Die Ideale Länge für den Vollbart gibt es nicht. Aber es gilt grundsätzlich, dass man im Bezug auf die Länge nichts falsch machen kann. Ist er dicht und das Haar gesund, dann darf er gerne jahrelang wachsen. Regelmäßig muss die Form nachgeschnitten werden und natürlich darf man die Konturen nicht vernachlässigen, aber den zu langen Bart gibt es nicht. Zumindest nicht, wenn man aufrecht geht. Ist Dein Bart also lang genug, dann greif ihn Dir doch mal und klappe ihn nach oben zur Nase. Was riechst Du? Bei mir ist es heute ein Hauch von Waldluft, den ich dem Stenz Bartöl verdanke, mit dem ich ihn heute verwöhnt habe. Soviel also zum Geruch des Bartes. Allerdings kann das auch anders aussehen. Speziell der Moustache ist der Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr gefährlich nahe. Riecht ein Bart? Diese Frage sehe ich mir heute mal genauer an. Also zurücklehnen, lesen und bei der Gelegenheit den Duft Deines Bartpflegeprodukts entspannt in der Nase wirken lassen.
Riecht ein Bart?
Grundsätzlich riecht Barthaar nach nichts. Auch Schweiß hat keinen Eigengeruch. Auch ein verschwitzer Bart riecht daher erst einmal nicht. Da der Schweiß im Gesicht sich von dem unter den Achseln und im Schritt unterscheidet, wird der Bart, genauso wie das Gesicht, nie den üblichen Schweißgeruch annehmen. Ein Bart riecht also nicht! Zumindest nicht unangenehm.
Allerdings ist der Mensch Nährboden für das sogenannte Mikrobiom. Wir befinden uns sozusagen in einer Symbiose mit einer Reihe von Bakterien, die unseren Darm, den Mund und die gesamte Körperoberfläche besiedeln. Ein Mensch gibt etwa gleichvielen Bakterien, Viren und Pilzen eine Heimat, wie er selbst Körperzellen hat. Für die Verdauung leistet die Darmflora einen unverzichtbaren Beitrag. Auf der Haut spielen die Mikroorganismen mit dem Immunsystem zusammen und schützen damit unsere Gesundheit. Allerdings sind sie auch für Geruchsbildung verantwortlich. Unter den meisten Achseln riecht es nach einer Mischung aus Ziegen und Zwiebeln. Ein Geruch, der in erster Linie als unangenehm empfunden wird. Allerdings finden die verantwortlichen Bakterien im Bart nicht, was sie suchen und der unangenehme Geruch bleibt damit aus. Auch gibt es in der Gesichtshaut weniger Talgdrüsen, die am Kopf ebenfalls Futter für die kleinen Stinker produzieren.
Schweißgeruch
Der typische Schweißgeruch hat seinen Ursprung im Stoffwechsel der Bakterien, die auf unserer Haut leben. Aber nicht nur. Auch die Art des Schweißes kann den Geruch beeinträchtigen. So enthält der Schweiß unter den Armen und in der Leistengegend Milchsäure und Harnstoff. Ein gefundenes Fressen für Staphylococcus, Corynebacterium, Anaerococcus und ihre Freunde. Sie machen sich über die, im salzigen Schweiß gelösten Stoffe her und bauen sie zu Ziegen-, Kümmel-, oder Zwiebelgeruch um. Im schlechtesten Fall produzieren Sie eine Duftwolke, die die gesamte Bandbreite des Schweißgeruchs nach sich zieht. Hat man dann am Vortag noch ordentlich Knoblauch konsumiert, entsteht ein Körpergeruch, der nicht von schlechten Eltern ist. Auch die Kopfhaut hat, dank ihrer Talgdrüsen das Potential, Bakterien zum Stinken zu bringen. Der Bart kann das nicht.
Der Vollbart riecht nicht!
Man kann es nicht oft genug wiederholen. Der Vollbart selbst riecht nicht. Der Gesichtsschweiß riecht nicht. Die Bakterien, die Schweißgeruch verursachen, siedeln nicht im Gesicht, sondern in feuchten warmen Körperregionen, in denen der Schweiß aus ihrer Sicht gehaltvoller ist. Setzt man sich also in die Sauna und schwitzt, was das Zeug hält, kann man bedenkenlos am Vollbart schnüffeln. Man wird keinen negativen Geruch wahrnehmen. Man kann also bedenkenlos eine Lanze für den Vollbart brechen und mit Fug und Recht Behauptungen über einen angeblichen unangenehmen Geruch aus Richtung Vollbart entschieden zurückweisen. Die Tatsache, dass der Bart nicht riecht lässt sich jederzeit wissenschaftlich herleiten und auch mühelos durch eine einfache Versuchsanordnung experimentell beweisen. Bart hinhalten, Nase reinhalten und einatmen.
Geruchsfänger
Allerdings hat auch ein geruchsneutraler Bart seine olfaktorischen Schattenseiten. In gewisser Weise hat er leider ein sehr ausgeprägtes Geruchsgedächtnis. Wer den Urlaub am Bauernhof konsumiert und dabei eine Runde durch den Kuhstall dreht, hat noch Stunde später den Hauch von Kuhfladen in der Nase. Wer Zigaretten mit Vollbart raucht, hat länger etwas davon und auch sonst sammeln sich die unterschiedlichen Gerüche, durch die man im Laufe des Tages geht, im Bart. Dass die Gerüche sich dort festsetzen können hat seine Ursache in der Oberfläche der Haare. Die Schuppen vergrößern die Oberfläche enorm und rauhen die Haare auf. Damit bieten sie die besten Voraussetzungen dafür, dass Gerüche hängen bleiben. Speziell, wenn der Bart sehr trocken ist, nimmt er die Gerüche stärker auf. Allerdings ist das kein Alleinstellungsmerkmal der Barthaare. Sie sind zwar stärker und oft auch spöder, als das Haupthaar, aber Gerüche nehmen alle Haare auf. Als Mann trägt man seine Haare allerdings meistens weit entfernt von der Nase, oder schon lange nicht mehr. Also fällt es uns selbst nicht auf. Frauen dagegen jammern in Foren sehr gerne über den Gülleduft im Haar, nach dem Speziergang über frisch gedüngte Felder.
Bartgerüche
Auch der Geruch von Kaffee, oder stark duftendem Essen kann sich im Moustache festsetzen. Auch ein ausgeprägter Schweißgeruch, der von den Feuchtgebieten aufsteigt kann sich also im Vollbart ansiedeln. Dort hat er dann zwar nicht seinen Ursprung, aber danach fragt auch niemand, der den würzigen Hauch wahrnimmt. Wer also geruchlich zwischen Ziege und Zwiebel pendelt, der darf sich auch nicht wundern, wenn die Duftschwaden sich früher oder später auch in den Körperregionen ansiedeln, in denen der Schweiß eigentlich keinen Nährboden dafür liefert. Exzessiven Schweiß unter den Achseln sollte man also, unabhängig von der Bartpflege in Angriff nehmen und sich ein gutes Anti-Perspirant gegen das Schwitzen besorgen. Aber der eigene Körpergeruch ist meist nicht die Ursache für den Geruch, der sich im Bart festsetzt.
Das glatte Barthaar
Die Ursache für selbstgemachte Gerüche sind Bakterien. Äußere Umwelteinflüsse, die sich im Bart festsetzen können dies, weil das Barthaar mit seiner rauhen Oberfläche das Festsetzen der Gerüche begünstigt. Will man also verhindern, dass der Bart unangenehm riecht, dann muss man eine zweigleisige Strategie anwenden. Einerseits muss man ein großes Augenmerk auf die Hygiene legen. Bakterien und Seife verstehen sich nicht gut. Bartseife kann also ausreichen, um eine Geruchsbildung im Bart selbst zu unterbinden. Auch Gerüche, die der Bart eingefangen hat, wäscht man damit aus. Gleichzeitig sorgt das Bartshampoo dafür, dass das Barthaar weicher wird und aufquillt. Nach der Wäsche wird der Bart schließlich mit Bartöl verwöhnt. Der Geruch spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist die Qualität des Trägeröls. Ein gehaltvolles Öl dringt in die Haarstruktur ein und sorgt für eine glatte Oberfläche. Das kommt nicht nur der Optik zugute, sondern verhindert eben auch, dass sich hartnäckige Gerüche festsetzen.
Riecht ein Bart? Nein, ein Bart riecht nicht!
Die Frage, ob der Bart riecht ist also eindeutig mit einem energischen und nachdrücklichen Nein zu beantworten. Er hat keinen Eigengeruch und entwickelt auch keinen. Der Bart ist ein Opfer, kein Täter! Nimmt er Gerüche an, dann riecht er trotzdem nicht aus eigenem Antrieb, sondern deswegen, weil er eben einer Geruchsbelästigung ausgesetzt war. Der Bart riecht genauso wie lange Haare auf hübschen weiblichen Köpfen. Erleben solche blonden, roten, oder schwarzen Mähnen dasselbe, wie ein stattlicher Vollbart, dann riechen sie ganz genauso. Umgehen kann man Gerüche, die sich im Großraum Vollbart sammeln am besten durch eine konsequente Bartpflege. Regelmäßiges Waschen und die Versorgung der Barthaare mit der Feuchtigkeit, die sie brauchen um eine glatte Oberfläche auszubilden sorgt für eine geringere Geruchsempfindlichkeit unserer Bärte!