Belegtes Brötchen für den Moustache

Manche Geschichten schreibt das Leben und wenn die Geschichten gut sind, dann schreibe ich sie gerne mal ab. Aktuell stehe ich gerade unter dem Eindruck eines schönen ausgiebigen Sonntags-Frühstück. Immer wieder gerne mache ich mir dabei ein belegtes Brötchen. Etwas Senf, etwas Majo, so richtig mit Garnitur und Alles. Dabei gibt es aber ein Problem.

Intime Verwandtschaft

Im Familienverbund ist man ja quasi unter sich und kennst sich in allerhand Lebenssituationen, Bekleidungs- und Aggregatzuständen. Da ist es nicht so schlimm, wenn man seinen Moustache beherzt in die Senfgarnierung schlägt und mehr Majo und Senf im Schnauzer hat, als in manchem Hotdog enthalten ist. Das Problem mit der überstehenden Oberlippenbehaarung ist bei der Nahrungsaufnahme nicht webzudiskutieren. Die Lippe lässt sich, mit etwas Übung durchaus hochziehen, aber spätestens wenn man den üppigen Bissen aus der Beute reißt, umschließen auch die Lippen die Nahrung und der Moustach kommt zwangsläufig damit in Berührung.

Manche Ernährungsformen lassen sich mit vertretbaren Aufwand und ohne Spezialausstattung kaum praktizieren, ohne den Oberlippenbart in Mitleidenschaft zu ziehen. Im Kreise der Lieben ist das noch in Ordnung. Dezent mit der Serviette nachgebessert und nach der Mahlzeit unter die Dusche, oder wenigstens ans Waschbecken. Die Verbundenheit der Familienmitglieder wiegt den unerfreulichen Anblick des eingesauten Schnurrbarts auf und man steigt ohne viel Achtungsverlust aus.

freie Wildbahn

Bestellt man im Meeting mal eben Brötchen, oder ein Kollege lässt eine Runde springen, weil er Geburtstag feiert, dann greift die freie Marktwirtschaft. Der Brötchenbeleger steht in direkter Konkurrenz zu seinen Standesgenossen und muss sich möglichst weit von den anderen Brötchen abheben. Das Auge frohlockt, wenn die mehrschichtig belegten und reich garnierten Brote aus dem Pappkarton das erste mal erblickt werden. Der erste Eindruck zählt, denkt sich der Hersteller und wenn ein belegtes Brötchen so hoch belegt ist, dass der Karton fast nicht zugeht, dann macht das ordentlich Eindruck bei der Kundschaft.

Doch der Brotveredler hat die Rechnung ohne die menschliche Anatomie gemacht. Lachs und Schinken lassen sich mit unserem evolutionär abgestumpften Gebiss kaum vernünftig trennen und der Teil des Belags, der vorläufig noch am Brötchen lieben bleiben soll, lässt sich schlecht fixieren. Schuld ist die Garnierung. Halbe Tomaten, Eier, Kavierportionen und Aufstrichkleckse geben wenig Halt und meist wird so ein belegtes Brötchen in zwei Durchgängen gegessen. Der erste Biss mit dem ganzen Belag und im zweiten durchgang das halbe, leere Brötchen. Schon bei Damen und rasierten Männern kein schöner Anblick. Beim Vollbart aber ein kleines Gemetzel.

Lösung

Gut, bekommt man einen liebevoll befüllten Karton, dann hat man keine Wahl, außer bei der Auswahl am den Moustache zu denken. Das Auge ist zwar mit, aber die Gesellschaftstauglichkeit sollte man auch nicht aus den Augen verlieren. Man nimmt also die eher lieblos belegten Brote. Ein belegtes Brötchen, das möglichst mit einer Scheibe Käse, oder Wurst abgedeckt ist und bei dem der ganze köstliche Glibber und Schleim unter einer Schutzschicht liegt. Trotzdem ist die Serviette in der freien Hand Pflicht. Genauso wie die Reserveserviette in der Hosentasche.

Wechselt man die Fronten und sieht sich in der Rolle des Brötchenbelegers, dann hat man aber eine gute Chance ein essbares belegtes Brötchen mit  reichhaltiger Garnitur herzustellen, ohne sich die Oberlippe zu versauen. Der Trick ist die Moustache-Sicherheitszone!

Die Moustache-Sicherheitszone

Eine simple Maßnahme, die die bekannten Sorgen rund um die Verschmutzung des Schnauzers vergessen lässt. Man belegt das Brötchen nicht mehr flächig, sondern in Zonen. Dabei gibt es Zonen mit Belag, die sich mit der Moustache-Sicherheitszone abwechsen. Man legt beispielsweise eine Scheibe Wurst, oder Käse auf das Brötchen. Will man garnieren, dann macht man das nicht der Länge nach über das ganze Brötchen, sondern streifenweise. Den Abstand zwischen, und die Breite der Zonen hängt natürlich von der eigenen Anatomie, der Kinderstube und dem Hunger ab. Das Prinzip funktioniert aber. Wer bisher auf köstliche Saucen, Salate und cremige Aufstriche verzichtet hat, der kann aufatmen. Hält man die Moustache-Sicherheitszone ein, dann kann man das Brötchen belegen, wie man möchte. Es muss lediglich maximal so hoch sein, dass man es noch zwischen Unterlippe und Oberlippenbart in den Mund bekommt. Solange die Lippen einen Bereich umschließen, der Moustache-freundlich ist, kann nichts passieren.

Belegtes Brötchen für den Bart

Ich habe das mal für Euch aufgezeichnet. Eine simple Bauanleitung für ein perfektes belegtes Brötchen. Ich wünsche einen guten Hunger und einen sauberen Moustache!

Schickt mir doch Bilder von Eurem perfekten Moustache-Brötchen, oder ladet eines in den Kommentaren hoch!

belegtes Brötchen mit Moustache Sicherheitszone auf mein-vollbart.de

Ein Kommentar

  1. vjp

    wow danke, ich hatte bislang nur die klappstullenvariante als lösung gefunden. oder eben bissfestes zeug.

    ich probiere es bei der nächsten gelegenheit

    Antworten

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