Einen Vollbart zu tragen, bietet eine Fülle an Vorteilen. Neben der Tatsache, dass sich zwischen den Barthaaren ein Mikroklima bildet, das vor Hitze und Kälte schützt, der Bart auch mechanische Einflüsse abdämpft und es einfach ein tolles Gefühl ist, sich beim Nachdenken mit den Fingern durch den Bart zu streichen, sieht man obendrein auch noch unglaublich gut aus. Nichts, was Du als Bartträger noch nicht wusstest. Allerdings hat der Bart – und so ehrlich muss man bei aller Euphorie auch sein – auch Nachteile. Ja, es sind wenige und natürlich sind sie absolut, aber auch in Relation zu den Vorteilen, verschwindend gering. Trotzdem will ich Euch die Wahrheit natürlich nicht vorenthalten. Es soll hinterher nicht heißen, dass es Euch nicht gesagt wurde. Also nimm Dir die Zeit, diesen Beitrag heute ganz aufmerksam zu lesen. Es geht um ein wichtiges Thema: Deinen Bart. Konkret geht es um einen der winzigen, kaum bemerkbaren und für die meisten Menschen unter der Wahrnehmbarkeitsschwelle auftretenden Probleme, die er verursachen könnte. Wenn Du also ein unglaublich sensibler Mensch bist, oder die große Freude hast, Deinen persönlichen Lebensbereich mit einem zweiten Menschen zu teilen, die, oder der ausgesprochen feinfühlig ist, dann kennst Du das Thema wahrscheinlich schon. Ausfallende Barthaare kommen vor. Sehen wir uns einmal an, warum und wie man mit damit umgeht.
Das verflixte siebte Jahr
Haarwurzeln erleben einen, sich immer wieder wiederholenden Zyklus. Jedes Haar macht im Laufe des Lebens etliche Male drei Phasen durch. Drei Monate lang befindet sich die Haarwurzel in einer Ruhephase, die auch Telogenphase genannt wird. In dieser Zeit erholt sie sich von ihrem harten Alltag, kommt zur Ruhe und reflektiert die letzen Jahre. Schließlich rafft sie sich wieder auf und es startet die spannendste der drei Phasen. Die Anagenphase ist die Wachstumsphase. Erfreuliche 6 bis 7 Jahre wächst das Haar vor sich hin. Es wächst mit einer Geschwindigkeit von 0,4 mm pro Tag. In einem Jahr schafft das Barthaar also etwa 15 cm Länge. Bei einer maximalen Zeit von 7 Jahren kommt man damit auf knapp über einen Meter. Natürlich wächst das Barthaar nicht in jedem Gesicht gleich schnell, aber als Faustregel ist das durchaus zulässig. Nach dieser Blütezeit des Barthaars kommt der Moment, um sich zu verabschieden. Jetzt ist es Zeit zu gehen. Das Haarfollikel wechselt in die Katagenphase, einer etwa zweiwöchigen Phase des Umbaus. Die Haarwurzel trocknet aus und bereitet sich auf die Telogenphase vor. Am Beginn dieser Phase, die weitere 3 Monate dauert, ist es soweit. Das Barthaar, das sich über Jahre selbstlos für uns aufgeopfert hat, ist am Ende seiner Schaffensperiode angelangt. Die Haarwurzel stößt es ab und das Barthaar fällt aus.
Krüge und Brunnen
Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht und ein Barthaar wächst so lange, bis es ausfällt. Um diesen Moment gebührend zu würdigen bitte ich Dich an dieser Stelle kurz innezuhalten. Am besten Du stehst auf und wir halten gemeinsam eine Schweigeminute, in der wir, stellvertretend für alle Barthaare, an das soeben beschriebene Barthaar denken. Also bitte, erhebe Dich und über Dich in stillem Gedenken.
Danke, Du kannst Dich jetzt wieder setzen. Im heutigen Beitrag soll es um all die tapferen Barthaare gehen, die jeden Tag ihr Bestes geben, damit Du verdammt gut aussiehst und vor allen äußeren Umwelteinflüssen geschützt bist. Wenn Sie gehen, dann ist das traurig, aber kein Grund für Depressionen. Der erblich bedingte Haarausfall, der bei vielen Männern dafür sorgt, dass der Kopf durch die Frisur wächst und das Gesicht sukzessive höher wird, meint es mit dem Bart gut. Nicht nur, dass sie keinen Haarausfall im Bart auslöst, die Intoleranz gegenüber Testosteron-Abbauprodukten unterstützt die Wirkung des Bartes, indem die restliche Behaarung entfernt wird.
Überhand
Soweit der sentimentale Teil. Wie angekündigt, soll es heute um ein Problem gehen. Dieses Problem, über das wir uns unterhalten müssen, hat streng genommen auch nichts mit dem Bart zu tun. Die Barthaare, die unser Gesicht zieren, sind kein Problem. Allerdings entwickelt die irdische Hülle des Haares am Ende seines Lebens ein Eigenleben. Das äußert sich beispielsweise in der Bartbürste. Wer hier nicht regelmäßig reinigt, sieht bald die Borsten vor lauter Barthaaren nicht mehr. Auch an den Orten, an denen wir uns länger aufhalten, fällt uns hin und wieder ein Barthaar aus dem Gesicht. So kann es vorkommen, dass rund um den Fahrersitz, auf dem wir immer wieder etwas Zeit verlieren, eine beachtliche Sammlung an Barthaaren entsteht. Auch an Schreibtischen kommt es vor, dass das eine, oder andere Barthaar nach einem harten Arbeitstag zurückbleibt. Das ist nicht schlimm! Es wächst ja nach ein paar Monaten wieder nach. Aber es gibt Mitmenschen, die sich an einem solchen Barthaarfriedhof stoßen.
Problem Barthaar
Zu haaren ist kein Grund, irgendwie nachdenklich zu werden. Es passiert einfach. Auch Frauen, speziell, wenn sie langes Haar tragen, übersäen ihr Umfeld mit Haaren. Zumindest sind wir nicht in schlechter Gesellschaft. Allerdings ist ein Barthaar drahtiger als das Haupthaar der Frau. Es schmiegt sich also weniger elegant an Polstermöbel und Teppiche, sondern liegt dort, oft leicht gewellt, aber formstabil und durchaus gut aussehend, auf der Oberfläche, mit der das Frauenhaar komplett verschmilzt. Will man das Haar aufheben, dann klappt das mit dem Barthaar problemlos. Es ist so stabil, dass man es problemlos greifen und hochheben kann. Beim weiblichen Haar muss man schon mehr Arbeit investieren. Es ist weich und anpassungsfähig und entsprechend schwer zu entfernen. Je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr drängt sich mir eine Analogie auf. Irgendwie erinnert mich das Thema an Hundehaare.
Hundehaare
Unter den Hunden gibt es ganz unterschiedliche Rassen. Manche zeichnen sich durch ein dichtes langes Fell aus, andere haben ein sehr kurzes Fell aus vergleichsweise drahtigem Haar. Lebt man mit einem solchen Tier im selben Haushalt, dann wird man da und dort auch auf Hundehaare stoßen. Je nach Rasse und Fell des vierbeinigen Mitbewohners, hat man damit mehr, oder weniger Freude. Das Problem mit den Hundehaaren ist so groß, dass es spezielle Produkte gibt, die sich dem Thema widmen. So gibt es Staubsauger, die besonders geeignet sind, lange Hundehaare aufzunehmen, ohne dass sie sich um Teile der Bürsten wickeln. Auch gibt es das Problem, dass Hundehaare sich in der Wäsche sammeln. Dazu gibt es umfassende Ratgeber zur Beseitigung von Hundehaaren aus der Waschmaschine. Es scheint also ein echtes Problem zu sein, die Haare loszuwerden. Allerdings geht es dabei wohl in erster Linie um die weichen langhaarigen Rassen, die ähnliche Haare, wie Frauen verlieren und andere Haustiere mit langen und weichen Haaren. Rassen, die mit einem drahtigeren Fell ausgestattet sind, sind diesebezüglich pflegeleichter.
Der Herausforderung stellen
Streicht man sich durch das Barthaar und genießt seine Konsistenz, dann hat man danach nicht nur ein gutes Gefühl, sondern auch ein paar Barthaare in der Hand. Was man als Nächstes tut, ist entscheidend. Tatsächlich kann man das Barthaar einfach achtlos fallen lassen. Das führt dazu, dass man neben der Hand auch die Fußsohlen mit der feinen Haptik der Barthaare verwöhnen kann. Es dauert nämlich nicht allzu lange, dann sitzt man inmitten einer Barthaarmatratze, die man mit jedem Schritt verteilt. Besser ist es, das Barthaar an einer Stelle zu sammeln. So kann man es beispielsweise neben der Tastatur sammeln. Durch die spezielle Konsistenz lässt es sich später problemlos greifen und als kleines Knäuel entsorgen. So vermeidet man, dass sich Barthaar in der Wohnung verteilt. Beschäftigt man sich etwas damit, dann stellt man fest, dass das Tragen eines Vollbartes die mit Abstand beste Ursache dafür ist, zu haaren.
Haaren wie ein Profi
Es gibt einige Dinge, die der Bart kann, die andere potenziell haarende Mitbewohner und Mitbewohnerinnen nicht zustande bringen. Starten wir einmal mit den Hunden. Hunde sind agil und bewegen sich viel. Außerdem tragen sie am ganzen Körper ein dichtes Fell. Wir sprechen also von sehr vielen Haaren, die ständig in Bewegung sind. Dadurch fallen die Haare laufend aus und werden durch den aktiven Lebensstil des Tiers großräumig verteilt. Beim Barthaar ist es so, dass ein ausgefallenes Haar noch eine ganze Weile im Bart verbleiben kann. Es verhakt sich in den anderen, festgewachsenen Haaren und bleibt erst mal in der Nähe seiner alten Position. Erst wenn man sich durch den Bart streicht, löst es sich und landet in der Hand, oder fällt auf die Kleidung ab. Es ist also viel einfacher, es ordentlich zu entsorgen. Frauen, die gerne lange Haare tragen, haben nicht unbedingt einen aktiven Lebensstil. Das brauchen sie auch nicht, um zu haaren. Während die Natur sich viel überlegt hat, als sie die Evolution in Richtung Bart durchgeführt hat, hat sie bei der Mähne der Mitbewohnerin einen konzeptionellen Fehler gemacht.
Fehlerhaftes Konzept
Der Bart befindet sich vorne am Körper. Er liegt in unmittelbarer Umgebung der Atemöffnungen. Es ist also unter normalen Umständen unmöglich, dass der Bart gegen eine Oberfläche gedrückt wird. Ausnahme bilden hier zwischenmenschliche Interaktionen, ansonsten kommt es im Alltag einfach nicht vor. Anders sieht das mit der, offensichtlich kaum durchdachten, Position der weiblichen Mähne aus. Die gute Frau muss auch hin und wieder ihren Kopf auf einer Unterlage platzieren. Das weibliche Haar wird dabei zwischen Unterlage und Hinterkopf eingeklemmt. Unwillkürlich kommt es zu Bewegungen, bei denen Haare auf der Strecke bleiben. So etwas passiert beim Bart auch nicht. Auch die Hunde haben eine Eigenschaft, die ihr Fell in puncto Nachbearbeitungsaufwand deutlich schlechter dastehen lässt, als das Barthaar. Hunden und einigen anderen Tieren reicht ein Fell nicht. Sie tragen abwechselnd ein Sommer und ein Winterfell. Aus modischer Sicht tatsächlich eine kluge Idee, allerdings bekommen sie meistens keine wirklichen Überraschungen. Die Felle sehen quasi gleich aus. Der ganze Aufwand muss also einen anderen Hintergrund haben. Aber damit müssen sich andere Blogger auseinandersetzen. Hier, wo der Vollbart im Mittelpunkt steht, wollen wir uns auch darauf konzentrieren.
Die beste Wahl
Fassen wir also kurz zusammen. Beim Streichen durch den Bart besteht eine relativ hohe Wahrscheinlichket, dass ein loses Barthaar mit der Hand aus dem Bart gezogen wird. Im besten Fall wird dieses Barthaar unmittelbar der Entsorgung zugeführt. Im direkten Vergleich mit Frau und Hund ist das ein Alleinstellungsmerkmal. Der Bart haart also nicht aktiv, sondern im Regelfall in Kombination mit einem umwerfenden haptischen Ergebnis, das man durch Streichen durch den Bart erleben kann. Bei Frau und Hund passiert es einfach. Den Bart hat man , ein nicht eingeschränktes Gesichtsfeld vorausgesetzt, immer im Blick. Gegenüber dem Hund steht der Vollbart am besten da. Der Hund entledigt sich zweimal pro Jahr komplett seines Fells. Auf so eine Idee würde ein stolzer Bartträger nie kommen. Unter den potenziell haarenden Handelnden ist der Mann mit Bart auf Platz Eins. Frau und Hund haben massive Nachteile. Allerdings ist es eben jene Frau, die als Mitbewohnerin selbst heftig und unkontrolliert haart und trotzdem über einzelne Barthaare nörgelt. Will man das nicht mehr hören, kann man sich der Dame entledigen, oder man muss sich eine Lösung für die Entsorgung der Barthaare überlegen.
Keine Überreaktionen
Es kann vorkommen, dass man in der häuslichen Gemeinschaft wegen allfälliger Barthaare in die Kritik gerät. Die beste und nachhaltigste Lösung ist der Umbau der Wohngemeinschaft. Statt mit mehreren anderen kritischen Menschen zusammenzuleben könnte man auf Single umschalten. Damit lässt man dieses Problem erst einmal hinter sich. Aber es muss auch nicht immer gleich der Ausstieg aus einer Beziehung sein. Vielleicht findet man ja einen besseren Weg und einigst sich auf den Umgang mit dem Barthaar. In jedem Fall kann man selbst, aber auch jeder andere, lernen, mit Barthaaren umzugehen. Gegenüber anderer haarender Individuen habe wir massive Vorteile. Es ist also keine Schande, Barthaare zu verlieren. Auch Sorgen sind absolut unangebracht. Stattdessen sollte man die Zeit und die Energie in entsprechende Ausstattung, wie Schaufel, Besen und passenden Staubsauger, sowie deren Bedienung stecken. So kann man sicherstellen, dass sich über die Jahre kaum Barthaare an Orte verirren, an denen man sie nicht habn will!