Mein Schnurrbart

Es gibt in Sachen Bart auch noch andere Regionen, als Kinn, Wangen und Hals. Oft übersehen und von manchem Bartträger auch unterschätzt ist der Schnurrbart. Der Moustache ziert die männliche Oberlippe und macht jeden Vollbart erst so richtig voll. Der Schnurrbart bietet dem Bartträger ein zusätzliches Betätigungsfeld beim täglichen Bart Style und sollte, als wichtiger Teil des Bartes, auch ernst genommen werden!

Schnurrbart im Alltag

Kaum ein Teil der männlichen Gesichtsbehaarung sorgt für so viele Probleme, wie ein überlanger Schnurrbart. Ist der ganze Bart ohnehin bei jeder Mahlzeit in der ersten Reihe und fordert seinen Anteil an der Nahrung, so nimmt unter den Barthaaren das Schnurrbarthaar nochmal eine Sonderstellung ein. Wie der mächtige männliche Löwe sich den sprichwörtlichen Löwenanteil an der Beute holt, so schlägt der Schnurrbart seine haarigen Hauer mehr ins Futter, als der Rest des Bartes. Schiebt man sich einen Burger zwischen die Kiemen, mischt Kollege Oberlippenbart auch mit. Wer gerne mal ein Bierchen zur Brust nimmt, der krönt den Moustache unfreiwillig mit einer Schaumkrone.

Bart mischt mit

Anders als der Bart am Kinn sorgt der Moustache auch sehr gerne mal für das Haar in der Liebessuppe. Bei Kuss und anderen zwischenmenschlichen Aktivitäten, bei denen der Mund eine Rolle spielt, schummelt sich die Oberlippenbehaarung ungefragt zwischen die Liebenden und sorgt für Verwirrung in der Hitze des Gefechts. Die bärtige Pflicht, des Schnurrbartträgers ist es also, die Oberlippe immer wieder auszudichten und das Barthaar, das sukzessive in Richtung Unterlippe wächst, vor der vollständigen Überwucherung des Mundes rechtzeitig zurückzudrängen. Auch wenn der Bart in erster Linie positive Eigenschaften hat und seinem Träger einen optischen und auch eine hygienischen Vorteil bringt, lässt der laufende Kontakt mit selbst produzierten Flüssigkeiten, und von außen, im Rahmen der Nahrungsaufnahme, oder der zweisamen Zwischenmenschlichkeit, eingebrachten Substanzen beide Effekte in den Hintergrund treten. Schlimmer noch.

Sauber halten

Wer sein halbes Jausenbrot in der Oberlippe deponiert, der darf nicht erwarten, dass ihm der derart garnierte Schnurrbart zum optischen Vorteil gereicht. Der Bart über der Oberlippe ist laufend der Belastung durch die Ernährung ausgesetzt und muss daher speziell gewartet werden. Neben grundsätzlicher und laufender Reinigung sollte der Moustache aber auch mit geeigneten Bartpflegeprodukten aus der Gefahrenzone ferngehalten werden. Der Auftrag ist einfach und kann mit zwei Strategien erfüllt werden. Die erste Variante, die ich für die Schlechtere der Beiden halte, ist der radikale Rückschnitt. Mittels einer Bartschere, einem Barttrimmer, oder für geübte auch einem Rasiermesser kann die Behaarung der Oberlippe komplett kurzgehalten, oder zumindest auf Höhe der Oberlippe abgeschnitten werden.

Steh dazu und lass ihn stehen

Die bessere der beiden Strategien ist es, den Schnurrbart wachsen zu lassen. Statt einem besseren Dreitage-Schnauzer, mit wenigen Millimetern Länge, kann man so ein wahres Prachtstück auf der Oberlippe züchten. Vereinfacht gesprochen gilt es, einen Scheitel im Moustache zu ziehen. Dazu benötigt man einen Kamm und eine geeignete Substanz. Je nach den persönlichen Vorlieben kann hier mit ungarischer Bartwichse, Bartwachs, oder einem Beard Balm gearbeitet werden. Während der Beardbalm nur wenig Halt bietet kann mit der ungarischen Bartwichse, oder dem Bartwachs eine hohe Festigkeit erreicht werden. So gerüstet kann der Oberlippenbart seine ganze Schönheit entfalten und wird auf dem Weg zur Ideallänge nicht mehr so intensiv am Fitter

Der Bart ist das Ziel

Wer es einmal geschafft hat, den Schnurrbart ohne große Beeinträchtigung der Lebensqualität gedeihen zu lassen, der wird nach ein paar Monaten mit einem ansehnlichen Gesichtsschmuck belohnt. Wer die erste Zeit überbrücken kann, der darf sich über zwei neue gestalterische Elemente im Bart freuen. Die Schnurrbartenden lassen sich in mehreren Varianten in den Bart einbinden und verhelfen dem Gesamteindruck zum Extra-Wow, das jeder Vollbart verdient hat. Ehrfurchtsbekundungen, anerkennende Blicke und zahlreiche Autogramm- und Selfie-Anfragen sind damit keine Seltenheit mehr.

Bart Style²

Die Spitzen des Schnurrbarts lassen sich ganz unscheinbar nach unten kämmen, wo sie sich nahtlos mit dem Rest des Bartes verbinden und unauffällig für eine gleichmässige Oberfläche sorgen. Auch ein mächtiger Moustache kann so fast unbemerkt auf den Tag warten, an dem sein Träger einmal Lust hat ihn zu zeigen. Mit wenigen Handgriffen und etwas Bartwichse lässt sich der Schnurrbart auch in eine elegante Welle legen. Wer das eine, oder andere Logo von bartaffinen Unternehmen, oder Internetseiten betrachtet, dem wird der Moustache auffallen, der in dieser Form häufig zum Einsatz kommt. Ein elegant geschwungener Schnurrbart ist das Sinnbild des Vollbarts und kaum ein Grafiker, der einen Vollbart stilisiert, kommt um die Abbildung dieser Idealform umhin.

Bart Style³

Neben dem unscheinbaren Verstauen und dem klassisch eleganten Schwingen der Schnnurrbartenden bietet sich auch noch die hohe Schule des Moustache an. Wer hat, der hat und wer hat, der zwirbelt ihn auch gerne. Unter Zuhilfenahme bayrischer Bartwichse lassen sich die Enden des Oberlippenbarts wunderbar zwirbeln und in dieser Form stabilisieren. Vielleicht nicht etwas für alle Tage, aber in jedem Fall ein besonderer Hingucker.

Oben auch Vollbart

Wer einen Vollbart trägt, der sollte auch den Schnurrbart nicht vernachlässigen. Das Gesamtbild wird maßgebend von der Oberlippe beeinflusst und mit ein wenig Haar über dem Mund lässt sich leicht ein beeindruckender Vollbart gestalten.  So, wie auch schon der Bart am Kinn, so bietet der Moustache ein breites und entspannendes Betätigungsfeld für nachdenkliche Fingerspitzen. Ein nachdenkliches Zwirbeln ist auch ohne Bartwichse eine beruhigende und die Gedanken unterstützende Tätigkeit. Der komplette Vollbart benötigt auch einen Schnurrbart um komplett zu sein. Die zusätzlichen Möglichkeiten den Bart zu gestalten sind umfangreich und bei allen Nachteilen überwiegen die Vorteile des Schnurrbarts. Wer noch keine hat, sollte unbedingt damit beginnen, sich einen Schnurrbart wachsen zu lassen!

 

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