Heute haben wir mal ein ernstes Thema. Wir Männer haben, gegenüber den Frauen, in einigen Lebensbereichen Nachteile. Für eine benachteiligte Bevölkerungsgruppe schlagen wir uns durchaus ganz passabel. Allerdings machen sich die männlichen Schwächen im Alltag bemerkbar. Eine dieser Schwächen ist der sogenannte Männerschnupfen. Das männliche Immunsystem arbeitet weniger effizient, als das der Frauen. Wenn wir krank sind, sind wir deswegen genau das: krank. Bei den weiblichen Vertretern der Gattung Mensch gibt es eine sehr breit angelegte Zone zwischen gesund und krank. Die Ursache ist eben das weibliche Immunsystem, das verhindert, dass die Frau in die Knie geht. Stattdessen fühlt sie sich ein wenig müde und niest hin und wieder. Steht ein Mann im näheren Umfeld, kann es sein, dass der scheinbar harmlose Infekt, den das weibliche Immunsystem im Halbschlaf in Schach hält, den damit infizierten Mann niederstreckt. Bevor auch nur ein einziger Granulozyt es bemerkt und hinter dem Rücken der Lymphozyten macht es sich der Virus im männlichen Organismus breit. Ehe man sich versieht, endet man in der Waagrechte und diktiert sein Testament. Aber nicht nur die Immunabwehr steht dem weiblichen Pendant nach. Auch im Bereich der Sinneswahrnehmung haben wir Defizite. Defizite, die wir aktiv ausgleichen müssen, um im Alltag nicht negativ aufzufallen. Du tust also gut daran, diesen Artikel bis zum Ende zu lesen. Er könnte Dir, im wahrsten Sinn des Wortes, die Augen öffnen.
Sinne
Der Mensch ist Herr über sieben Sinne. Dass wir sehen, riechen, hören, schmecken und tasten weiß jedes Kind. Weniger bewusst sind wir uns über den Gleichgewichtssinn und den kinästhetischen Sinn. Der sorgt dafür, dass wir unsere Lage im Raum wahrnehmen können und wissen, in welcher Haltung wir uns befinden. Er bildet die Basis der Körperbeherrschung. Bei diesen Sinnen gibt es besser und schlechter ausgeprägte. Außerdem gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Dabei muss man mittlerweile vielleicht präziser werden. Gemeint ist ein Unterschied zwischen Männern und Frauen. Über zwei Sinnen und ihre Unterschiede, je nachdem, welches Geschlecht der Mensch hat, der den Sinn einsetzt, möchte ich heute ein wenig nachdenken. Es gibt da, zumindest in meiner Wahrnehmung, große Unterschiede. Zwar sind nicht alle Studien eindeutig und manch eine kommt auch zu dem Ergebnis, dass es keine Unterschiede gibt, aber der Alltag zeigt und deutlich, dass da etwas dahinter steckt. Wer mit einer weiblichen Mitbewohnerin gesegnet ist, der weiß sicher, dass völlig andere Prioritäten gesetzt werden, wenn man weiblich ist.
Small Picture
In diesen Absatz möchte ich mit einem Beispiel aus dem Alltag einsteigen. Wer kennt nicht den weiblichen Hinweis, dass ihre Augen weiter oben wären, als der Fokus, des männlichen Gegenübers. Es kann durchaus passieren, dass wir Männer uns etwas ansehen, das uns gefällt und natürlich davor ein wenig Zeit brauchen, um aus dem, was wir sehen, etwas Fantasie und verschiedenen Erfahrungswerten aus dem echten Leben, oder dem Internet, oder von anderen Bildquellen, zu entscheiden, ob das, was wir sehen und gefällt. Ein komplexer Schachtelsatz, den man auch kürzer fassen könnte. Wir starren also gern auf weibliche Brüste. Die Hintergründe sind umfangreich und begründen sich in verschiedenen Trieben. Das Verhalten mag auch Ursachen haben, die tiefenpsychologisch aufgearbeitet werden müssen. Lassen wir das aber mal beiseite, dann können wir uns auf das Starren konzentrieren. Die Wahrnehmung aus den Augenwinkeln ist keine männliche Domäne. Wir kennen nur eine Blickrichtung. Was sich dort befindet, hat unsere Aufmerksamkeit. Alles andere sind nur Nebengeräusche. Bei Frauen ist das anders.
Big Picture
Die Frau gibt sich dem visuellen Reiz weniger auffällig hin, als der Mann. Einerseits verwendet sie mehr Bildinformationen, als der Mann und ist eher in der Lage einen Gesamteindruck auszuwerten. Andererseits geht es ihr nicht unbedingt um das Aussehen. Sie erkundet die Umwelt mit anderen Sinnen. Entwicklungsgeschichtliche Ursachen könnte man sich mit der unterschiedlichen Lebensweise erklären. Das Klischee des jungen Homo Sapiens ist der Mann, der mit primitivem Speer dem Mammut nach hetzt und auf dem Speisezettel von Säbelzahntiger und Höhlenbär einen Spitzenplatz belegt. Die Frau verbringt ihre Zeit geruhsam in der Höhle, kocht das Mammut ein und erzieht den Nachwuchs. In dem Szenario ist es sinnvoll, dass der Mann fokussierter ist, als die Frau. Er lebt schlichtweg länger und leidet weniger Hunger, wenn er Bewegungen rasch wahrnimmt und ein kleines Detail wahrnehmen kann. Allerdings wird diese Vorstellung immer unwahrscheinlicher. Immer mehr Forscher finden Hinweise darauf, dass Mann und Frau einen recht ähnlichen Tagesablauf hatten. Dann bleibt nur eine andere Erklärung. Stellen wir uns gemeinsam eine steinzeitliche, gemischte Jagdgruppe vor. Die Jägerinnen und Jäger müssen sich im Dickicht bücken, um nicht von der Beute entdeckt zu werden. Bedenkt man weiter, dass Unterwäsche damals selten und die Funktion des Verdeckens nicht die Haupteigenschaft der Bekleidung war, dann wird klar, was das passiert sein könnte.
Danke Darwin
In dem beschriebenen Szenario stehen also Männer und Frauen jeweils gebückt in Deckung. Die Männer, die mit einem Weitwinkelblick bedacht wurden, nehmen in ihrem riesigen Gesichtsfeld alles wahr. Sie sehen nicht nur die Beutetiere vor sich. Sie können die ganze Gruppe wahrnehmen und ihre Position so verändern, dass sie beim Beginn der Jagd den besten Platz haben, um den Jagderfolg zu sichern. Sie reagieren auf Anzeichen, dass sie selbst ins Visier eines Raubtiers geraten sind und sind mit allen Sinnen bei der Jagd. Andere Männer in der Gruppe wurden mit einem etwas engeren Gesichtsfeld geboren. Sie haben einen kleinen Bildausschnitt, auf den sie die Aufmerksamkeit richten können. Wir erinnern uns: Die gemischte Gruppe steht gebückt im Gebüsch. Die Männer mit einem großen Gesichtsfeld und die Frauen beurteilen die Gesamtsituation und beobachten ziemlich alles, was sich vor ihnen befindet. Weiter hinten stehen die Männer, die ein engeres Gesichtsfeld haben, weil sie sich bei der Jagd weniger gut bewährt haben. In der zweiten Reihe gibt es wenig zu sehen. Also fällt der Blick jener, visuell von der Natur benachteiligten Männer, auf die gebückt vor ihnen stehenden Frauen der Jagdgruppe. Jetzt gibt es in der Gruppe der visuell benachteiligten Männer vielleicht ein paar, die mit einer besonders starken Libido ausgestattet wurden. Hier kann schnell eines zum anderen führen. Fokussiert auf das einladend präsentierte Hinterteil der durchtrainierten Jagdkameradin und dank sonstiger genetischer Veranlagung kann es sein, dass genau diese Männer sich in der Evolution durchsetzen konnten.
Evolution
Statt besonders erfolgreich gewesen zu sein, wie Darwin annimmt, könnten unsere Vorfahren also einfach nur die Sinne gehabt haben, die ihre Fortpflanzung, wie oben beschrieben, begünstigt haben. So wurden die besonderen Veranlagungen dieser Männer von Generation zu Generation bis zu uns weitergeben, während die erfolgreichen Jäger ausgestorben sind. Die hatten zudem den Nachteil, dass sie auch bei der Jagd vorne dabei waren und alle Substanzen, die beim Abschlachten der Beute durch die Gegens spritze, abbekamen. Da moderne Hilfsmittel, wie Davidoff Cool Water, oder Bartöl noch nicht erfunden war und auch das Waschen eine Erfindung der Neuzeit ist, hatten die Jäger auch weniger Erfolg bei den Frauen. Ihre Gene blieben daher da wo sie waren, während andere, fokussierte Männer sie freigiebig verteilen konnten. Daher starren wir auch gern auf weibliche Brüste. Alles das Erbe unserer Vorfahren aus der zweiten Reihe. Es könnte natürlich aber auch ganz anders gewesen sein. Wie auch immer, jetzt müssen wir das Beste aus der Situation machen. Unser Sehsinn ist also evolutionär bedingt, weniger umfassend, als bei den Frauen. Neben dem Hang dazu, sich auf die weibliche Anatomie zu fokussieren, verfügen wir auch über ein sehr enges Gesichtsfeld. Stehen wir vor einem Regal im Supermarkt, dann sehen wir genau ein einziges Produkt. Erschwerend kommt hinzu, dass der durchschnittliche Mann in erster Linie die Dinge betrachtet, die ihm gefallen. Steht das gesuchte Produkt in einem Regal, in dem es andere, interessantere Dinge gibt, dann werden wir es nicht sehen. Auch andere Dinge können uns ablenken und dazu beitragen, dass wir das, was wir suchen, nicht finden.
Das Schöne
Ja und damit habe ich es wieder einmal geschafft mehr als tausend Worte zu schreiben, um endlich auf den Punkt zu kommen. Im Prinzip komme ich erst jetzt zum heutigen Thema und man könnte auch problemlos ab hier beginnen zu lesen. Aber dann wüsstest Du nicht, warum wir wohl in erster Linie von den Männern abstammen, die nur Augen für das Schöne haben. Aber ich schweife schon wieder ab. Wer daheim Wände hat, der weiß, dass diese aufgrund strenger Baunormen überwiegend senkrecht gebaut werden. Hängt man einen Spiegel an die Wand und befindet sich der Spiegel, wie die meisten guten Badezimmerspiegel, auf Augenhöhe, dann fällt der Blick waagrecht auf das Spiegelbild. Im Spiegel sieht man sein Gesicht. Hat man alles richtig gemacht und die letzten mehr als 400 Artikel auf meinem Blog aufmerksam gelesen, dann ziert den unteren Rand des Spiegelbildes ein gepflegter Vollbart. Erinnert man sich jetzt daran, dass wir einerseits einen Tunnelblick haben und andererseits das Ende des Tunnels gerne auf Dinge richten, die uns faszinieren, dann ergibt sich ein Problem. Stolz und beeindruckt betrachtet man den eigenen Bart, der seidig glänzend und frisch geölt im Spiegel abgebildet ist. Man erkennt jedes Detail, korrigiert abstehende Haare und genießt den Anblick in aller Ruhe. Aber Vorsicht! Hier kann es zu Problemen kommen!
Den Blick lösen
Der Mann besteht aus mehr, als dem Vollbart. Dummerweise kann die gepflegte männliche Gesichtsbehaarung unsere volle Aufmerksamkeit beanspruchen. Also betrachtet man das prächtige Barthaar und vergisst dabei, dass es noch mehr gibt, das Aufmerksamkeit braucht. Da gibt es Haupthaar, Gesicht und einen Körper, der mit dem, hinter dem Bart versteckten Hals, mit unserem Kopf verbunden ist. Man tut also gut daran, sich nach Möglichkeit vom Anblick des Bartes loszureissen und stattdessen das Augenmerk, zumindest eine Weile, auch auf den Rest des Körpers zu richten. Ein wenig Körperpflege haben auch die anderen Körperregionen nicht nur nötig, sondern auch verdient. Zwar ist ein gepflegter Vollbart ein absolutes Muss für jeden Gentleman, aber was nützt es, wenn jedes Barthaar sitzt, der rest aber mit einer dünnen Salzkrute überzögen ist, die Fingernägel land und schmutzig und das Haupthaar zerzaust ist. Der Mann lebt nicht vom Bart allein. Auch der Rest des Mannes bedarf Pflege und muss bei der Morgenroutine bedacht werden. Diesen Hinweis habe ich in meinen bisherigen Artikeln vernachlässigt und als bekannt vorausgesetzt. Zwar ist das durchaus zulässig, denn der Vollbart sagt viel über den Charakter aus. Der Bartträger erfreut sein Umfeld sehr gerne mit einem atemberaubenden Anblick. Also ist anzunehmen, dass er auch andere Körperteile entsprechend in Schuss hält. Der Vollständigkeit halber möchte ich das aber hier noch einmal ganz klar festhalten.
Erfolg bei den Frauen
Jetzt sollte man meinen, dass auch die Frauen von der natürlichen Selektion bei der steinzeitlichen Jagd profitiert haben und einen ähnlichen Tunnelblick haben, wie wir Männer. Dabei vergisst man, dass die Vorfahrin in der Jagdgemeinschaft in der ersten Reihe stand und damit sofort zur potentiellen Vorfahrin wurde. Ihre Sinnesorgane arbeiten ganz anders, als die der Männer. In Kombination mit den X- und Y-Chromosomen brechen dann die jeweiligen Veranlagungen des steinzeitlichen One-Hunt-Stand-Partner bei uns durch. Frauen verfügen also über ein voll umfängliches Gesichtsfeld. Ist man auf der Suche nach einer Frau emfehlen sich also beste Herrendüfte, die der weiblichen Nase schmeicheln und eine Optik, die nicht nur auszugsweise überzeugt. Es ist das Gesamtpaket, das überzeugt. Man braucht also mehr, als einen gepflegten Vollbart im Leben. Der persönliche Stil und ein kompaktes stimmiges Gesamtpaket überzeugen in der Totale. Während wir bei Frauen zuerst ein einziges Detail bemerken, das uns anspricht und uns erst danach ein paar der anderen Schmuckelemente genauer ansehen, nimmt eine Frau uns als Gesamtkunstwerk wahr. So erkennen Frauen von Schuh bis Scheitel jedes Detail.
Accessoires
Das ist der Grund, warum Frauen mit Accessoires punkten. Ein besonderer Ohrring, oder eine Handtasche rundet einerseits ihre gesamte Erscheinung ab und rundet diese in der weiblichen Wahrnehmung ab. Andererseits könne die Dinge im wahrsten Sinn des Wortes als Blickfang dienen und die männliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Verteilt die Frau mehrere solche Accessoires strategisch an ihrem Outfit, dann kann sie damit den Blick des Mannes dorthin lenken, wo sie etwas zu zeigen hat. Sie markiert damit also ihre Schokoladenseiten und macht sich interessanter. Schließlich haben wir von unseren Ururururururururugroßvätern nicht nur den Tunnelblick, sondern auch die Libido geerbt. Als Mann hat man es da deutlich schwerer. Mit einer mächtigen Gürtelschnalle lassen sich potentielle Widersacher beeindrucken, einen Vorteil in der Partnerwahl liefert sie aber nicht. Da muss man in größeren Dimensionen denken, will man Erfolg haben. Hat man dieses Prinzip verstanden und setzt es im Vorfeld eines Aufeinandertreffens mit dem anderen Geschlecht auch um, dann hat man gute Karten. Riecht man dabei auch noch ansprechend, ist insgesamt gepflegt und sogar noch witzig, dann braucht man eigentlich nur noch einen ordentlichen Vollbart um perfekt zu sein!