Bärte gibt es viele und Bartstile noch fast noch mehr. Grundsätzlich hat jeder Mann die Freiheit aus dem, was da aus seiner Gesichtshaut sprießt einen ordentlichen Bart zu formen. Wie man seinen Bart trägt ist letztendlich jedem Mann selbst überlassen, denn schließlich trägt jeder Mann ja seinen eigenen Bart. Gegen einen Kinnbart gibt es genausowenig einzuwenden, wie gegen einen vollständigen Vollbart. Was es mit dem Ziegenbart, wie der Kinnbart auch gerne genannt wird, auf sich hat, möchte ich heute einmal behandeln.
Unten Hui, oben rasiert
Üblicherweise wächst der männliche Bart über und unter der Lippe. Außerdem gedeihen die Barthaare an den Wangen und auch am Halsansatz recht gut. Lässt man dem Barthaar freien Lauf, dann wird die untere Gesichtshälfte bald dicht überwuchert sein. Um von einem Bart sprechen zu können muss diese Gesichtsbehaarung kultiviert werden. Die Länge muss reduziert, unterschiedliche Länge angeglichen werden und die Konturen wollen gesetzt werden. Die Konturen sind fast der wichtigste Bestandteil jedes Barts. Sie trennen den Bart vom Rest des Gesichts und können maßgeblich die Wirkung des Bartes beeinträchtigen. Auch ein Vollbart braucht Konturen an den Wangen und am Kinn, aber auch jedem anderen Bartstyle müssen klare Grenzen gesetzt werden.
Der Kinnbart
Der Kinnbart ist eine einfache, aber wirkungsvolle Bartform. Vereinfacht gesprochen wird das Gesicht, mit Ausnahme des Kinns rasiert. Zwar wirkt der Ziegenbart auch mit einem feinen Moustache, aber die Grundform und auch der Namensgeber des Kinnbarts ist das Kinn. Hier soll das Barthaar lang und gepflegt wachsen, während der Rest, inlusive der Oberlippe rasiert wird. In der einfachsten Form bleibt tatsächlich nur ein kleiner Bereich übrig, an dem der Bart wächst. Der Kinnbart lässt sich aber nach beiden Seiten ausbauen und in verschiedenen Formen tragen. Der Gestaltungsspielraum ist groß.
Praktisch
Ein Argument, das für den Kinnbart spricht, ist die Tatsache, dass er sehr praktisch ist. Die Latte mit extra viel Milchschaum und die üppige Schaumkrone auf dem Bier schrecken den Träger eines Kinnbarts genauso wenig, wie das gefürchtete belegte Brötchen. Ist die Oberlippe frei kann man hier auch weitgehend ohne Interaktion mit dem Essen auskommen. Wo der Moustache ins Essen hängt kann der Kinnbart-Träger unbeschwert zubeißen. Allerdinsg bietet der Kinnbart nicht alle Vorteil eines kompletten Vollbarts. Der Kälteschutz ist zwar gegeben, aber natürlich nur dort, wo der Bart wächst. Auch das regelmäßige Rasieren ist abseits der Konturen erforderlich.
Ziegenbart mit Stil
Wer einen Kinnbart trägt, der hat damit die Chance die klassische Nassrasur mit all ihren schönen Seiten auszuleben. Es wäre ja eine Schande sich jeden Tag mit dem Elektrorasierer um die Nase zu fahren und mit einem monotonen Brummen den Tag zu starten. Ein Rasiermesser und das Vorbereiten der Haut mit Rasierschaum und einer heißen Kompresse ist hier das Mittel der Wahl um die Konturen des Kinnbart auszurasieren. Ist man eher praktisch veranlagt, dann kann man statt des Rasiermessers auch einen Rasierhobel verwenden. Mit den Wechselklingen ist der Rasierhobel leichter zu warten. Trotzdem muss man auf den Genuß einer Nassrasur nicht verzichten.
Das Gesicht zum Bart
Der Bart hat in jeder Ausprägung eine starke Wirkung. Das dunkle Barthaar lässt das Gesicht ganz anders wirken, als ohne Bart. Unter den Wangenknochen sorgt das Barthaar für einen Schatteneffekt und lässt das Gesicht schlanker erscheinen. Der Kinnbart sorgt für eine optische Verlängerung des Gesichts. Damit wirkt das Gesicht nicht nur länger, sondern ganz automatisch auch schlanker. Hat man bereits ein sehr schlankes Gesicht, dann sollte man gegebenenfalls ein paar mehr Barthaare stehen lassen, in den meisten Fällen ist der Kinnbart aber ein optischer Gewinn für den Mann.
Alltagstauglichkeit
Der Kinnbart ist, genauso wie jeder andere Bart immer dann gesellschaftsfähig, wenn er gepflegt ist. Ein langer Ziegenbart ohne Moustache wirkt oft etwas ungewöhnlich und oft sieht man ihn zu einem kleinen Zopf geflochten, oder mit Perlen verziert im Gesicht eines alternativ angehauchten Jurtenbewohner. Jeder kann mit seinem Bart natürlich machen, was er für richtig hält. Damit der Kinnbart aber auch bei einem Anwalt, oder dem Autoverkäufer des Vertrauens nicht deplatziert wirkt, sollte man es mit der Länge nicht übertreiben. Wenige lange Barthaare wirken schütter und zwangläufig etwas zerzaust. Den Ziegenbart etwas kürzer zu tragen ist also eine gute Entscheidung. Auf jeden Fall in jedem beruflichen Umfeld gerne gesehen ist die Kombination des Kinnbarts mit einem kurz getrimmten, oder sehr schmalen Moustache. Kurz getrimmt und als Chin-Anchor in Form eines Ankers gestylt wirkt der Kinnbart besonders gut.