal, ich habe den richtigen Zeitpunkt erwischt! Seitdem lieben wir es!
mein-vollbart.de: Es ist in der Ausbildung der Friseure in Deutschland, soweit ich bisher mitbekommen habe, ja nicht unbedingt Lehrinhalt Bärte zu schneiden und zu rasieren. Woher kommt Dein Können dafür und wie findest Du Mitarbeiterinnen, die das auch beherrschen?
Jessy: Leider wird in der Friseurausbildung das Thema Bart und Rasur nur in theoretischer
Was für mich wichtig ist, es muss passen! Für meine Mitarbeiter gilt das gleiche wie für mich, sie müssen bunt und verrückt sein. Somit zeigen sie auch das gleiche Interesse/ Leidenschaft. Ansonsten würde das nicht funktionieren. Man nennt mich Muddi, weil ich immer ein Auge auf meine Mädels habe und denen auch vieles beibringe.
mein-vollbart.de: Männer und Frauen sind bekanntermaßen ja grundverschieden. Die Wahrnehmung, das Denken und natürlich auch die Arbeitsweise von Frauen und Männern unterscheiden sich voneinander. Gibt es aus Deiner Sicht Vorteile, die Frauen als Barbergirls gegenüber den männlichen Barbieren haben?
Jessy: Ich finde es gibt keine Vor- bzw. Nachteile, ob man männlich oder weiblich ist. Männer genießen eine Massage von einer Frau natürlich ganz anders wie von einem Mann.
Geilster Satz von einem Kunden (natürlich mit Bart):
„Es ist immer schöner in eine rasierte Frauenachsel zu schauen, als bei einem Mann!“
mein-vollbart.de: Auf viele Fotos auf Eurer Seite seid ihr im Rockabilly-Stil gestylt. Es ist auffällig, dass Barbershops sich oft an dieser Ära orientieren und einerseits den Laden im Stil der 50er und 60er-Jahre einrichten und andererseits auch hauptsächlich diese Frisuren schneiden. Wie ist das bei Euch? Ist es Voraussetzung dafür einen klassischen Barbershop zu führen, dass man den Stil dieser Epoche schätzt, oder ist es eher eine Folge davon?
Jessy: Mein Konzept ist an die 50er Jahre angelehnt. Es ist aber nicht zwingend notwendig, jedoch freuen wir uns immer wieder, dass überwiegend unsere Kundschaft diesem entspricht.
mein-vollbart.de:Barbershops haben immer eine ganz eigene Atmosphäre. Manche sind liebevoll designt und treu dem Konzept eingerichtet, andere legen Wert darauf, dass ihre Einrichtung authentisch ist. Wie würdest die Einrichtung in Deinem Laden beschreiben und wie ist sie entstanden?
Jessy: Die Einrichtung meines Salons spiegelt meine Persönlichkeit wieder.
Einzigartig… – Bunt…. – Verrückt!!!
Jessy: Der Salon ist in zwei Bereiche aufgeteilt, welche für beiden Seiten zugänglich ist. So entsteht immer wieder eine familiäre Atmosphäre.
mein-vollbart.de: Auf die Wartezeit wird bei vielen Barbershops großer Wert gelegt. Es gibt meist verschiedenen Möglichkeiten sich die Wartezeit zu verkürzen. Wie kann man sich bei Euch so die Zeit vertreiben?
Jessy: Hübsche Mädels anschauen 😉
mein-vollbart.de: In dem Video, auf Eurer Website sieht man Auszüge
Jessy: Die Rasur läuft so ab:
- Netter und freundlicher Empfang mit dumm Gebabbel
- Beratungsgespräch mit torfigen Getränken 😉
- Je nach Hauttyp das entsprechende Produkt gut einmassieren….
- Heiße kompresse danach Auflegen. Mit Ruhezeit.
- Zwischenzeitlich wird der Rasierschaum vorbereitet.
- Kompresse auf die Seite legen.
- Einschäumen gute 5 min…je nach Stärke des Barthaars.
- Dann folgt die entspannte Rasur…. bitte ohne Blut 😉
- Danach folgt die kalte kompresse…. Zur Schließung der Poren
- Und wieder je nach Hauttyp kommt ein Aftershave oder ein sanftes Balsam auf die Gesichtshaut.
- Kunde ist glücklich und kommt bald wieder!
mein-vollbart.de: Und die Frage, die meine Leser sicher am meisten interessiert: Wie läuft das Formen und das Rasieren der Konturen ab, wenn der Kunde Vollbart trägt?
Jessy: Das Formen von Bärten wird bei uns mit Kamm, Schere und einer Clipper-Maschine von Wahl durchgeführt… Bart formen kommt auf den kundenwusch an.
mein-vollbart.de: Für Sommer 2017 habt Ihr ja einen neuen Shop geplant, der gegenüber vom jetzigen Store entstehen soll. Wird es dort Neuerungen geben? Was ändert sich für die Kunden?
Jessy: Ich möchte etwas Erschaffen, was es in unserer Region noch nicht gibt …..
Deswegen …. Suprise!!! 😉
mein-vollbart.de: Vielen Dank für das Interview!
Lecker Spargel
Spargel ist ein tolles Gemüse! Es entwässert und entgiftet, hat kaum Kalorien, ist
Aber eigentlich braucht es keinen Vorwand zu Jessy´s Barbergirls zu fahren. Hier alle Info´s, die Du brauchst:
Die Website | http://www.barbergirls.de/ |
https://www.facebook.com/jessyscut/ | |
Adresse | Kronauer Str. 29 • 68753 Waghäusel |
Telefon | +49 (0) 7254 92 19 181 |
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